jahresbericht 2012 - Naturhistorisches Museum Wien
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05<br />
5.4.5.1. Das Staatliche<br />
Edelsteininstitut<br />
Zum Aufgabenbereich das Staatlichen Edelsteininstituts<br />
gehören Materialgutachten und Expertisen,<br />
während zum Beispiel Schätz- und Wertgutachten<br />
Diverse Materialbegutachtungen für historische Objekte<br />
aus Kalifornien aus dem Sammlungsbestand<br />
des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde in <strong>Wien</strong> fielen im<br />
nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen von anderen<br />
Berichtsjahr an. Für das Auktionshaus Dorotheum<br />
Das Staatliche Edelsteininstitut wurde im Jahr 1954<br />
Stellen wie dem Gemmologischen Labor Austria,<br />
<strong>Wien</strong> wurden zahlreiche Materialgutachten von<br />
vom damaligen Sammlungskurator Dr. Hubert<br />
mit dem eine enge Kooperation besteht, durchge-<br />
Schmuckstücken erstellt, wobei die zerstörungs-<br />
Scholler (1901–1968) innerhalb der Mineralogisch-<br />
führt werden. Weitere Kooperationspartner sind<br />
freie Röntgendiffraktion bei der Bestimmung von<br />
Petrographischen Abteilung gegründet. Zielsetzung<br />
das Institut für Mineralogie und Kristallographie der<br />
Jade und seinen Ersatzstoffen zum Einsatz kam. Ein<br />
des Forschungsinstitutes ist seither die edelstein-<br />
Universität <strong>Wien</strong>, das Juwelenlabor und die Abtei-<br />
weiteres Gutachten konnte in Zusammenarbeit mit<br />
kundliche Grundlagenforschung auf Basis der vor-<br />
lung für Juwelen und Schmuck des Dorotheums in<br />
dem Atominstitut der TU-<strong>Wien</strong> gelöst werden. Es<br />
handenen Sammlungsbestände sowie deren Er-<br />
<strong>Wien</strong>, das SSEF (Schweizer Gemmologische Institut),<br />
ging dabei um den Behandlungsnachweis eines mit<br />
weiterung um Edel- und Schmucksteinmaterialien<br />
die Schweizer Gemmologische Gesellschaft, das<br />
ionisierender Strahlung behandelten Topases.<br />
samt Synthesen und Imitationen. Das staatliche<br />
GEMLAB in Lichtenstein, das Patentamt in München<br />
Das Staatliche Edelsteininstitut arbeitet auf der<br />
Edelsteininstitut bietet ebenfalls seit der Zeit un-<br />
und viele andere mehr. Das im Naturhistorischen<br />
Grundlage der größten Edelsteinsammlung Öster-<br />
ter Scholler eine fundierte gemmologische Fach-<br />
<strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> angesiedelte Staatliche Edelsteinin-<br />
reichs, die neben natürlichen Edelsteinen auch<br />
ausbildung für Goldschmiede und Juweliere so wie<br />
andere Interessenten. Namhafte Gemmologen<br />
stitut kooperiert als unabhängiger und sachlicher<br />
Gutachter auch mit anderen Museen wie der Kunst-<br />
diverse Synthesen, Imitationen und Unterschiebungen<br />
beinhaltet. Für die Vergleichsanalytik ste-<br />
Dr. Vera M.F. Hammer zusammen mit<br />
Daniel Spoerri in der Schausammlung<br />
wie Prof. Walter Mican (†2008), Univ. Prof. Dr. Gero<br />
kammer, der Schatzkammer, dem Völkerkundemu-<br />
hen sowohl Rohmaterial als auch geschliffene<br />
Kurat (†2009) und Dr. Gerhard Niedermayr wurden<br />
seum, der Hofjagd- und Rüstkammer und anderen<br />
Steine zur Verfügung. Die Edelsteinsammlung ist<br />
am Staatlichen Edelsteininstitut ausgebildet. Seit<br />
mehr. Insgesamt betrugen die, der Kostenstelle der<br />
Bestandteil der Sammlungen der Mineralogisch-<br />
