24.11.2013 Aufrufe

Geometrie

Geometrie

Geometrie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hier sind also die ersten k ≥ 0 Spalten von S orthonormale Eigenvektoren zu positiven Eigenwerten<br />

von A, die nächsten l ≥ 0 Spalten von S sind orthonormale Eigenvektoren zu negativen<br />

Eigenwerten von A, und die letzten n−k −l ≥ 0 Spalten von S sind eine Orthonormalbasis für<br />

den Eigenraum zum Eigenwert 0, also zum Kern von A. Dabei dürfen wir im Fall, dass das mehr<br />

als eine Spalte ist, also für n − k − l ≥ 2, annehmen, alle diese Spalten außer möglicherweise<br />

der ersten, senkrecht auf b stehen, dass also die letzten n − k − l − 1 Koordinaten von ¯b = S t b<br />

verschwinden.<br />

Damit liegt das Polynom q(x) jetzt in der Form<br />

q(x) = λ 1 x 2 1 + · · · + λ k+l x k+l 2 + 2¯b 1 x 1 + · · · + 2¯b k+l+1 x k+l+1<br />

vor. Dieses kann man nun durch eine quadratische Ergänzung vereinfachen, oder — äquivalent<br />

dazu (!) — durch eine geeignete Translation.<br />

(2) Translation. Eine Translation x ↦→ x + u (also eine affine Abbildung) lässt sich in den “homogenen”<br />

Koordinaten (mit zusätzlicher Koordinate x 0 = 1) als lineare Abbildung darstellen:<br />

( ( ) ( ( )<br />

1 1 1 0<br />

t 1<br />

↦→ =<br />

.<br />

x)<br />

u + x u E)<br />

x<br />

wobei E die Einheitsmatrix darstellt (hier: E ∈ R n×n ). Die Inverse der Translation um u ist die<br />

Translation um −u. Daher faktorisieren wir weiter q(x) als<br />

( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( )<br />

(1, x t 1 0 1 −u<br />

t 1 u<br />

t 1 0 c b<br />

t 1 0 1 0<br />

t 1 0<br />

t 1 0 1<br />

)<br />

0 S 0 E 0 E 0 S t b A 0 S u E −u E 0 S −1 x<br />

(<br />

= (1, ¯x t c +<br />

) 2¯bt u + u t Λu ¯b t + u t ) ( )<br />

Λ<br />

¯b + Λu Λ<br />

1¯x<br />

mit ¯x = S −1 x − u.<br />

Nun setzen wir<br />

und<br />

( ) c b<br />

r ′ t<br />

:= rank<br />

b A<br />

r := rank A = rank Λ = k + l<br />

( ) ( c ¯bt c +<br />

= rank = rank 2¯bt u + u t Λu ¯b )<br />

t + u t Λ<br />

.<br />

¯b Λ ¯b + Λu Λ<br />

Dabei ist offenbar 0 ≤ r ≤ r ′ ≤ r + 2, r ≤ n und r ′ ≤ n + 1.<br />

Fall 1: Liegt ¯b im Spaltenraum von A, also rank(¯b Λ) = rank(Λ) = k + l, so gibt es ein u mit<br />

¯b + Λu = 0 (nämlich u := −Λ ∗¯b, wobei Λ ∗ die Diagonaleinträge λ i −1 hat), und wir berechnen<br />

c + 2¯b t u ∗ u t Λu = c −¯b t Λ ∗¯b =: ¯c. In diesem Fall ist r ′ = r wenn ¯c = 0 ist, und sonst r ′ = r + 1.<br />

Fall 2: Liegt ¯b nicht im Spaltenraum von A, so hat q(x) also einen linearen Term, und wir<br />

können c durch eine weitere Translation wegtransformieren.<br />

Insgesamt ergibt das den folgenden Normalformsatz:<br />

Theorem 3.14 (Euklidische Hauptachsentransformation). Jede Quadrik im R n (mit Ausnahme<br />

der linearen Quadriken, also der Hyperebenen, sowie Q = ∅ und Q = R n ) lässt sich durch<br />

eine Isometrie auf eine der folgenden drei Typen von Normalformen bringen, für k ≥ 1, l ≥ 0,<br />

k + l ≤ n, und 0 < a 1 ≤ · · · ≤ a k , a k+1 ≥ · · · ≥ a k+l > 0:<br />

(1a) x2 1<br />

a 2 1<br />

+ · · · + x2 k<br />

a 2 k<br />

− x2 k+1<br />

a 2 k+1<br />

− · · · − x2 k+l<br />

a 2 k<br />

= 1,<br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!