Benthin - Bundeskartellamt
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jedes Systems unterschiedliche Fertigungslinien mit unterschiedlichen Maschinen,<br />
Werkzeugen und Vorrichtungen zu errichten sind. Zudem müssen die Mitarbeiter<br />
des Konfektionärs für deren Handhabung und weitere manuelle Fertigungsschritte<br />
geschult werden. Auch scheidet eine doppelte Bevorratung von<br />
Einzelkomponenten zweier oder mehrerer Systemgeber schon aus wirtschaftlichen<br />
Gründen aus. Ein Parallelbetrieb kommt daher praktisch nur für eine<br />
Übergangszeit bei einem Wechsel des Systemgebers vor, der aber aus den<br />
genannten und weiteren Gründen mit sehr hohem Aufwand verbunden ist und<br />
insofern eher selten vorkommt.<br />
aa) Leistungsumfang des Systemgebers<br />
59. Der Leistungsumfang eines Systemgebers umfasst ein Paket von Leistungen,<br />
die als Gesamtleistung angeboten, nachgefragt und teilweise sogar vertraglich<br />
gekoppelt werden:<br />
• Die entscheidende Leistung eines Systemgebers liegt in der Entwicklung<br />
eines modularen Systems für eine Sonnenschutzproduktgruppe (Plissee,<br />
Jalousie, Vertikallamelle oder Rollo) und seiner Varianten (Sonderformen,<br />
größenbedingte Variationen der technischen Gestaltung, Bedienvarianten).<br />
Der Systemgeber testet das Produkt, definiert Größengrenzbereiche und<br />
entwickelt es - auch auf Anregung der Konfektionäre - kontinuierlich weiter.<br />
• Der Systemgeber stellt die dazugehörigen Komponenten selbst her oder<br />
kauft sie zu. Wie viele Einzelkomponenten für ein System erforderlich sind,<br />
hängt von der technischen Komplexität des Produkts ab: Hier ergibt sich eine<br />
graduelle Abstufung von Plissees über Jalousien und Vertikallamellen zu<br />
Rollos, die sich auch in der Anzahl und dem funktionellen Ineinandergreifen<br />
der erforderlichen Komponenten ausdrückt.<br />
• Der Systemgeber stellt dem Konfektionär sämtliche technische Daten und<br />
Vorgaben zur Verfügung, die der Konfektionär für die Fertigung des Produktes<br />
benötigt, z.B. Konstruktionszeichnungen (Explosionszeichnungen und<br />
z.B. auch so genannte Fädelpläne) und IT-gestützte Kalkulationshilfen für<br />
Sonnenschutzsysteme unterschiedlicher Größen und Formen (z.B. Anzahl<br />
und Anordnung der Bohrungen, Anzahl der erforderlichen Schnurführungen,<br />
Stoffbedarf etc.).<br />
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