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Einleitende Anmerkung zum Kongruenzmodell und ... - Ibi-institut.com

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Eine Gr<strong>und</strong>annahme, in der diese Denkrichtungen in der Gro<strong>und</strong>ed Theory münden,<br />

ist folgende:<br />

“Sie besagen, dass Menschen gegenüber Objekten, die als soziale Objekte<br />

verstanden werden, auf der Basis von Bedeutungen handeln, die diese Objekte für<br />

sie haben; dass diese Bedeutungen in sozialen Interaktionen entstehen; dass sie in<br />

einem Interpretationsprozess entwickelt <strong>und</strong> modifiziert werden. Soziale<br />

Sinnstrukturen sind damit Produkte menschlichen Handelns <strong>und</strong> kontinuierlichem<br />

Wandel unterworfen. Dass diese Produkte sich objektivieren <strong>und</strong> <strong>zum</strong> - wiederum<br />

einem Interpretationsprozess zugänglichen <strong>und</strong> damit nie vollständig<br />

determinierendem – Bedingungsrahmen menschlichen Handelns werden, wird von<br />

den Kritikern des Symbolischen Interaktionismus gern übersehen, die diesen für eine<br />

liberalistische Ideologie halten” (Strauss, 1994). Eine weitere Wurzel der Gro<strong>und</strong>ed<br />

Theory ist im deutschen Idealismus von Hegel <strong>und</strong> Kant zu sehen.<br />

Warum die Methode besonders gut zur Praxis der Beziehungspflege geeignet ist,<br />

beantwortet Strauss selbst: “Überall dort wo die Annahme zugr<strong>und</strong>e liegt, dass<br />

menschliche Wirklichkeit interpretierte Wirklichkeit ist <strong>und</strong> diese Wirklichkeit in<br />

Interaktionsprozessen konstruiert wird, liefert die Gro<strong>und</strong>ed Theory das passende<br />

methodische Rüstzeug, das dort seinen Ansatzpunkt findet”, “wo was los ist”, “um<br />

mit Goffman zu sprechen: im Alltagsleben selbst” (Strauss, 1994).<br />

Beziehungssituationen sind soziale Situationen <strong>und</strong> eine wissenschaftlich<br />

begründbare pflegerische Arbeit bedarf einer Methodik, die den sozialen<br />

Phänomenen angepasst ist. Die Beziehungssituationen können als soziale<br />

Phänomene betrachtet werden, die sehr gut mit einer qualitativen Methode erfasst<br />

werden können. Quantitative Methoden scheinen für das praktische Vorgehen in der<br />

Pflege nicht anwendbar zu sein. Zur Verdeutlichung dieser Position werden die<br />

Hauptargumente gegen eine positivistische Soziologie zusammengefasst:<br />

Lamnek zitiert hierzu Girtler:<br />

“1. Soziale Phänomene existieren nicht außerhalb des Individuums, sondern sie<br />

beruhen auf den Interpretationen der Individuen einer sozialen Gruppe (die es zu<br />

erfassen gilt).<br />

Bildung Beratung Coaching<br />

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