Eine Hauptaufgabe des Staatlichen Edelsteininsti-<br />
2007 obliegt die Leitung des Institutes Dr. Vera M.F.<br />
Mineralogisch-Petrographischen Abteilung zuge-<br />
Petrographischen Abteilung des Naturhistorischen<br />
tutes ist die Öffentlichkeitsarbeit. Dies geschieht in<br />
Hammer.<br />
schriebenen Einnahmen aus Gutachtertätigkeit<br />
<strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> und wird nach Maßgabe der finan-<br />
Form von universitären und populärwissenschaft-<br />
Die technische Ausstattung umfasst neben den,<br />
<strong>2012</strong> € 3.200,–. Hervorzuheben sind Steinbestim-<br />
ziellen Mittel ständig erweitert. Auf Grund der Bud-<br />
lichen Vorlesungen, praktischen Kursen und Vorträ-<br />
für die gemmologische Untersuchungspraxis not-<br />
mungen am edelsteinbesetzten Buchdeckel des Krö-<br />
getlage konnten <strong>2012</strong> für die Edelsteinsammlung<br />
gen zu gemmologisch relevanten Themen. Darüber<br />
wendigen Kleingeräten ein Röntgendiffraktome-<br />
nungsevangeliars des Heiligen Römischen Reiches,<br />
nur wenige Ankäufe getätigt werden. Vom Geologen<br />
hinaus wurden und werden auch immer wieder<br />
ter mit Großprobengoniometer zur zerstörungs-<br />
welches im 8. Jahrhundert in der Palastschule Karls<br />
und Mineralienhändler Peter Sailer aus Judendorf<br />
Seminare und Führungen durch die Schausamm-<br />
freien Analyse von Schmuckmaterialien und ein<br />
des Großen in Aachen entstanden ist und zu den Be-<br />
wurde ein besonders spektakuläres Cabochon von<br />
lung und hinter die Kulissen des Staatlichen Edel-<br />
UV-VIS-NIR-Spektrophotometer mit Kühlzelle zur<br />
ständen der <strong>Wien</strong>er Schatzkammer zählt. Ebenfalls<br />
Quarz mit Rutileinschlüssen aus Brasilien erworben.<br />
steininstitutes für verschiedenste Institutionen des<br />
Diamantbestimmung. Weiters können eine Elek-<br />
begutachtet wurden der frühgotische Abtstab und<br />
Vom Minenbesitzer Manfred Lehrl wurde eine Suite<br />
Fachhandels, anderer Vereinigungen und diverser<br />
tronenstrahl-Mikrosonde sowie ein neues Raster-<br />
das reich verzierte Reliquienkreuz, das sogenannte<br />
facettierter Demantoide aus Namibia angekauft. Als<br />
Fachschulen (z.B. für Goldschmiede und Juweliere)<br />
elektronenmikroskop der Abteilung Zentrale For-<br />
Zwettler Kreuz, aus den Beständen der Zwettler Zi-<br />
Beleg für die erst seit wenigen Jahren im Einsatz be-<br />
angeboten. <strong>2012</strong> hervorzuheben ist der Neujahrs-<br />
schungslaboratorien benutzt werden. Angestrebt<br />
melien, welche im Zuge von Restaurierungsarbeiten<br />
findlichen Metall-Coatings auf Edelsteinen, die mit<br />
empfang der Trainer der <strong>Wien</strong>er Goldschmiede Aka-<br />
wird der Erwerb von portablen Geräten (Raman-<br />
zugänglich wurden.<br />
dem sogenannten Plasma-Spraying-Prozess aufge-<br />
demie <strong>Wien</strong> (Aus- und Weiterbildungsverein der<br />
spektroskop, Röntgenfluoreszenzanalysator…) zur<br />
bracht werden, wurde bei der Inhorgenta in Mün-<br />
Gold- & Silberschmiede), der in der Edelsteinsamm-<br />
Erstellung von Gutachten außer Haus.<br />
chen ein „Quarz Mystique“ angekauft.<br />
lung des NHM <strong>Wien</strong> veranstaltet wurde.<br />
<strong>jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | naturhistorisches museum wien<br />
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