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Broschüre Industrieland Deutschland stärken - BDI

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<strong>BDI</strong> – Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> stärken<br />

Wachstumsoffensive<br />

13<br />

Wachstum durch Strukturwandel<br />

Der Prozess der Wertschöpfung, d. h. die Schaffung von Werten durch Investieren<br />

und Produzieren, unterliegt in jedem Land einem permanenten<br />

Wandel. Für diesen Strukturwandel gibt es langfristige Tendenzen und<br />

Wirkungszusammenhänge, die zwar im Detail politisch gestaltbar sind,<br />

nicht jedoch in ihrer grundsätzlichen Ausrichtung.<br />

Dass der Strukturwandel in seiner grundsätzlichen Ausrichtung<br />

nicht politisch gestaltbar ist, gilt zum Beispiel für<br />

die sich beschleunigende Verflechtung der Weltwirtschaft,<br />

für das Vordringen der modernen Informations- und Kommunikationstechniken<br />

in fast alle Lebensbereiche oder für<br />

die demografische Entwicklung, die durch eine alternde<br />

und schrumpfende Bevölkerung gekennzeichnet ist. Die<br />

Taktfrequenz des Wandels nimmt zu und der Schaltplan<br />

der Volkswirtschaft ändert sich immer schneller. Kommen<br />

dann noch, wie in der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />

tief greifende Strukturbrüche hinzu, entsteht ein<br />

enormer Anpassungsdruck. Gleichzeitig eröffnen sich aber<br />

auch Wachstumschancen, die es zu ergreifen gilt.<br />

Wie eine Volkswirtschaft auf so große Veränderungen<br />

reagiert, wie sie mit den damit verbundenen Chancen<br />

und Risiken umgeht, das hat sie selbst in der Hand. Im<br />

Wettbewerb der Länder um knappe und mobile Produktionsfaktoren<br />

wie Arbeitsplätze schaffendes Investitionskapital<br />

oder hochproduktive Fachkräfte setzen sich die<br />

Volkswirtschaften durch, die den strukturellen Wandel<br />

offensiv annehmen und seine Chancen in Wertschöpfung<br />

umsetzen. Die Volkswirtschaften, die sich vornehmlich<br />

mit den Risiken des Wandels beschäftigen und sich gegen<br />

ihn stemmen, werden zu Verlierern im globalen Standortwettbewerb.<br />

Wachstums- und Beschäftigungspotenziale<br />

bleiben dann ungenutzt. Damit wird die Bewältigung des<br />

strukturellen Wandels zum ökonomischen Imperativ.<br />

Gelingt die Anpassung an den Strukturwandel nicht, bildet<br />

sich ein Rückstau. Strukturell verfestigte Arbeitslosigkeit<br />

und unzureichendes Wirtschaftswachstum sind<br />

die Folgen. Unbewältigter Strukturwandel ist eine der<br />

Haupt ursachen der schlechten deutschen Wirtschaftsperformance.<br />

Das Problem im strukturellen Wandel ist nicht<br />

in erster Linie, dass in manchen Sektoren und/oder Regionen<br />

Wertschöpfungspotenziale und Arbeitsplätze wegfallen.<br />

Das Problem ist, dass nicht in ausreichendem Umfang<br />

neue Beschäftigungsmöglichkeiten hinzukommen. Auch<br />

eine steigende Insolvenzzahl von Unternehmen, wie sie<br />

sich jetzt im Zuge der Krise abzeichnet, ist für sich genommen<br />

noch kein Alarmzeichen. Erst die Verbindung mit<br />

einer unzureichenden Gründungsdynamik gibt Grund zur<br />

Sorge.<br />

Veränderungsbereitschaft wird zum Schlüssel der Zukunftssicherung.<br />

Veränderungsmanagement heißt der<br />

zentrale Handlungsansatz für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Hierzu gehört auch zu verdeutlichen, warum<br />

Wandel und nicht Stillstand die attraktivere Zukunftsperspektive<br />

ist. Nur wenn den Menschen der Wandel als<br />

lohnend erscheint, werden sie die notwendige Veränderungsbereitschaft<br />

aufbringen. In der Vergangenheit haben<br />

der Strukturwandel und der mit ihm einhergehende<br />

Wachstumsprozess den Menschen in den hoch entwickelten<br />

Ländern eine rasante Steigerung ihres Lebensstandards<br />

gebracht. Nach Überwindung der aktuellen<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise kann dies auch in Zukunft<br />

möglich sein. Der Strukturwandel war nie ein Nullsummenspiel<br />

und er wird auch in Zukunft kein Nullsummenspiel<br />

sein.<br />

Chancen für eine erfolgreiche Behauptung der industriegeprägten<br />

deutschen Volkswirtschaft im Globalisierungswettbewerb<br />

der Standorte sind reichlich vorhanden. Sie<br />

erschließen sich jedoch nicht von selbst. So wie die Unternehmen<br />

sich aktiv ihre Wettbewerbsvorteile erarbeiten,<br />

ja erkämpfen müssen, so muss auch die Wirtschaftspolitik<br />

entschlossen handeln und eine konsequente Wachstumspolitik<br />

mit einer klaren Wertschöpfungsorientierung<br />

betreiben. Der Weg aus der Krise auf einen nachhaltig<br />

höheren Wachstumspfad unserer Volkswirtschaft führt<br />

nur über eine offensive Bewältigung des weltwirtschaftlichen<br />

Strukturwandels. Die Industrie und die mit ihr verknüpften<br />

industrienahen Dienstleistungen spielen dabei<br />

eine Schlüsselrolle.

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