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10 JAHRE L-MAG<br />
SEITE AN SEITE<br />
BEIM DYKE* MARCH<br />
Zum Geburtstag erfüllt sich L-MAG einen Traum – eine Demo <strong>für</strong> mehr lesbische<br />
Sichtbarkeit und Lebensqualität: der Dyke* March am 21. Juni in Berlin<br />
<strong>Das</strong> wird nicht nur die längste Nacht des Jahres,<br />
sondern vielleicht auch die denkwürdigste. Am<br />
Abend des 21. Juni wird es einen Dyke* March in<br />
Berlin geben! Einst erfunden von der Aktionsgruppe<br />
Lesbian Avengers in den USA, in vielen Städten der<br />
Welt immer wieder erfolgreich durchgeführt und<br />
jetzt von L-MAG wieder aufgegriffen, um eines der<br />
besten und vor allem sichtbarsten lesbischen Kulturgüter<br />
wieder ans Tageslicht und ins Bewusstsein<br />
zurückzubefördern: den Dyke* March. Im Grunde<br />
nur eine <strong>Lesben</strong>demo, aber doch so viel mehr!<br />
Die Geschichte<br />
Es begann 1993 im Vorfeld einer der größten LGBT-<br />
Menschenrechtsdemonstrationen aller Zeiten, des<br />
26<br />
March on Washington in der US-Hauptstadt, an<br />
dem Hundertausende teilnahmen. Verschiedene<br />
lesbische und andere Aktionsgruppen wie die Lesbian<br />
Avengers, Queer Nation und ACT UP organisierten<br />
am Vorabend der eigentlichen Demo eine<br />
eigene <strong>Lesben</strong>demonstration – der Dyke March<br />
war geboren. Am ersten seiner Art nahmen übrigens<br />
20.000 Personen teil!<br />
Obwohl es natürlich auch schon vor 1993 <strong>Lesben</strong>demos<br />
gab, wie etwa Lesbian Pride Marches in den<br />
70er Jahren in den USA oder die legendären<br />
Demos im Rahmen der <strong>Lesben</strong>frühlingstreffen (damals<br />
noch <strong>Lesben</strong>pfingsttreffen) in verschiedenen<br />
Städten Deutschlands, etablierte sich der Dyke<br />
March als DIE <strong>Lesben</strong>demo schlechthin 1993 in<br />
Washington. Im selben Jahr wurde die Idee aufgegriffen<br />
und zunächst in San Francisco, dann auch in<br />
anderen US- und kanadischen Großstädten fortgeführt.<br />
Jeweils am Vorabend der großen Gay- Pride-<br />
Paraden gab es mal mehr, mal weniger große<br />
<strong>Lesben</strong>demos, die sich allerdings niemals in Konkurrenz<br />
zum CSD sahen, sondern als besonderen<br />
Hinweis auf die Existenz von <strong>Lesben</strong>, die in der<br />
LGBT-Community stets eine untergeordnete Rolle<br />
spielen und spielten. So versteht sich der Dyke*<br />
March als politische Demonstration und nicht als<br />
Parade, man verzichtet auf große Wagen, Sponsoren<br />
und oft sogar – wie in San Francisco – auf eine<br />
Versammlungserlaubnis. Und obwohl es eindeutig<br />
um die Bedeutung von <strong>Lesben</strong> geht, sieht man<br />
sich als inklusives Ereignis, von dem niemand<br />
ausgeschlossen wird und bei dem vor allem Transmänner<br />
und -frauen und alle, die sich der lesbischen<br />
Community zugehörig fühlen, ausdrücklich er-<br />
L-MAG