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pdf - Universität zu Köln

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Im Folgenden soll noch einmal genauer betrachtet werden, für welche Bereiche eine<br />

Phonetische Suche benötigt wird und in welcher Form sie den Benutzern dargeboten wird.<br />

Danach wird die Funktionsweise erläutert und diskutiert welche Eigenschaften sowohl<br />

im Allgemeinen als auch in der deutschen Sprache besondere Aufmerksamkeit verdienen.<br />

Anschliessend werden ausgewählte Ansätze für die Phonetische Suche vorgestellt.<br />

3.1 Anwendungsgebiete für eine Phonetische Suche<br />

Die vorgestellten Verfahren werden immer dann für die Suche nach Eigennamen eingesetzt,<br />

wenn die korrekte Schreibweise nicht bekannt ist. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der<br />

Name nur akustisch weitergegeben wurde. Dabei wird dem Benutzer für die Suchzeichenkette<br />

meist ein Eingabefeld innerhalb einer Suchmaske präsentiert. Die Eingabe wird mit<br />

dem vorhandenen Datenbestand verglichen. Anschliessend wird dem Benutzer eine Liste<br />

von potentiell gleich geschriebenen Datensätzen präsentiert. Unterstützen könnte dabei<br />

die Anordnung der Suchergebnisse nach Ähnlichkeit 8 .<br />

Folgende Anwendungsgebiete sind bekannt:<br />

• Das schnelle Auffinden von Kundendaten für Telefon-Hotlines.<br />

• Die genealogische Suche nach Namen. Hier kann es jedoch auch sinnvoll sein, nicht<br />

nur ähnlich lautende Namen <strong>zu</strong> berücksichtigen, sondern auch evt. enthaltene Wortstämme.<br />

• Das Identifizieren von Personen in polizeilichen Ermittlungen, z. B. bei abgehörten<br />

Gesprächen.<br />

• Die Recherche von Namen, die nur mündlich/fernmündlich weitergegeben wurden<br />

z. B. bei Telefonaten, bei Gesprächen oder im Rundfunk. Laut Kukich (1992) wird<br />

bei unbekannten Namen versucht, eine Zeichenkette ein<strong>zu</strong>geben, deren Aussprache<br />

phonetisch äquivalent ist.<br />

3.2 Funktionsweise der Phonetischen Suche<br />

Die Phonetische Suche kann der Klasse der Hashing-Algorithmen 9 <strong>zu</strong>geordnet werden.<br />

Der übliche Ansatz für eine Phonetische Suche ist die Erzeugung eines Schlüssels für jede<br />

orthographische Repräsentation, die in eine Suche einbezogen werden soll. Üblicherweise,<br />

vor allem wenn Datenbanken 10 für die Speicherung von Eigennamen verwendet werden,<br />

8 In der englischsprachigen Literatur wird hier von ,,Ranking” gesprochen.<br />

9 Hashing bezeichnet eine Funktion, die eine große Menge von Daten auf eine kleinere Menge abbildet.<br />

Meist ergibt sich durch die Art der Funktion eine implizite Gruppierung der Daten. Hashing-Algorithmen<br />

werden in vielen anderen Bereichen verwendet z. B. für digitale Signaturen, Prüfsummenberechnungen<br />

oder Beschleunigung von Speicher<strong>zu</strong>griffen.<br />

10 Es wird im Folgenden davon ausgegangen, dass in der Praxis Datenbanken verwendet werden. Andere<br />

Ansätze wie speziell für gewisse Einsatzzwecke programmierte Applikationen sind natürlich auch möglich,<br />

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