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eieinander diese drei Handlungen liegen. Alle drei tauchen gleichsam in<br />
diesem Psalm auf. Wer ist Gott, wer der Mensch? Gott ist hier der Gott<br />
meiner Zuflucht, der mir zuweilen weit weg erscheint und der doch in<br />
meiner Nähe anwesend bleibt. Aus dieser Erfahrung heraus bin ich als<br />
Mensch derjenige, der zu seinem Altar hinzutreten will, ein jubelnder<br />
Mensch voller Freude, der mit einem Lied, einem Psalm seinen Herrn<br />
und Gott preisen möchte. Eindrücklich bricht in der Mitte von Psalm 43<br />
die Klage gegenüber Gott durch, denn es ist doch Gottes Sache für das<br />
Recht einzutreten, für den Menschen seiner Wahrheit. Wo dies nicht<br />
direkt vor meine Augen tritt, stellt sich die Frage, warum ich dies erleide,<br />
warum ich warten muss auf diesen Gott, der allein meine Rettung<br />
bringen kann und an den allein ich mein Herz hänge. Doch schliesslich<br />
überwiegt die Grundstimmung, dass ich allen Grund habe, diesem Gott<br />
mein Loblied anzustimmen, denn er erweist sich in der Tat als der Gott<br />
meiner Freude.<br />
Ich wende mich Gott / Jesus Christus zu.<br />
Die <strong>Psalmen</strong> sind dem älteren Ersten Testament entnommen, daher<br />
taucht Jesus Christus dort nicht direkt auf. Als Christen können wir<br />
manchen Hinweis auf ihn hier finden und deuten. An dieser Stelle mag<br />
ich mir sagen, dass Jesus diesen Psalm gebetet hat. Was mag ihm durch<br />
den Kopf gegangen sein in diesem Gebet? In einem Moment des<br />
Schweigens stelle ich mir vor, dieses Gebet mit Jesus zusammen zu<br />
sprechen.<br />
Ich beende die Gebetszeit.<br />
Dies kann in ähnlicher Weise geschehen, wie ich anfangs das Gebet<br />
bewusst begonnen habe: Ich kann nochmals die Musik vom Beginn<br />
laufen lassen, kann mit einem Kreuzzeichen abschliessen, eine Kerze<br />
auspusten, die ich zuvor entzündet habe. Ich spreche bewusst das<br />
„Amen.“, um meinem Gebet jene Entschiedenheit zu geben, dass es so<br />
sein soll und dass es so gut ist.<br />
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