Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1.1 Tunneleffekt<br />
Schließlich bekommt man als Ergebnis:<br />
∣ c<br />
P T =<br />
1 ∣∣∣ 2<br />
1<br />
∣ = ( )<br />
a 1 k 2 +κ 2 2<br />
sinh2 (κS) + 1<br />
Wenn man k und κ in (1.16) einsetzt, so ist die Wahrscheinlichkeit P T<br />
Transmission:<br />
P T (E) =<br />
2kκ<br />
Für den Fall 1 κS ≫ 1 gilt näherungsweise:<br />
1<br />
1 + ( )<br />
Φ 2<br />
sinh2 (κS)<br />
E(Φ−E)<br />
(<br />
P T (E) ∝ A · exp − 2¯h<br />
√<br />
)<br />
2m(Φ − E)S<br />
(1.16)<br />
für eine<br />
(1.17)<br />
(1.18)<br />
1.1.1 WKB-Näherung 1D<br />
Da die realen Potentiale in der Regel keine „Kastenform“ haben, sondern vielmehr<br />
Φ = Φ(x), kann in der Regel auch keine exakte Lösung der Schrödinger Gleichung<br />
angegeben werden. Die WKB-Näherung (Wentzel-Kramers-Brillouin-Näherung)<br />
liefert eine näherungsweise Lösung der eindimensionalen, stationären Schrödingergleichung<br />
(1.1) bei einer beliebigen Form des Potentials. Diese Näherung wurde<br />
fast gleichzeitig und unabhängig voneinander von den Physikern Gregor Wentzel<br />
[Wentzel (1926)], Hendrik Anthony Kramers [Kramers (1926)] und Leon Brillouin<br />
[Brillouin (1926)] publiziert.<br />
Die Lösung der Schrödingergleichung (1.1) und damit der Wellengleichung lautet<br />
in dieser Näherung:<br />
ψ(x) =<br />
(<br />
) 1/4 (<br />
const<br />
exp ± ī ∫<br />
2m[E − Φ(x)]<br />
h<br />
√<br />
)<br />
dx 2m(E − Φ(x))<br />
(1.19)<br />
Obwohl Φ(x) eine beliebige Gestalt haben kann, soll hier das Rechteckpotential<br />
aus Abbildung 1.1 als einfaches Beispiel dienen. Da in diesem Fall das Potential<br />
Φ(x) = Φ konstant ist, ergibt sich für die Tunnelwahrscheinlichkeit das typische<br />
exponentielle Abklingverhalten (1.18).<br />
Die beiden Vorzeichen „±“ stehen für zwei unabhängige Lösungen. Die Lösung<br />
mit positivem Vorzeichen kommt nicht in Frage, da bei sehr langen Potentialwäl-<br />
1 Typische Werte für Tunnelexperimente: Austrittsarbeit Φ − E = 3eV , Tunnelsabstand S = 5Å.<br />
Daraus ergibt sich κS = 1¯h√ 2m(Φ − E)S ≈ 4, 25. Damit ist die Bedingung für die Näherung<br />
hinreichend erfüllt.<br />
17