Broschüre Industrieland Deutschland stärken - BDI
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<strong>BDI</strong> – Bundesverband der Deutschen Industrie<br />
<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> stärken<br />
Wachstumsoffensive<br />
17<br />
Formen der Wertschöpfung und Beschäftigung stehen.<br />
Bereits heute finden zwei Drittel aller wichtigen internationalen<br />
Industriemessen in <strong>Deutschland</strong> statt. Wer seine<br />
Produkte international absetzen will, muss sie in <strong>Deutschland</strong><br />
zeigen. Diese Spitzenposition gilt es auszubauen. Das<br />
<strong>Industrieland</strong> <strong>Deutschland</strong> als geografisches Herz der EU<br />
und als Mittler und Drehscheibe zwischen Ost und West<br />
hat hier enorme komparative Vorteile.<br />
Industrienahe Dienstleistungen bilden zusammen mit<br />
der industriellen Gütererzeugung den produktiven und<br />
innovativen Kern der Ökonomie. Industrielle Hardware<br />
und serviceorientierte Software wachsen zu komplexen<br />
Problemlösungsangeboten zusammen, die auf den Weltmärkten<br />
zunehmend nachgefragt werden. Gleichwohl<br />
bleibt die Industrie auch in diesem neuen Kernsektor,<br />
diesem Konglomerat aus Gütererzeugung und komplementären<br />
Dienstleistungen, prägend. Denn erst die breit<br />
aufgestellte und tief gestaffelte industrielle Wertschöpfungskette<br />
bietet die Kondensationskerne, an denen sich<br />
das Wachstum der industrienahen Dienstleistungen festmachen<br />
kann. Industrieprodukte können auch ohne begleitende<br />
Serviceleistungen – wenngleich schwerer – ihren<br />
Markt finden, industrienahe Dienste hingegen brauchen<br />
zwingend ein Industriegut als Anknüpfungspunkt. Insofern<br />
bleibt es gerechtfertigt, von <strong>Deutschland</strong> als einer Industriegesellschaft<br />
zu sprechen. Auch nach Überwindung<br />
der aktuellen Krise muss und wird <strong>Deutschland</strong> im Kern<br />
eine Industriegesellschaft bleiben.<br />
Auch nach<br />
Überwindung der aktuellen Krise muss und wird <strong>Deutschland</strong> im<br />
Kern eine Industriegesellschaft bleiben.<br />
vom Himmel, sondern müssen erarbeitet werden – von den<br />
Unternehmen wie von der Volkswirtschaft als Ganzes.<br />
Der Standort <strong>Deutschland</strong> muss für<br />
die Informations-, Wissens- und<br />
Dienstleistungsgesellschaft attraktiv<br />
gemacht werden, und für die Industriegesellschaft<br />
attraktiv bleiben.<br />
Im Kern geht es darum, soviel Wertschöpfung wie möglich<br />
am Standort <strong>Deutschland</strong> (wieder) rentabel zu machen.<br />
In welchen Sektoren diese Wertschöpfung erfolgt,<br />
ist zunächst einmal zweitrangig. Jede wirtschaftliche Aktivität,<br />
mit der sich am Markt Einkommen erzielen lässt,<br />
sollte willkommen sein. Das Spektrum wird von einfachen<br />
Dienstleistungen mit geringen Qualifikationsanforderungen<br />
bis hin zu integrierten Problemlösungskonzepten,<br />
kombiniert aus technologieintensiven Industriegütern<br />
und komplementären industrienahen Dienstleistungen<br />
reichen, ja reichen müssen. Standortpolitik, die in diesem<br />
Sinne erfolgreich sein will, darf keinen sektoralen Blickwinkel<br />
haben, sie muss wertschöpfungsorientiert sein.<br />
Standortpolitik darf auch keinem verengten Leitbild anhängen,<br />
wie es Begriffe wie Informations-, Wissens- oder<br />
Dienstleistungsgesellschaft suggerieren. Ein hochkomplexes<br />
und bevölkerungsreiches Land wie <strong>Deutschland</strong><br />
kann nicht wie kleinere Länder seine Wirtschaftsstruktur<br />
auf einige wenige Bereiche konzentrieren. Nischenstrategien<br />
sind für die drittgrößte Industrienation und die größte<br />
Exportnation der Welt nicht Erfolg versprechend. Der<br />
Standort <strong>Deutschland</strong> muss für die Informations-, Wissens-<br />
und Dienstleistungsgesellschaft attraktiv gemacht<br />
werden, und für die Industriegesellschaft attraktiv bleiben.<br />
Nimmt man die langfristigen Entwicklungsperspektiven<br />
der globalen Wirtschaft ins Visier, so spricht viel für<br />
die These, dass gerade <strong>Deutschland</strong> nach Überwindung<br />
der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise aufgrund seiner<br />
differenzierten und leistungsfähigen Struktur aus<br />
Industrie und industrienahen Dienstleistungen und seiner<br />
darauf aufbauenden Problemlösungskompetenz<br />
enorme Chancen im sich beschleunigenden Globalisierungswettbewerb<br />
hat. Viele der Trends, die die weitere<br />
weltwirtschaftliche Entwicklung antreiben, bieten ausgezeichnete<br />
Anknüpfungspunkte und Perspektiven gerade<br />
für die deutsche Industrie. Zuversicht ist angebracht, dass<br />
<strong>Deutschland</strong> auch zukünftig zu den Globalisierungsgewinnern<br />
zählen kann. Diese Gewinne fallen jedoch nicht