Das Magazin für Lesben - L-Mag

Klatsch von
Karin Schupp
Foto: Ed Krieger
Foto: Brigitte Dummer
Ganz so Rock ’n’ Roll war’s dann doch nicht:
Gossip-Sängerin Beth Ditto war in Portland
verhaftet worden, nachdem sie betrunken aus einer
Kneipe geflogen war und auf der Straße unter anderem
„Obama, Obama“ (sie meinte bestimmt
Michelle!) krakeelt hatte. Als falsch stellten sich
aber angebliche Augenzeugenberichte heraus, sie
habe zuvor dem Barkeeper kräftig ins Gemächt
getreten. Tatsächlich wurde Ditto „nur“ wegen Ruhestörung
zu einer Strafe von 435 Dollar verdonnert.
„Das entspricht
einem Bußgeld für zu
schnelles Fahren“, betonte
ihr Management.
„Die Gerüchte von
physischer Gewalt sind
unwahr und waren
nicht Teil der Vorwürfe.“
1
Lesbischere News
kriegen wir von ihr
nicht: Jodie Foster
führt Regie bei einer
Folge der neuen US-
Fernsehserie „Orange
is the New Black“, die den Titel „Lesbischer Antrag
abgelehnt“ trägt. Die Serie basiert auf den
wahren Knasterfahrungen einer bisexuellen PR-
Managerin, die verknackt wurde, weil sie zehn
Jahre zuvor für eine Drogendealerin, die ihre
Loverin war, Geld gewaschen hatte. Ansonsten
bleibt Jodie bei ihrem Credo: nichts Privates. So
lehnte die zweifache Mutter den Vorschlag von
Rosie O’Donnell, selbst Mutter von fünf Kindern
(und in ihren wilden Zeiten übrigens mal mit
L-Beach-2013-Star Sophie B. Hawkins (1) liiert),
ab, gemeinsam ein Buch für lesbische Eltern zu
schreiben. Geld spielt da keine Rolle: Letztes Jahr
ließ Jodie bereits einen Verlag abblitzen, der ihr ein
Millionenhonorar für ihre Memoiren angeboten
hatte.
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Foto: justjared.com
Schön wär’s ja, aber die Beweislage ist dünn:
Zuerst hängte das US-Klatschblatt National
Enquirer Kristen Stewart (2, re.) eine Beziehung
mit Katy Perrys lesbischer Assistentin Tamra Natisin
(2, li.) an (verbürgt ist bisher nur, dass die beiden
befreundet sind), dann konterte das
Konkurrenzmagazin Star mit Lesben-Gerüchten
über Jennifer Lawrence. Die partyfreudige
Oscar-Gewinnerin ließ offenbar im Hawaii-Urlaub
an der Hotelbar ein paar Männer abblitzen, hielt
lieber mit einer Freundin Händchen und besuchte
mit ihr einen Stripclub. Im Internet kommentierten
Hetero-Frauen diesen Bericht (den bestimmt
ein Mann geschrieben hat) so: „Das ist doch ein
ganz normaler Mädels-Urlaub!“
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Ist Michelle Shocked (3) homophob oder nicht?
Weiß sie es selbst? Die Folk-Musikerin, die in den
späten 80ern sehr erfolgreich war und bislang als
bi galt, rief während eines Konzerts in San Francisco
Sätze wie „Ich lebe in Angst, dass die Welt
zerstört wird, wenn Homosexuelle heiraten dürfen“
ins protestierende Publikum. Nachdem
daraufhin Veranstalter Auftritte von ihr absagten,
ruderte die tiefgläubige Christin zurück. In einem
TV-Interview bei CNN erklärte sie, dass sie „absolut
nicht homophob“ sei und für die Homo-Ehe
eintrete, fügte aber kryptisch hinzu: „Aber ich
denke nicht, dass die Wahrheit so einfach gestrickt
ist. Sie liegt in der Nuance und die ist völlig verloren
gegangen.“
Oder vielleicht sind
auch ihre Medikamente
einfach nicht
richtig eingestellt?
Während einige „The
L Word“-Stars neue
Wege gehen – Leisha
Hailey (Alice) nimmt
mit ihrer Band Uh
Huh Her gerade ein
Dance-Album auf
und Laurel Holloman
(4) (Tina) stellt 4
Foto: hdwallpaperspot.com
Foto: silencio.fr
5
ihre Bilder noch bis 23. Juni im Berliner Palazzo
Italia aus –, sind Jennifer Beals und „The L
Word“-Produzentin Ilene Chaiken wieder in einer
Fernsehserie vereint. „Westside“ verspricht allerdings
nichts Lesbisches: Beals spielt die Matriarchin
einer Familie (also wahrscheinlich Bette in
Hetero), die mit einem anderen Clan verfeindet ist.
Während „Westside“ erst noch gedreht wird, ist
ihre Ex-Kollegin Mia Kirshner (5) (Jenny) bereits
auf unseren Bildschirmen zu sehen: als Puffmutter
in der Science-Fiction-Serie „Defiance“ (seit
15. April beim Pay TV-Sender Syfy). „Es war mir
extrem wichtig, dass
das kein Ort ist, wo
Frauen sich Männern
unterwerfen“, sagte
sie bei einer Pressekonferenz
über ihr TV-
Bordell und versprach
außerdem, dass die
Serie „auf jeden Fall
auch Frauen mit
Frauen und Männer
mit Männern“ biete.
„Wir sind Helden“-
Sängerin Judith Holofernes
(6) macht sich
6
für Regenbogenfamilien stark. „Als Tochter einer
lesbischen Mutter kann ich tatsächlich meine Gitarre
spielenden, Songs schreibenden, Nachwuchs
fütternden Hände dafür ins Feuer legen, dass aus
Kindern aus ‚Nicht-Standard-Familien‘ sehr wohl
was werden kann. Zum Beispiel ziemlich quietschfidele
Künstler – aber ganz bestimmt auch irgendwas
Bürgerlicheres, falls euch das umtreibt“,
schrieb die Frontfrau der pausierenden Band in
ihren Blog und warb für die Aktion „Wir sind Familie“,
die Akzeptanz für das Thema schaffen will.
Für Holofernes ist das Engagement nicht neu,
schon 2004 sagte sie der taz über ihre Herkunft:
„Ich habe schon als Kind gewusst, dass alles in
Ordnung ist, wenn die Liebe da ist.“
Foto: fanpop.com
Foto: Presse
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