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download pdf (29 MB) - Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt

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Stimmungen sind diese Pollenanalysen jedoch nur von begrenztem Wert. In den 1950er Jahren<br />

folgten weitere palynologische Bearbeitungen mit verfeinerten Methoden (STECKHAN<br />

1961). Die Anzahl der identifizierten Pollentypen blieb damals aber noch eingeschränkt. Es<br />

wurde nur eine einzige Radiokarbondatierung vorgelegt.<br />

In jüngerer Vergangenheit wurden erneut Pollenanalysen an Mooren und Böden des<br />

Hohen Vogelsberges durchgeführt (Abb. 20). Dabei fanden zwei Bodenprofile, das Hochmoor<br />

im Naturschutzgebiet „In der Breungeshainer Heide" und vier Kleinstmoore Berücksichtigung<br />

(SCHÄFER 1988, 1991, 1995). Das Regierungspräsidium Gießen hatte seinerzeit eine<br />

Ausnahmegenehmigung für die Forschungen im NSG erteilt. Gezielt angesetzte Prospektionsbohrungen<br />

ermöglichten es, ältere als die bisher bekannten Torfe zu finden. So wurde ein<br />

Torfprofil geborgen, das abgesehen vom letzten Jahrtausend nahezu das gesamte Holozän (ca.<br />

9000 Jahre) umfaßt (Abb. 21).<br />

Die Grundzüge der Waldgeschichte des Vogelsberges während der vergangenen etwa<br />

6000 Jahre sind von SCHMITZ (19<strong>29</strong>), FIRBAS (1949, 1952), STECKHAN (1961) und SCHÄFER<br />

(1988, 1991) beschrieben worden. Mit Hilfe neuer 14 C-Datierungen in Kombination mit<br />

detaillierten Pollenanalysen konnten nunmehr die Phasen der Vegetationsentwicklung zeitlich<br />

weiter zurückverfolgt, präzisiert und absolutchronologisch eingeordnet werden. Die Pollendiagramme<br />

Breungeshainer Heide (Abb. 21) und Forellenteiche (Abb. 22) weisen folgende<br />

Stufen der Waldentwicklung im Verlauf der Nacheiszeit auf: Kiefernzeit, Haselzeit, Ulmenmischwald-Haselzeit,<br />

Hasel-Rotbuchenzeit, Rotbuchenzeit und Fichten-Kiefernzeit. Die Pollendiagramme<br />

werden vertikal in Pollenzonen gegliedert. Die beiden Diagramme beruhen auf<br />

157 und 103 Pollenanalysen; lediglich die wichtigsten Pollentypen sind dargestellt. Die 14 C-<br />

Daten sind konventionell, d. h. in Jahren vor heute angegeben (before present, B.P, vereinbarungsgemäß<br />

vor 1950). Dendrochronologische Untersuchungen haben gezeigt, daß diese<br />

Radiokarbondaten nicht ohne weiteres in Kalenderjahre vor bzw. nach Chr. umrechenbar<br />

Abb. 20:<br />

Pollenanalytisch untersuchte<br />

Lokalitäten im<br />

Hohen Vogelsberg;<br />

Moor: 1 Sieben Ahorn,<br />

2 Goldwiese, 3 Breungeshainer<br />

Heide, 4 Forellenteiche,<br />

5 Lattenbruch;<br />

Bodenprofil: 6 Heide,<br />

7 Flösserschneise.<br />

B: Breungeshain.<br />

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