Broschüre Industrieland Deutschland stärken - BDI
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<strong>BDI</strong> – Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> stärken<br />
Politische Rahmenbedingungen<br />
39<br />
Eine erfolgreiche Wachstumsstrategie für <strong>Deutschland</strong><br />
benötigt ein nachhaltiges und konsistentes energiepolitisches<br />
Gesamtkonzept. Obwohl mehrfach politisch angekündigt,<br />
fehlt ein solches Konzept bislang. Es soll nicht<br />
verkannt werden, dass die europäische und die deutsche<br />
Energie- und Klimapolitik einige entscheidende Weichenstellungen<br />
eingeleitet hat. Im Interesse der produzierenden<br />
Unternehmen und einer nachhaltigen Wachstumsstrategie<br />
in <strong>Deutschland</strong> muss die weitere Ausgestaltung dieser Politik<br />
jedoch wirtschaftspolitisch ausgewogener sein. Dass<br />
dies dringend notwendig ist, unterstreicht nicht zuletzt die<br />
sich in <strong>Deutschland</strong> abzeichnende Stromlücke sowie die<br />
unzureichende Modernisierung der Energieinfrastruktur.<br />
Hinzu kommt das Festhalten am Kernenergieausstieg, der<br />
Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaverträglichkeit<br />
verschlechtert und wertvolles Technologie-<br />
Know-how austrocknen lässt.<br />
Ein höherer Wachstumspfad der deutschen Volkswirtschaft<br />
erfordert umfangreiche Investitionen in die Energieinfrastruktur.<br />
Damit diese Investitionen tatsächlich<br />
auch getätigt werden, bedarf es zum einen langfristig verlässlicher<br />
politischer Rahmenbedingungen. Zum anderen<br />
müssen Staat und Wirtschaft gemeinsam um die notwendige<br />
gesellschaftliche Akzeptanz für diese Investitionsvorhaben<br />
werben.<br />
Handlungsempfehlungen:<br />
• Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Umweltaspekte als gleichrangige energiepolitische Ziele in ein ganzheitliches<br />
Energie- und Klimakonzept einbringen.<br />
• Durch Kompetenzbündelung Energie- und Klimapolitik als Wirtschaftspolitik aus einer Hand gestalten.<br />
• Energieeffiziente Technologien als Schlüssel für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit identifizieren,<br />
ihre Umsetzung und Exportchancen unterstützen.<br />
• Staatlich induzierte Belastungen der Energiekosten der im internationalen Wettbewerb stehenden deutschen Industrie stärker<br />
begrenzen.<br />
• Voraussetzungen für einen breiten Energiemix schaffen: Energiebezugsquellen diversifizieren, strategische außenpolitische<br />
Flankierung der Bezugsquellen und Transportwege auf nationaler und europäischer Ebene vereinbaren, Kernenergieausstieg<br />
überdenken, Laufzeiten verlängern. Versorgungssicherheit durch Nutzung heimischer Energierohstoffe verbessern.<br />
• Energie- und klimapolitische Instrumente besser aufeinander abstimmen, insbesondere das Verhältnis von Erneuerbare Energien<br />
Gesetz und Emissionshandelssystem.<br />
• Kosteneffizienz und Technologieoffenheit zum Maßstab für energiepolitische Entscheidungen machen: Die <strong>BDI</strong>-Klimastudie<br />
von McKinsey unterstreicht, dass die CO 2<br />
-Vermeidungskosten das entscheidende Kriterium einer erfolgreichen Energieund<br />
Klimapolitik sind; die Politik sollte das Vermeidungskostenkriterium zur zentralen Grundlage ihrer Entscheidungen machen.<br />
• Europäischen Energiebinnenmarkt ausbauen, um Wettbewerbsintensität zu steigern; dabei insbesondere die Kapazitäten<br />
der grenzüberschreitenden Kuppelstellen erweitern.<br />
• Politische und gesellschaftliche Akzeptanz für energieeffiziente Technologien und notwendigen Netzausbau stärken.<br />
• Rahmenbedingungen für den Erhalt und Ausbau der Infrastrukturinvestitionen verbessern, u.a. Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />
verkürzen.<br />
• Energieforschung intensivieren: Energieforschung muss technologieoffen angelegt und verstetigt werden; die Finanzierung<br />
der Forschung muss sowohl aus privaten als auch aus steuerlichen Mitteln erfolgen. Die staatlichen Forschungsmittel müssen<br />
dabei an das Niveau in konkurrierenden Wirtschaftsräumen angepasst werden.<br />
• CCS Technologien fördern und einen geeigneten rechtlichen Handlungsrahmen für die Fortleitung und Speicherung von<br />
CO 2<br />
kurzfristig schaffen, um den Energieunternehmen Planungs- und Investitionssicherheit zu ermöglichen.