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Einleitende Anmerkung zum Kongruenzmodell und ... - Ibi-institut.com

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Beziehungsarbeit in der Pflege ist nichts Neues. Sie fand schon immer statt. Sie wird<br />

nur nicht als das eigentliche Bedeutsame wahrgenommen. Pflege wurde <strong>und</strong> wird<br />

immer noch wahrgenommen als medizinischer Hilfsberuf, der er ja rechtlich gesehen<br />

nicht ist. Der Problemlösungsprozess stand in der Wahrnehmung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Aber was geschah denn früher <strong>und</strong> heute wirklich in den Interaktionen zwischen<br />

Pflegenden <strong>und</strong> Patienten? Die Beziehung wurde immer gestaltet. Früher wie heute,<br />

manchmal weniger, manchmal mehr erfolgreich. Ich erinnere mich genau an die<br />

Tage meiner Schülerzeit, in denen ich beobachten konnte, dass auf der Station eine<br />

ruhige <strong>und</strong> ausgeglichene Atmosphäre herrschte, wenn bestimmte Kollegen Dienst<br />

taten <strong>und</strong> eine gegenteilige Stimmung herrschte, wenn andere Kollegen Dienst taten.<br />

Meine Frage war schon damals, was tun die einen anders als die anderen. Lange Zeit<br />

stellte ich mir diese Frage, bis ich bemerkte, dass die Frage falsch war. Die Frage<br />

musste nämlich lauten: Warum oder wozu intervenieren die Pflegenden wie? Einige<br />

Pflegende betrachteten ihre Interventionen ergebnisorientiert, andere taten dies<br />

egozentrisch lösungsorientiert. Diejenigen, die ergebnisorientiert handelten <strong>und</strong> die<br />

versuchten im Pflegeprozess nicht nur das Warum oder Wozu <strong>und</strong> Wie des Handelns<br />

von Patienten zu verstehen, sondern auch ihr eigenes Warum oder Wozu <strong>und</strong> Wie<br />

transparent machten, die konnten ausgeglichene Stimmung schaffen. Denn diese<br />

Pflegenden handelten kongruent <strong>und</strong> förderten durch ihr Verhalten die Kongruenz<br />

der Patienten. Nicht immer wurde dabei eine Lösung von Problemen nach<br />

Vorstellung des Teams oder der Ärzteschaft erreicht, aber es kamen Kompromisse<br />

zustande <strong>und</strong> die Ergebnisse waren langfristig besser. In jedem Fall wurde eine<br />

Beziehungsarbeit im Sinne von gegenseitiger Kongruenz gestaltet. Und diese Arbeit<br />

findet heute genauso statt. Leider sind diese Konzepte aber immer nur implizit oder<br />

privat. (Vgl. Bauer 1997)<br />

These: Beziehungspflege ist der Inhalt, Bezugspflege, Bereichspflege usw.<br />

ist der Rahmen.<br />

Beziehungsarbeit ist unabhängig von Pflegesystemen. Oftmals sprechen Pflegende<br />

von Bezugspflege <strong>und</strong> meinen Beziehungspflege oder umgekehrt. Systeme bieten<br />

eine Organisationsstruktur, in der Inhalte besser oder weniger gut wirksam werden<br />

können. Die Bezugspflege stellt sicher die optimale strukturelle Voraussetzung für<br />

Bildung Beratung Coaching<br />

IBI-Institut, Primelweg 6, D-86869 Unterostendorf<br />

Tel. 0049 (0)8344-99 15 97 Fax 0049 (0)8344-99 15 98, mail. info@ibi-<strong>institut</strong>.<strong>com</strong>, Ust-IdNr: DE221022079<br />

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