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jahresbericht 2012 - Naturhistorisches Museum Wien

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02<br />

Alle bisherigen Wandvitrinen wurden durch neue<br />

Themenstationen ersetzt, die Spezialthemen gewidmet<br />

sind. In diesen Stationen sind auch Medienstationen<br />

eingebaut, die daran interessierten, v.a. jüngeren<br />

Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit<br />

der Interaktion geben und ermöglichen, tiefergehende<br />

Informationen abzurufen. So gibt es zum Beispiel<br />

eine Station, in der das Gewicht von Steinmeteoriten<br />

und Eisenmeteoriten direkt an natürlichen Objekten<br />

verglichen werden kann. Eine weitere Station, die<br />

„Meteoritenlupe“, erlaubt es, in den mikroskopischen<br />

Bereich der verschiedenen Meteoritenarten<br />

vorzudringen. Und ein interaktives Quiz fordert das<br />

Publikum heraus, zu erraten, ob die ausgestellten<br />

Meteoriten und Gesteine tatsächlich aus dem All<br />

kommen oder doch von der Erde stammen.<br />

Die dargestellten wissenschaftlichen Inhalte behandeln<br />

als Kernthema die Frage: „Was haben wir durch<br />

die Untersuchung von Meteoriten gelernt?“ Daraus<br />

resultieren Themen wie: die Entstehung der chemischen<br />

Elemente, die nicht nur die Welt um uns,<br />

sondern auch uns selbst betreffen, sowie die Entstehung<br />

und Entwicklung des Sonnensystems und<br />

der Erde. Eine eigene Medienstation zeigt in einer<br />

Großanimation die Entstehung unseres Planetensystems,<br />

und illustriert dies durch Grafiken und Gesteinsproben.<br />

In den zentralen Vitrinen des Meteoritensaales zeigen<br />

bilderreiche (aber unaufdringliche) Informationsclips<br />

den Besucherinnen und Besuchern einzelne<br />

Themen rund um die allgemeine Meteoritenforschung.<br />

In diesen werden Fragen wie beispielsweise:<br />

„Woher kommen die Meteoriten?“, „Wo und wie finde<br />

ich Meteoriten?“ oder „Woraus bestehen Meteoriten?“<br />

beantwortet. Ebenso vermitteln die kurzen<br />

Clips Wissenswertes zur Klassifikation und Einteilung<br />

der Meteoriten, zu ihrer Zusammensetzung<br />

und den Mineralkomponenten, und sie erzählen<br />

Fakten und Daten zur allgemeinen Geschichte der<br />

Meteoritenforschung sowie zur Geschichte und Bedeutung<br />

der <strong>Wien</strong>er Meteoritensammlung.<br />

Zum ersten Mal werden auch die wichtigen Marsmeteorite<br />

in einer eigenen Vitrine gezeigt. Nicht<br />

nur die historisch bedeutsamen Objekte Shergotty,<br />

Nakhla und Chassigny, sondern vor allem auch der<br />

Anfang <strong>2012</strong> erworbene Marsmeteorit Tissint sind<br />

nun ausgestellt. Die Präsentation der Marsmeteoriten<br />

wird durch Informationen, Grafiken und Bilder<br />

über den Planeten Mars – den kleinen Schwesternplanet<br />

der Erde – ergänzt.<br />

Aber auch unser Erdmond hat eine eigene Vitrine<br />

und Medienstation erhalten. Dort werden seltene<br />

Mondmeteoriten gezeigt und auch ein Stück Mondgestein,<br />

das von den Astronauten der Apollo 17 Mission<br />

im Jahr 1972 aufgesammelt wurde und von<br />

den Vereinigten Staaten von Amerika, zusammen<br />

mit einer ebenfalls „geflogenen“ österreichischen<br />

Flagge, dem Naturhistorischen <strong>Museum</strong> übergeben<br />

wurde. Diese Station erklärt auch die Entstehung<br />

und Zusammensetzung des Mondes, beinhaltet<br />

Filmaufnahmen von den Mondlandungen und<br />

auch von neuesten Mondsonden und hat als besondere<br />

Attraktion einen fast 2 Meter großen Mond-<br />

Halbglobus, zusammengesetzt aus den neuesten<br />

ca. 8.000 Einzelbildern des Lunar Reconnaissance<br />

Orbiter.<br />

Einige der neuen Wandvitrinen haben aber auch<br />

wunderschön beleuchtete und eindrucksvolle Scheiben<br />

von Stein-, Stein-Eisen- und Eisenmeteoriten<br />

zum Thema. Des Weiteren werden auch alle österreichischen<br />

Meteoriten zum ersten Mal gemeinsam<br />

in einer eigenen Vitrine gezeigt.<br />

Ebenfalls zum ersten Mal wird auch den Folgen von<br />

Einschlägen großer Meteoriten – den Asteroiden –<br />

Raum gegeben. Gleich drei Stationen befassen sich<br />

mit Meteoriteneinschlägen und deren Produkten<br />

sowie mit Meteoritenkratern. Anschaulich wird die<br />

Entstehung von Meteoritenkratern gezeigt, und viele<br />

Impaktgesteine (Strahlenkegel, Brekzien, Impaktgläser<br />

und auch Tektite) werden gezeigt, und ihre<br />

Position in den Kratern und auch ihre Genese wird<br />

erklärt. Eine Medienstation zeigt viele Satellitenund<br />

Luftbilder von Einschlagskratern auf der Erde,<br />

und mit Hilfe eines „Impaktsimulators“ ist es möglich,<br />

die Zerstörung <strong>Wien</strong>s oder Österreichs durch<br />

Asteroideneinschläge verschiedenster Größe und<br />

Geschwindkeit interaktiv nachzuvollziehen.<br />

Im Zuge der Neugestaltung wurden alle technischen<br />

und baulichen Einrichtungen und Beleuchtungen<br />

des Saales völlig renoviert und auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Insgesamt stellt der neu gestaltete<br />

Meteoritensaal eine Kombination aus Erhalt der<br />

klassischen systematischen Darstellung in historischen<br />

Vitrinen und moderner Medientechnik zur<br />

Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte dar. Die berühmte<br />

Nestfell’sche Planetenmaschine aus dem<br />

Jahr 1753 wurde generalüberholt und fachgerecht<br />

restauriert und ist ebenfalls wieder zu sehen. Abschließend<br />

sei noch angemerkt, dass die Neugestaltung<br />

des Meteoritensaals aus der Erbschaft nach<br />

Oskar Ermann finanziert wurde.<br />

Die Umbauarbeiten und die Ergebnisse der – in Rekordzeit umgesetzten<br />

– Neugestaltung des Meteoritensaals<br />

<strong>jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | naturhistorisches museum wien<br />

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