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jahresbericht 2012 - Naturhistorisches Museum Wien

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05<br />

Dr. George Fayvush (Herbarium Yerevan)<br />

beim Fotografieren von Vavilovia formosa.<br />

Feldarbeit in Armenien: Dieser Berg wird von einer Minengesellschaft<br />

in den nächsten Jahren in ein Bergwerk verwandelt –<br />

wir konnten noch eine Bestandsaufnahme durchführen.<br />

Vavilovia formosa (Leguminosae) – Die einzige Art der Gattung Vavilovia kann nur an wenigen Orten auf Schuttfeldern im Hochgebirge<br />

gefunden werden.<br />

sind der Orient, die Kaukasusregion und das Gebiet Arbeitsschwerpunkte <strong>2012</strong><br />

der Flora Iranica (iranisches Hochland und angrenzende<br />

Regionen). Aus Afrika sind Sammlungen vor der Betreuung von mehr als 150 Besuchern der<br />

Neben den täglichen Arbeiten in den Sammlungen,<br />

allem aus Tunesien, Ost- und Zentralafrika sowie Sammlungen und der Beantwortung zahlreicher Anfragen,<br />

sind die Mitarbeiter mit ihren jeweiligen For-<br />

aus dem Kap-Gebiet vorhanden. Sammlungskerngebiete<br />

in Südamerika sind vor allem Brasilien sowie schungsprojekten bzw. mit der Bearbeitung diverser<br />

Argentinien und Chile. Die Botanische Abteilung Pflanzengruppen befasst. 2 Die seit 2002 immer wieder<br />

durchgeführten Sammlungen in Armenien wur-<br />

des Naturhistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> bewahrt außerdem<br />

zahlreiche Belege aus Australien und Neuseeland<br />

auf. Sämtliche Sammlungen sind für Wis-<br />

mit Konzentration auf die Arten des Hochgebirges.<br />

den fortgesetzt, diesmal zu einem Termin im Sommer<br />

senschafterinnen und Wissenschafter jederzeit frei Neben dem Herbarmaterial wurden Chromosomenfixierungen<br />

vorgenommen und Silica gel-getrocknete<br />

zugänglich, außer zu den regelmäßig erforderlichen<br />

Entwesungszeiten zur Verhinderung von Parasitenbefall,<br />

für den die Sammlungen der Botanischen Ab-<br />

laufende Projekte gesammelt. Diese werden im NHM,<br />

Blätter für DNA-Untersuchungen für verschiedene<br />

teilung besonders anfällig sind.<br />

aber auch in Berlin, Gießen, Bratislava, Bern und anderen<br />

Instituten weiter untersucht.<br />

Die Sammlungen werden gepflegt und verwaltet<br />

von den folgenden ständigen Mitarbeiterinnen und Die groß angelegte internationale „Global Plants<br />

Mitarbeitern (alphabetisch):<br />

Initiative“ 3 , an der sich die Botanische Abteilung des<br />

Franz Grimm, Präparator<br />

Naturhistorischen <strong>Museum</strong>s <strong>Wien</strong> intensiv beteiligt,<br />

wird von der A.W. Mellon-Stiftung 4 finanziert.<br />

Anton Igersheim, Dr., Leiter der<br />

Kryptogamen-Sammlung<br />

Im Rahmen dieses gemeinschaftlichen Projekts des<br />

Elisabeth Stiglitz, Präparatorin<br />

NHM mit dem Herbarium der Universität <strong>Wien</strong> werden<br />

Typusbelege in eine Datenbank aufgenommen,<br />

Bruno Wallnöfer, Dr., Leiter der Sammlung<br />

dreidimensionaler Objekte in der Botanik<br />

gescannt und dann im Internet verfügbar gemacht.<br />

(Frucht- und Samensammlung, Holzsammlung, Sie können sowohl in der von Mag. H. Rainer entwickelten<br />

und betreuten Herbariumsdatenbank<br />

Sammlung von Feuchtpräparaten)<br />

Andrea Wurz, Präparatorin<br />

Virtual Herbaria 5 , über die auch andere Herbarien<br />

ihre Belege präsentieren, als auch über JSTOR 6 , eine<br />

Daneben wird die Arbeit von zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern unterstützt. Diese spannen schaftlichen Informationen und Fachartikeln für den<br />

Non-Profit-Plattform zur Bereitstellung von wissen-<br />

(= fixieren) Herbar-Belege, entziffern Etiketten, geben<br />

Daten in die Datenbank ein und helfen beim Jahr <strong>2012</strong> erfassten die Mitarbeiterinnen und Mit-<br />

