Einleitende Anmerkung zum Kongruenzmodell und ... - Ibi-institut.com

Lassen sich Profession und Mensch trennen? Ein Mensch bleibt ein Mensch mit allem
was ihn bewegt, ob er nun in einer professionellen Helferrolle oder in einer
Patientenrolle steckt. Eine Pflegekraft wird eine Pflegekraft, wenn sie in ihre Rolle
schlüpft und das Krankenhaus betritt. Ein Patient wird Patient, wenn er ein Leiden
oder Gebrechen pflegen lassen will. Jedoch bleiben beide auch Menschen. Die Rollen
aber geben klare Zuweisungen. Dieses Schlüpfen in Rollen trägt zur Sicherheit im
Verhalten bei, hat aber auch seine Tücken. Bleibt der Erfolg dem Menschen in seiner
professionellen Rolle versagt, neigt er dazu den anderen die Schuld dafür
zuzuweisen. Patienten werden dann plötzlich zu „Unmotivierten“ gemacht. Oder noch
schlimmer zu „Therapieresistenten“. Hier wirkt wohl einer der
Hauptabwehrmechanismen des Menschen, die Projektion. Natürlich stimmt es
vielleicht sogar, dass die Profession keinen Erfolg hatte, aber bleiben deshalb die
Menschen erfolglos? Könnte es nicht auch sein, dass die Pflegekraft sich eingesteht:
„Meine professionellen Möglichkeiten reichen nicht aus um diesem Menschen zu
helfen sein Leid zu lindern oder zu überwinden, aber als Mensch kann ich ihm
weiterhin begegnen“. Könnte es dem Patienten nicht auch Sicherheit geben und ihn
erneut aktivieren, wenn er als Kranker auch Mensch sein und versagen kann.
Vielleicht ist ja die Depression oder die Neurose oder auch jede andere „Störung“ der
einzige Zustand, in dem der Mensch jetzt leben kann. Vielleicht ist dies
lebenserhaltend und sogar als notwendig zu erachten. Das Mensch-Sein eines
anderen könnte dem Patienten ja genau diese Dinge geben, die schon immer
Ausdruck menschlicher Zuwendung waren - Trost, Mitgefühl, Vergebung,
Wertschätzung usw.
Was ist die Kongruente Beziehungspflege?
Definition:
Bildung Beratung Coaching
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