download pdf (29 MB) - Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
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alpina (Alpenhexenkraut) auf vielen umgefallenen, faulen Bäumen. Acer pseudoplatanus<br />
(Bergahorn) hiervon stehen im Oberwald sehr hohe Bäume. In Buchenwäldern ist ein massenhaftes<br />
Vorkommen des Hainkreuzkrautes und des ausdauernden Bingelkrautes".<br />
Die im Norden und Osten an das Naturwaldreservat angrenzenden, durch Köhlerei und<br />
Weidenutzung devastierten Flächen beschreibt er als „Heyden, so nichts anders als trocken<br />
gleich wüstenhafte Plätze im Oberwald, so Broingeshayner Heydt, trockene Wiesen bis<br />
Ulrichstein, Natterwurz und Arnika auf den Oberwaldwiesen bei Forellenteich."<br />
Diese botanischen Erhebungen stimmen mit den Ergebnissen des Botanikers JOHANN<br />
PHILIPP HUTH (geb. 01.3.1664 in Friedberg, ab 1691 dort Stadtphysikus) überein. HUTH legte<br />
ein heute vom Senckenbergmuseum gehütetes hoch interessantes und reichliches Herbar an,<br />
aus dem u. a. hervorgeht, daß er am 10.6.1708 im Oberwald und auf den Oberwaldwiesen<br />
Pflanzenarten gefunden hat, die eng an Buchenwaldgesellschaften gebunden sind.<br />
Die älteste bekannte kartenmäßige Darstellung des Gebietes des Naturwaldreservates<br />
sowie seiner Umgebung datiert von 1758. Es handelt sich hier, wie oben bereits erwähnt, um<br />
einen „Grundriß des Forsts Rudingshain zum Oberforst Eichelsachen gehörig nebst einem<br />
Stück des Burgharder Forsts jenseits des Forellenteichs." Die Karte ist gefertigt von dem<br />
Peräquator JOHANN HEINRICH EIFFERT und von JOHANN JACOB HILL „Ins kleine gebracht".<br />
Diese Karte gehört zum sog. „Forst- und Jagdatlas". Es ist eine sehr exakte Karte, 47 x<br />
35 cm groß, und etwa im Maßstab 1 : 10.000 gehalten. Inhalt der Karte ist die Darstellung<br />
eines sog. Fürstlichen Jagens am Gromberg (heute: Grünberg). Sie enthält eine große Anzahl<br />
forst- und jagdgeschichtlich interessanter Hinweise und ist als Grundriß auf die horizontale<br />
Ebene sehr zuverlässig. Die Karte enthält folgende Nota:<br />
„Das fürstliche Jagen nimmt seinen Anfang beim sog. Neuen Ding (im Waldort Hainer<br />
Wald des heutigen Naturwaldreservates gelegen), zieht über die Schmidswiese nach dem<br />
Gromberg, von da über das Dürre Feld auf die Hainer-Waldschneis und längs deshalb wieder<br />
auf vorgedachtes Neu Ding".<br />
Ein Blick auf die Karte zeigt, daß im wesentlichen der Bereich des Hainer Waldes, d. h.<br />
die nördliche Hälfte des Naturwaldreservates sowie die im Norden angrenzenden Bestände<br />
des heutigen Grünbergs bejagt wurden. Abgesehen von der auf dieser Karte dargestellten<br />
intensiven jagdlichen „Infrastruktur", vor allem im Gebiet des heutigen Naturwaldreservates<br />
(Landgrafensitz, Prinzenschirm, Försterplätze, Birschwege, Salzlacke, Jagdschirme), gibt<br />
eine ebenfalls auf der Karte verzeichnete Erklärung deutliche Hinweise auf den Wildbestand<br />
und den daraus zu vermutenden Waldzustand:<br />
„Auf der Eckenwies (Abt. 142 des heutigen Naturwaldreservates) beim Landgrafensitz<br />
ein Stock mit der Aufschrift: Ludwig Landgraf VIII. sind dem 19. Sept. zu 1753 hier gewesen<br />
und sind geschossen worden zur Brunftzeit 14 Hirsch worunter sich ein guter Hirsch mit<br />
drei Stangen befindet."<br />
Die Signaturen dieser Karte lassen weiter erkennen, daß der nördliche Bereich (Hainer<br />
Wald) deutlich gleichmäßiger bewaldet gewesen war als der im Süden angrenzende Bereich<br />
der Hainer Hecken.<br />
Das heutige Naturwaldreservat war nach Norden von dem großen zusammenhängenden<br />
Waldgebiet des Grünberges bis hin in die heutigen Flösser und zur Rote Erde getrennt durch<br />
einen ausgedehnten Wiesen- und Feldgürtel mit sehr unregelmäßiger Ausformung. Noch<br />
heute im Gelände nachvollziehbar ist der Beginn dieses Freiflächengürtels im Westen des<br />
Naturwaldreservates beginnend an der Hundsbornwiese zur Schmidtswiese. An die Schmidts-<br />
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