Lehr- und Forschungsbetrieb, abgerufen werden. Im<br />

Sortieren und Einordnen.<br />

arbeiter 7.739 neue Datensätze von Typusbelegen,<br />

insgesamt sind bereits 39.774 Typusbelege erfasst<br />

und samt Scan in der Datenbank verfügbar. Ende<br />

April fand ein Treffen dieser Initiative am Real Jardín<br />

Botánico in Madrid statt, an dem das <strong>Museum</strong> mit<br />

mehreren Mitarbeitern teilnahm und dort auch Poster<br />

über unsere Sammlungen präsentierte.<br />

Weiters wurden in der Botanischen Abteilung <strong>2012</strong><br />

drei große internationale Projekte für das Naturhistorische<br />

<strong>Museum</strong> <strong>Wien</strong> geleitet: SYNTHESYS 7 beschäftigt<br />

sich mit Forschung (inkl. DNA aus alten<br />

Sammlungen), Vernetzung (Sammlungsqualität und<br />

-management und IT-Infrastruktur) und Zugang zu<br />

den Sammlungen (Finanzierung von Besuchen von<br />

Forschern). BHL-Europe 8 soll einen multilingualen Zugang<br />

zu Biodiversitätsliteratur über ein globales, frei<br />

zugängliches Internetportal anbieten und OpenUp! 9<br />

erschließt Multimedia-Objekte aus den naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen für das Europäische Kulturportal<br />

EUROPEANA 10 . Die Botanische Abteilung<br />

hat aufgrund der eigenen Datenbankentwicklungen<br />

die Kapazität, diese Projekte für das NHM zu leiten.<br />

Neben der Digitalisierung von Typusbelegen werden<br />

vor allem von ehrenamtlichen Mitarbeitern auch<br />

„normale“ Belege eingegeben. Derzeit sind aus dem<br />

<strong>Museum</strong> ca. 105.000 Belege im Internet abrufbar –<br />

das sind nur ca. 1,9 % der Sammlung, aber an einigen<br />

Beispielen kann schon gezeigt werden, was möglich<br />

wäre, wenn die Daten komplett verfügbar wären.<br />

Die Abteilung betreut außerdem eine Datenbank<br />

zur Flora <strong>Wien</strong>s, die jedes Jahr aktualisiert wird. Über<br />

diese können der Artenbestand <strong>Wien</strong>s sowie die Vorkommen<br />

seltener Arten im <strong>Wien</strong>er Stadtgebiet jederzeit<br />

abgefragt werden. Dieses Projekt wurde am<br />

Beginn von der Gemeinde <strong>Wien</strong> (MA 22) unterstützt<br />

und wird jetzt von der Abteilung weitergeführt.<br />

Zusätzlich bietet die Abteilung ein online-Bilderservice<br />

mit Abbildungen der meisten Arten der österreichischen<br />

Flora 11 . Dieses wird dankenswerterweise<br />

von einem Team engagierter ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

um E. Horak betreut.<br />

1<br />

Blütenpflanzen<br />

2<br />

Dr. Ernst Vitek: Euphrasia/Orobanchaceae, Carlina und Gundelia/<br />

Compositae; Dr. Bruno Wallnöfer: Diospyros/Ebenaceae, Carex/<br />

Cyperaceae; Mag. Heimo Rainer (GPI Projektmitarbeiter): Annonaceae;<br />

Dr. Johannes Walter (GPI Mitarbeiter): Chenopodiaceae;<br />

Dr. L. Pignotti (GPI Projektmitarbeiterin): Gramineae. Dr. Anton<br />

Igersheim: Buchprojekt: Bearbeitung von historischen Herbarien<br />

von F. W. Sieber (1789–1844) mit besonderer Berücksichtigung der<br />

Sammlungen im NHM<br />

3<br />

jstorplants.org/<strong>2012</strong>-2/<br />

4<br />

Projektleitung: Dr. Ernst Vitek et al.; Fördersumme € ca. 400.000,--<br />

5<br />

herbarium.univie.ac.at/database/search.php<br />

6<br />

about.jstor.org;<br />

7<br />

www.synthesys.info; Projektleitung: Dr. Ernst Vitek; Fördersumme:<br />

€ 66.598,52 XXXX<br />

8<br />

www.bhl-europe.eu/de; Projektleitung: Mag. H. Rainer et al.; Fördersumme<br />

€ ca. 112.310,– XXXX<br />

9<br />

www.open-up.eu; Projektleitung: Mag. H. Rainer et al.; Fördersumme<br />

€ ca. 264.050,– XXXXX<br />

10<br />

www.europeana.eu<br />

11<br />

flora.nhm-wien.ac.at<br />

<strong>jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> | naturhistorisches museum wien<br />

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