Geometrie
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(4) dem Vektor in dem Unterraum mit x 0 -Koordinate 1, bzw. sonst einer Richtung (d.h. einem<br />
Element von RP n−1 ).<br />
Lemma 4.3. Zwei verschiedene Geraden G 1 , G 2 ⊂ RP 2 schneiden sich in genau einem Punkt.<br />
Proposition 4.4 (Plücker-Koordinaten). Sei U ein k-dimensionaler linearer Unterraum U ⊆<br />
R n . Sei A ∈ R n×k eine Matrix, deren Spalten eine Basis von U bilden. Der Plücker-Vektor von<br />
A ist der Vektor x A ∈ R (n k) der k × k-Unterdeterminanten von A. Dieser ist bis auf Vielfache<br />
eindeutig bestimmt, ergibt also einen eindeutigen Punkt im RP (n k)−1 . Dieser Punkt bestimmt<br />
den linearen Unterraum eindeutig (wobei nicht jeder Punkt in RP (n k)−1 einen Unterraum entspricht).<br />
Beweis. Die Matrix A ist bis auf invertierbare Spaltenoperationen eindeutig bestimmt. Also ist<br />
der Vektor der Unterdeterminanten bis auf ein gemeinsames Vielfaches eindeutig bestimmt.<br />
Die Rekonstruktion des Unterraums aus dem gegebenen Plücker-Vektor überlegt man sich am<br />
Beispiel.<br />
4.3 Projektive Transformationen<br />
Definition 4.5 (Projektive Transformationen; Projektivitäten). Eine Abbildung f : RP m →<br />
RP n heißt projektiv, wenn sie durch eine lineare Abbildung ˆf : R m+1 → R n+1 , x ↦→ Ax<br />
induziert wird, für A ∈ R (n+1)×(m+1) . (Insbesondere muss dann x ↦→ Ax injektiv sein, A also<br />
vollen Rang m haben, insbesondere also m ≤ n gelten.)<br />
Eine Projektivität ist eine projektive Abbildung f : RP n → RP n . (Projektivitäten sind also die<br />
bijektiven projektiven Abbildungen.)<br />
Lemma 4.6. Die projektiven Transformationen RP n → RP n eingeschränkt auf R n ⊂ RP n<br />
sind genau die gebrochen-linearen“ Transformationen x ↦→ Ax+b für nichtsinguläre Matrix<br />
( ) ” c t x+δ<br />
δ c<br />
t<br />
.<br />
b A<br />
Beachte: die gebrochen-lineare Abbildung ist für c ≠ 0 nur außerhalb der Hyperebene H :=<br />
{x : c t + δ = 0} definiert. Interpretation: diese bildet H ”<br />
nach Unendlich“ ab.<br />
Beweis. ( 1<br />
x)<br />
↦−→<br />
( δ c<br />
t<br />
b A) ( 1<br />
x<br />
)<br />
=<br />
( ) c t x + δ<br />
Ax + b<br />
∼<br />
( ) 1<br />
Ax+b .<br />
c t x+δ<br />
Proposition 4.7 (Invarianten). Projektive Transformationen<br />
(i) bilden projektive Unterräume auf projektive Unterräume (derselben Dimension!) ab,<br />
(ii) bilden Quadriken auf Quadriken ab.<br />
Definition 4.8 (Projektive Basis). Eine projektive Basis des RP n besteht aus n + 2 Punkten<br />
p 0 , p 1 , . . . , p n+1 , von denen keine n + 1 auf einer Hyperebene (also in einem Unterraum der<br />
Dimension n − 1) liegen.<br />
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