Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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3 Anwendungen<br />
eine Strom-Spannungs-Kennlinie der Kontaktstelle der ersten Tunnelspitze aufgenommen.<br />
Dann wird die Probe durch einen steuerbaren Unterbrecher von der Erde<br />
getrennt. Die zweite Tunnelspitze fährt runter und stellt somit den zweiten Kontakt<br />
mit dem Nanodraht her. Es wird eine Spannungsrampe an der zweiten Tunnelspitze<br />
aufgefahren, wobei gleichzeitig auf der ersten Tunnelspitze die Spannung von<br />
null Volt eingestellt bleibt. Es wird somit eine Strom-Spannungs-Kennlinie zwischen<br />
den zwei Kontaktstellen aufgenommen, welche auf dem gleichen Nanodraht liegt.<br />
Der Strom fließt in diesem Fall komplett über die Probe, weil die Probe potentialfrei<br />
ist. Nun wird die Probe durch einen steuerbaren Unterbrecher mit der Erde<br />
verbunden. Die erste Tunnelspitze fährt nunmehr hoch und bricht dabei den Kontakt<br />
mit dem Nanodraht. Die Spannungsrampe wird an die zweite Tunnelspitze<br />
gefahren; hier wird eine Strom-Spannungs-Kennlinie der Kontaktstelle der zweiten<br />
Tunnelspitze aufgenommen. Dann fährt die zweite Tunnelspitze hoch. Auf beiden<br />
Tunnelspitzen werden die ursprünglichen Tunnelspannungen eingestellt. Am Ende<br />
der Spektroskopie werden die Höhenregelungen der RTM-Einheiten fortgesetzt. Die<br />
Tunnelspitzen bleiben in einem Tunnelabstand von der Probe entfernt. Die gesamte<br />
Dauer der Messungen beträgt ca. 2 Sekunden. Während der Aufnahme der Strom-<br />
Spannung-Kennlinien werden die Tunnelspitzen um 20 Ångström zu der Probe hin<br />
angenähert, so dass ein physikalischer Kontakt zwischen den Tunnelspitze und einer<br />
Probeoberfläche hergestellt wird. Die z-Drift während der Aufnahme kann man<br />
somit vernachlässigen, weil kein Tunnelkontakt mehr besteht. Die kleinen Fluktuationen<br />
des gemessenen Stromes sind auf die unstabilen punktförmigen Kontakte der<br />
Tunnelspitzen zurückzuführen.<br />
Während dieser Arbeit wurden zuerst die Probenhaltern mit einem Leckwiderstand<br />
gegen die Erde verwendet. Ein parasitärer Leckwiderstand von 37 MOhm,<br />
verursacht einen Stromverlust von ca. 99% des injizierten Stroms. Ein parasitärer<br />
Leckwiderstand von 300 MOhm verursacht einen Stromverlust von ca. 20% des injizierten<br />
Stroms. Dieses Problem des Probenhalters wurde rechtzeitig erkannt und<br />
durch einen neuen und sauberen Probenhalter beseitigt. Die hier dargestellten Ergebnisse<br />
sind allesamt mit einem Probenhalter, der einen Widerstand der Isolation<br />
höher als 500 GOhm aufweist, gemessen worden.<br />
3.2.4 Ergebnisse und Diskussion der Zweispitzen-Messungen<br />
In der Abbildung 3.22 kann man die aufgenommenen Ströme der Tunnelspitzen<br />
sehen. Daraus lassen sich die Strom-Spannungs-Kennlinien ableiten, welche in der<br />
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