Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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3 Anwendungen<br />
des einzelnen Nanodrahts stört.<br />
Wenn man aber die Yttrium-Silizide auf einem Substrat mit der Oberflächenorientierung<br />
(110) züchtet, so entstehen die länglichen Nanodrähte, die sich nicht kreuzen.<br />
Dieses System ist sehr gut für die Untersuchung des Ladungstransports geeignet,<br />
deswegen wurden die Yttrium-Silizid Nanodrähte auf dem Silizium Substrat mit der<br />
Oberflächenorientierung (110) für die Untersuchung des elektronischen Transports<br />
und der Fähigkeiten des RTM/REM-Systems ausgewählt. Die Präparationsmethode<br />
der Yttrium-Silizide Nanodrähten ist in dem Abschnitt 3.2.1 näher beschrieben. Bei<br />
der Präparation ist die Menge des aufgedampften Yttriums, die Substrattemperatur<br />
und die Depositionszeit veränderbar, um die gewünschte Dichte und Länge der<br />
Nanodrähte zu erzielen.<br />
Die Besonderheit eines solchen Systems aus Yttrium-Silizid Nanodrähten auf dem<br />
Silizium Substrat besteht in der elektronischen Eigenschaft der Grenzfläche zwischen<br />
den Silizid Nanodrähten und dem betreffenden Substrat. Durch einen Unterschied<br />
der Austrittsarbeit des Yttrium-Silizids der Nanodrähte und einer Elektronenaffinität<br />
des Siliziums des Substrats entsteht eine Schottky-Barriere an deren Grenzfläche<br />
[Sze (2001)]. Die elektronischen Bänder verbiegen sich und es bildet sich eine<br />
Raumladungszone. Wie man aus dem Banddiagramm in der Abbildung 3.11(a)<br />
sieht, liegt diese Raumladungszone (Verarmungszone) in dem Substrat in der Nähe<br />
der Grenzfläche. Diese Verarmungszone hat eine viel schlechtere elektrische Leitfähigkeit<br />
im Vergleich zu der Leitfähigkeit des Substrates oder aber insbesondere<br />
des Yttrium-Silizides. Die elektrischen Eigenschaften des Überganges zwischen<br />
den Yttrium-Silizide-Nanodraht und einem Silizium Substrat ähneln einer Schottky-<br />
Diode.<br />
Man kann die Breite der Verarmungszone wie in einer Schottky-Diode durch die angelegte<br />
äußere Spannung verändern. Beim Anlegen einer positiven Spannung an den<br />
Nanodraht und einer negativer Spannung an die untere Seite des Substrats (Back-<br />
Gate), wie in der Abbildung 3.11(b) gezeigt ist, vergrößert sich die Verarmungszone.<br />
Damit wird der Nanodraht von dem Substrat elektrisch isoliert. Beim Anlegen einer<br />
umgepolten Spannung, wie in der Abbildung 3.11(c) zu sehen ist, verringert sich die<br />
Verarmungszone derart, dass die Grenzfläche zwischen dem Nanodraht und Substrat<br />
einen ohmschen Kontakt darstellt.<br />
Um die spezifische Leitfähigkeit des Nanodrahtes aus Yttrium-Silizide zu bestimmen,<br />
sollte man während der Widerstandsmessung den Nanodraht vom Silizium-<br />
Substrat elektrisch isolieren; ansonsten werden die Messergebnisse durch den par-<br />
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