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Geometrie

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1.3.3 Allgemeine Kongruenztransformationen<br />

Die Gruppe der Isometrien des R n (also der “euklidischen Bewegungen” oder “Kongruenztransformationen”)<br />

enthält einerseits die Untergruppe der Translationen — die wir mit R n identifizieren<br />

— andererseits die orthogonalen Abbildungen, also die Isometrien, die den Nullpunkt<br />

festlassen.<br />

Die Schnittmenge zwischen diesen beiden Untergruppen enthält nur die Nullabbildung (die<br />

einzige Translation, die den Nullpunkt festlässt).<br />

Jede Isometrie f : R n → R n kann man als “orthogonale Abbildung gefolgt von einer Translation”<br />

beschreiben, also als f : x ↦→ Ax + b für A ∈ O(n) und b ∈ R n . Dabei sind b = f(0) und<br />

damit auch A durch f eindeutig festgelegt.<br />

Theorem 1.9. Die volle Gruppe der euklidischen Bewegungen ist<br />

Eukl(n) = {f : f(x) = Ax + b für ein A ∈ O(n), b ∈ R n }.<br />

Achtung: Trotzdem ist die Gruppe der euklidischen Bewegungen nicht einfach das Produkt<br />

R n × O(n), weil die Translationen und die orthogonalen Abbildungen nicht kommutieren. Sie<br />

kann strukturell beschrieben werden als ein semidirektes Produkt “R n ⋊ O(n)”, das gebildet<br />

werden kann, weil die Gruppe der orthogonalen Abbildungen O(n) als eine Gruppe von Automorphismen<br />

auf der Gruppe der Translationen (isomorph zu R n ) wirkt. In dem semidirekten<br />

Produkt bilden die Translationen eine normale Untergruppe: Jede Konjugation einer Translation<br />

x ↦→ x + a hat die Form<br />

ist also eine Translation.<br />

x ↦→ S −1 (((Sx + b) + a) − b) = x + S −1 a,<br />

1.3.4 Erzeugung durch Spiegelungen<br />

Die Spiegelung an der Hyperebene H = {x ∈ R n : 〈a, x〉 = α} bildet x auf x + 2ta ab, wenn<br />

x ↦→ x + ta die Projektion auf die Hyperebene ist:<br />

x ↦−→ x + 2 α−〈a,x〉<br />

〈a,a〉<br />

a.<br />

Spiegelung in einem affinen Unterraum: Genauso!<br />

Korollar 1.10. Jede Kongruenztransformation im R n kann als Produkt von höchstens n + 1<br />

Spiegelungen an Hyperebenen dargestellt werden — von denen alle, bis auf möglicherweise die<br />

letzte, Hyperebenen durch den Nullpunkt sind.<br />

Im Allgemeinen reichen dafür jedoch n Spiegelungen nicht aus.<br />

Beweis. Dazu stellen wir die Kongruenztransformation als “orthogonale Abbildung gefolgt von<br />

einer Spiegelung” dar.<br />

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