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pdf - Universität zu Köln

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wird. In Be<strong>zu</strong>g auf das Schwa sind gleich drei Phänomene <strong>zu</strong> vermerken: Zentralisierung,<br />

Reduktion und Epenthese.<br />

So sind einige Vokalgrapheme sehr anfällig dafür, in der Aussprache in Richtung Schwa<br />

zentralisiert <strong>zu</strong> werden. Dies betrifft vor allem Vokale in unbetonten Silben und solche, die<br />

nur mit kurzer Dauer realisiert werden. Dadurch ist es möglich, dass auch Grapheme, die<br />

sich ansonsten eher unterscheiden, in gesprochener Sprache gleich realisiert werden.<br />

Die Reduktion bezeichnet das extreme Verkürzen oder Weglassen von Lauten in der<br />

Aussprache. Sie ist meist an eine Zentralisierung gekoppelt und tritt besonders häufig bei<br />

schneller Sprache oder auch in der Umgangssprache auf. Alle Vokale können davon betroffen<br />

werde, jedoch ist das im besonderen Maße betroffen. Dieses wird gerne in der<br />

unbetonten Silben z. B. in oder getilgt, da im Deutschen Nasale und Laterale<br />

silbisch werden können. Wie aus der Arbeit von Krech (1998) 60 hervorgeht, scheint der<br />

Kontext von vorausgehenden Vokalen, Liquiden oder stimmhafte Plosiven eine Tilgung<br />

des Schwas <strong>zu</strong> motivieren. Beispiel für eine solche Reduktion ist der Name ,<br />

der bei schneller Aussprache als [vagn5] realisiert werden kann. Er ist somit identisch mit<br />

.<br />

Eine Spezialität der deutschen Sprache stellt die Schwa-Epenthese dar. Hier werden<br />

in bestimmten Kontexten Schwas oder zentralisierte Laute wie z. B. das [5] eingefügt.<br />

Welchen Einfluss dies auf die Aussprache von Namen hat, ist nur schwer <strong>zu</strong> bemessen, da<br />

maschinell nicht ohne größeren Aufwand <strong>zu</strong> ermitteln. Anhand des geringen Auftretens in<br />

den untersuchten hundert häufigsten Namen ist jedoch davon aus<strong>zu</strong>gehen, dass vor allem<br />

seltenere Namen davon betroffen sind. So ist es schon vorstellbar, dass z. B. <br />

bei schneller Aussprache wie klingt. Anderenfalls ist es durchaus vorstellbar,<br />

dass bei ein Schwa zwischen [S] und [v] eingeschoben wird: [S@va:ts].<br />

7.3 Ausgewählte Aussprachevarianten von Vokalen im Deutschen<br />

Im Deutschen existieren eine Vielzahl von vokalischen Graphemen und Kombinationen<br />

von diesen. Schriftlich können diese auf verschiedene Weise repräsentiert werden. Sie werden<br />

regional unterschiedlich realisiert, jedoch lässt sich für jedes Graphem eine ungefähre<br />

Zuordnung <strong>zu</strong> einer Gruppe von Phonemen vornehmen. Kohler (1999) gibt eine Anzahl<br />

von 16 Phonemen und drei Diphthonge an, die im Deutschen verwendet werden.<br />

Die Grapheme werden auf jeden Fall vokalisch gebildet. Für die Grapheme<br />

besteht je nach Aussprache und Kontext die Möglichkeit einer Realisation als<br />

Frikativ, Approximant oder als Vollvokal. Siehe hier<strong>zu</strong> auch Mücke (1998). So kann das<br />

60 Hier wird gesprochene Sprache auf das Vorkommen von Reduktionen des Schwalautes analysiert und<br />

es werden Statistiken <strong>zu</strong> den jeweiligen Kontexten angegeben.<br />

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