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Chronik 1964–2010 - HPS Oberaargau

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Heilpädagogische Schule Langenthal 15<br />

zur Invalidenwerkstatt von Schülern und Eltern als sehr hart empfunden wurde,<br />

suchte man nach Möglichkeiten, den Übergang fliessender zu gestalten. Um<br />

letztlich die berufliche Eingliederung besser vorbereiten zu können, schickte<br />

man unterdessen die in Frage kommenden Schüler nach Beendigung des 9.<br />

Schuljahres in die nicht ausgelastete Werkklasse in Herzogenbuchsee, damit sie<br />

sich dort hinsichtlich Ausdauer, Leistung, Präzision und Selbstbestätigung weiter<br />

entwickeln konnten. Man wünschte sich aber auch für die eigene Schule bessere<br />

räumliche Verhältnisse, so dass der Werkunterricht für alle Klassen möglich<br />

wäre.<br />

Im Jahresbericht von 1975 erläutert Fritz Steinmann als Stiftungsratspräsident,<br />

dass «Mitleid mit der körperlich und seelisch benachteiligten Jugend sicher eine<br />

natürliche Regung des Gesunden gegenüber den Benachteiligten», von Seiten der<br />

Kinder aber wohl eher nicht erwünscht sei. Das System der Schule sei auf die Erziehungsziele<br />

der Gesunden ausgerichtet, denn obwohl Behinderte im Erwerbsleben<br />

nicht mit Gesunden konkurrieren könnten, hätten sie dennoch «eine reelle<br />

Chance, sich selber durchzubringen». In der Schule würden sie daher gefordert<br />

bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, aber nicht mehr. «Es gibt weder Überforderung<br />

noch Müssiggang». Die Leistungen der Lehrerschaft bei der Verfolgung<br />

von Zielen wie der Förderung des sozialen Verhaltens, des Gemeinschaftsgefühls,<br />

der Hebung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens würdigt Steinmann<br />

dahingehend, dass dies zwar harte Arbeit sei, von den Kindern aber nicht als<br />

solche empfunden werde, da es den Erziehern gelinge, fröhlich und in gelöster<br />

Atmosphäre spielerisch auf die Kinder einzuwirken. Er führt weiter aus, dass die<br />

Geborgenheit der Kleingruppe dazu beitrage, den Zugang zum Kind zu finden,<br />

weist aber darauf hin, dass eine enge Zusammenarbeit mit dem Elternhaus als<br />

wichtigstes Element für Persönlichkeitsentfaltung notwendig sei, und von einem<br />

grossen Teil der Eltern auch gesucht werde. Der gute Geist, der in der Schule<br />

herrsche, wird beschworen, und den Lehrkräften dafür gedankt, dass sie sich<br />

trotz verschiedener Charaktere harmonisch ins Heimgeschehen einordneten.<br />

Ihre Bereitschaft zur eigenen Fortbildung, ihr zusätzlicher Einsatz während der<br />

Landschulwochen und das gelebte Verständnis für die Kinder der Schule werden<br />

anerkennend herausgehoben.<br />

Leistungsprinzip in der Heilpädagogik?<br />

Die Schülerzahl stabilisierte sich vorerst bei 46, bevor sie 1976 sprunghaft auf 52<br />

anstieg. 1977 ging sie dann wieder auf 47 zurück, was die Diskussionen rund um

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