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Der Ruhrbergbau am Vorabend des Zweiten Weltkriegs ...

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448 Klaus Wisotzky<br />

solch hochgesteckten Erwartungen und schätzten den Anstieg der Förderung auf<br />

höchstens 8 Prozent 131 . Diese Voraussagen waren in bezug auf die Schichtleistung<br />

zumin<strong>des</strong>t für das erste Halbjahr 1939 zutreffend.<br />

Tab. 6: Schichtleistung der Untertagearbeiter im 1. Halbjahr 1939 132<br />

kg<br />

Durchschnitt Januar-März 1985<br />

April 2141<br />

Mai 2155<br />

Juni 2137<br />

Index<br />

100<br />

107,86<br />

108,56<br />

107,67<br />

Die Statistik zeigt, daß die Erwartungen <strong>des</strong> Reichsarbeitsministeriums in der Tat<br />

nicht erfüllt worden sind. Doch Mansfeld blieb weiterhin zuversichtlich. Er war der<br />

festen Überzeugung, daß die Leistung um 10 und mehr Prozent ansteigen werde, sobald<br />

die Auseinandersetzung um die Interpretation abgeklungen sei und sich die<br />

Neuregelung eingespielt habe 133 . Doch Mansfeld täuschte sich abermals. Die Statistik<br />

für die Jahre 1940-1944 weist einen deutlichen Leistungsabfall aus. Einschränkend<br />

muß aber angemerkt werden, daß die besonderen Kriegsbedingungen sowie der Einsatz<br />

von Ausländern und Kriegsgefangenen die Leistung beeinflußt haben. Ein Vergleich<br />

ist daher nur bedingt möglich.<br />

Tab. 7:<br />

Schichtleistung der Untertagearbeiter und der bergmännischen Belegschaft<br />

1938-1944 134 bergmännische Belegschaft<br />

1938<br />

1939<br />

1940<br />

1941<br />

1942<br />

1943<br />

1944<br />

Untertagearbeiter<br />

kg<br />

1970<br />

2064<br />

2013<br />

1959<br />

1848<br />

1656<br />

1585<br />

kg<br />

1547<br />

1611<br />

1568<br />

1527<br />

1429<br />

1258<br />

1190<br />

Diese Zahlen vermitteln ein Bild, das sich gravierend von der Darstellung Gillingh<strong>am</strong>s<br />

unterscheidet. Die Bergarbeiter waren weder zur „Aufopferung" bereit noch<br />

131 Siehe Sitzung <strong>des</strong> Fachausschusses für Bergwirtschaft der Bezirksgruppe Ruhr <strong>am</strong> 3. März 1939,<br />

BBA 12/1265.<br />

Vgl. auch Besprechung beim Reichskohlenkommissar <strong>am</strong> 20.März 1939, BBA 33/1570: „Herr<br />

Dr. Stutz (RWKS) teilt mit, daß er für die Ruhr bei optimistischer Betrachtung höchstens eine Zunahme<br />

der Förderung von 8% für möglich halte, pessimistisch würde er etwa 6% annehmen."<br />

132 3. Bericht.<br />

133 Mansfeld an Körner, 17.5. 1939, Mason, Arbeiterklasse, Dok.Nr.88, S.576ff.<br />

134 Gerhard Gebhardt, <strong>Ruhrbergbau</strong>, Essen 1957, S.496.

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