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FILM<br />
Knapp vorbei<br />
Brian De Palmas<br />
Remake „Passion“<br />
Zwei Frauen, ein Kuss, ein Todesfall. „Passion“<br />
hätte das Zeug zu einem richtig guten lesbischen<br />
Thriller: Alle Führungspositionen sind mit Frauen<br />
besetzt und von der ersten Einstellung an herrscht<br />
eine mörderisch erotische Atmosphäre. Allein: <strong>Das</strong><br />
lesbische Begehren bleibt ein Spiel, eine Intrige.<br />
Christine (Rachel McAdams), die Chefin einer erfolgreichen<br />
Werbeagentur, führt die schüchterne<br />
Mitarbeiterin Isabelle (Noomi Rapace, bekannt als<br />
lesbisches Idol Lisbeth Salander aus Stieg Larssons<br />
Millennium-Trilogie) ein in ihre Welt aus Luxus<br />
und Macht. Zugleich nutzt sie Isabelles Naivität<br />
und Talent <strong>für</strong> ihre eigene Karriere. Als Isabelle<br />
beginnt, nach dem Vorbild der Chefin einen eigenen<br />
Plan zu verfolgen, entsteht ein Machtkampf,<br />
den nur eine der beiden lebend übersteht. Zunächst<br />
VERLOSUNG<br />
L-MAG verlost 2 Filmpakete zu „Passion“<br />
(inklusive 2 Kinokarten, Soundtrack und<br />
Plakat) auf www.l-mag.de<br />
Vorsicht, Noomi, Rachel steht<br />
auf Fesselspiele – Noomi Rapace<br />
(li.) und Rachel McAdams<br />
macht der Film seinem französischen Vorbild<br />
„Crime d’Amour“ aus dem Jahr 2010 alle Ehre,<br />
denn das Verbrechen ist begleitet von wahrhaft verwirrender<br />
Lust. Jede Geste zwischen McAdams<br />
und Rapace erhöht die sexuelle Spannung, doch<br />
erst in der Figur der lesbischen Assistentin Dani<br />
(Karoline Herfurth, 2010 an der Seite von Nina<br />
Hoss als lesbischer Vampir zu sehen) wird lesbisches<br />
Begehren selbst zum Mordmotiv. Christine<br />
inszeniert sich nämlich intrigant als Opfer eines sexuellen<br />
Übergriffs durch Dani. Für einen lesbischen<br />
Film Noir hat es dennoch nicht gereicht, das Drehbuch<br />
will den heterosexuellen Plot: Es ist Isabelles<br />
Affäre mit Christines Freund Dirk (Paul Anderson),<br />
die den Hass auslöst.<br />
Sarah Schaschek<br />
Buch und Regie: Brian De Palma,<br />
mit: Rachel McAdams, Noomi Rapace,<br />
Karoline Herfurth, Paul Anderson u. a.,<br />
Deutschland/Frankreich 2012, 97 Minuten,<br />
Kinostart: 2. Mai<br />
Filmprogramm <strong>für</strong> die ganze Familie<br />
<strong>Das</strong> 16. „Pink Apple“-Filmfestival in der Schweiz<br />
In der Schweiz stehen die Zeichen wieder auf<br />
Pink. Anfang Mai findet in Zürich (1.–9. Mai) und<br />
Frauenfeld (10.–12. Mai) die mittlerweile<br />
16. Ausgabe des schwullesbischen Filmfestivals<br />
„Pink Apple“ statt. Auch diesmal werden die neuesten<br />
Dokumentar-, Kurz- und Spielfilme mit<br />
Transgender-, lesbischem oder schwulem Inhalt<br />
aus aller Welt gezeigt, insgesamt über 90 Produktionen.<br />
Der diesjährige Schwerpunkt – Regenbogenfamilien<br />
– wird sowohl dokumentarisch<br />
(„Right 2 Love“), humoristisch („Gayby“) und<br />
auch dramatisch („Zwei Mütter“ – siehe die<br />
L-Filmnacht) umgesetzt. Zürich eröffnet in diesem<br />
Jahr mit einem <strong>Lesben</strong>film in Anwesenheit der beiden<br />
kanadischen Regisseurinnen Dominique<br />
Cardona und Laurie Colbert. Sie stellen ihren Film<br />
„Margarita“ vor: ein amüsantes Drama über eine<br />
junge Mexikanerin, die seit sechs Jahren illegal<br />
56<br />
<strong>Das</strong> freut: Filmfestival jetzt familienfreundlich<br />
als Nanny in Kanada lebt, dann aber ihren Job<br />
und ihre neue Heimat zu verlieren droht. Weitere<br />
Highlights: ein Eurovision-Special mit Vortrag<br />
und Dokumentarfilmen über die Queerness am<br />
und rund um den Song Contest. Auf keinen Fall<br />
verpassen sollte man auch die Zürcher Live-<br />
Performance der israelischen Band Euroflash, die<br />
in Tel Aviv mit ihren trashigen Choreografien des<br />
ESC schon ein Hit sind. Und noch ein Leckerbissen:<br />
„Wir haben dieses Jahr extra eine neue Sparte<br />
eingeführt, <strong>für</strong> einen Genrefilm, den es so noch<br />
nicht gab: „‚Strange Frame‘ ist der erste lesbische<br />
Science-Fiction-Animationsfilm überhaupt und<br />
wird als Schweizer Premiere gezeigt“, so<br />
Mediensprecherin Barbara Spirig.<br />
Sarah Stutte<br />
www.pinkapple.ch<br />
L-MAG