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Einführung<br />
Die <strong>Psalmen</strong> sind das Gebetsbuch der Bibel, mit denen das Volk Gottes<br />
sein Lied für Jahwe, seinen Gott, anstimmt. Darin findet sich ein Schatz<br />
jüdisch-christlichen Glaubens sondergleichen: die <strong>Psalmen</strong> fragen nach<br />
Gott wie danach, was wir als Menschen vor und für Gott sind; sie<br />
bringen die Klage des Menschen in seinem Leiden vor Gott und stimmen<br />
schliesslich ein in das Lob Gottes voller Dankbarkeit.<br />
Weil die <strong>Psalmen</strong> die Mitte der Bibel bilden, können Christen aller<br />
Konfessionen diese zusammenbeten und betrachten mit Blick auf Jesus<br />
Christus, dem die <strong>Psalmen</strong> bereits als Gebetsbuch dienten. Sie zeichnen<br />
sich aus durch eine so frühe wie hohe Dichtkunst wie durch eine zum<br />
Teil dramatische Bildsprache, die ihresgleichen sucht. Oftmals scheinen<br />
die Bilder direkt aus dem Alltag der damaligen Leute gegriffen. Sie<br />
spiegeln das Fragen nach Gott und Mensch, das Klagen über Leiden und<br />
den Lob Gottes im Tempel unmittelbar wieder.<br />
Diese Exerzitien im Alltag stellen die <strong>Psalmen</strong> in den Mittelpunkt. Sie<br />
greifen für jeden Tag einen Psalm heraus und laden zur Betrachtung, zur<br />
Meditation, zum Gebet ein. Die drei Wochen gruppieren sich<br />
thematisch: das Fragen nach Gott und Mensch bestimmt die <strong>Psalmen</strong><br />
der ersten Woche, das Klagen bestimmt die <strong>Psalmen</strong> der zweiten<br />
Woche, das Loben bestimmt die <strong>Psalmen</strong> der dritten Woche.<br />
Die Exerzitien im Alltag sind so angelegt, dass die TeilnehmerInnen sich<br />
einmal wöchentlich zum gemeinsamen Gebet wie zum Austausch<br />
treffen. Dafür sind sowohl der Einleitungspsalm wie jeweils die siebten<br />
Tagen der drei Wochen gedacht. Dies muss natürlich niemanden<br />
hindern, die Texte auch für sich zu beten und zu betrachten.<br />
Die Texte sind Übersetzungen, die zum Teil aus der Feder von Fridolin<br />
Stier, Jörg Zink, Erich Zenger, Pierre Stutz, Georg Magirius, Kurt Marti<br />
oder auch aus der Einheitsübersetzung stammen. Es sind Autoren, die<br />
sich in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart um die <strong>Psalmen</strong><br />
bemüht haben, um sie exegetisch zu erforschen, um ihre Sprache zu<br />
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