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pdf - Universität zu Köln

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unterscheiden, wie die Aussprache <strong>zu</strong> realisieren ist und es wird eine Präferenz für die<br />

deutsche Aussprache vorgeschlagen.<br />

Gegen die Übernahme von Ausspracheregeln aus dem Englischen, wie z. B. -><br />

[u] spricht die Verwendung in einer Vielzahl von häufigen deutschen Namen wie <br />

oder . Eine englische Aussprache von ist hier häufiger, obwohl auch Namen<br />

wie keine eindeutige Zuordnung <strong>zu</strong>lassen. Ausspracheregeln für das wortfinale<br />

oder das können verwendet werden, wenn kein weiterer Vokal vorangeht.<br />

Allerdings würden nur sehr seltene Namen von diesen Regeln profitieren. An anderen Positionen<br />

im Wort, z. B. bei ist eher von einer slawischen Aussprache aus<strong>zu</strong>gehen.<br />

Bei vielen dieser Regeln aus anderen Sprachkreisen ist allerdings fraglich, ob sich aufgrund<br />

der Seltenheit der Aufwand lohnt. Selbst eindeutige Regeln, wie z. B. -><br />

[Ok] würden im Korpus lediglich 67-mal bei jeweils sehr seltenen Namen 61 angewendet.<br />

7.4 Ausgewählte Aussprachevarianten von Konsonanten<br />

Auch bei den Konsonanten gibt es bei deutschen Namen einige Eigentümlichkeiten. Es<br />

werden nicht nur doppelte Konsonanten für die Markierung einer Kür<strong>zu</strong>ng des vorangehenden<br />

Vokals verwendet, sie können auch eine Silbengrenze markieren. So wurden im<br />

Korpus äquivalente Schreibweisen wie ,, und gefunden. Letzteres<br />

ist allerdings sehr selten und tritt besonders bei Namen auf, die aus mehreren Komponenten<br />

bestehen, wie z. B. aber auch Namen wie wurden gesichtet.<br />

Für die Bewertung der Aussprache ist dies jedoch meist unerheblich, da diese Varianten<br />

meist alle als [t] gebildet werden.<br />

Der Einfachheit halber werden deshalb in den meisten Verfahren Obstruenten gleicher<br />

Artikulationsstelle <strong>zu</strong>sammengefasst. Selbst unter den englischsprachigen Algorithmen findet<br />

sich dieses Verhalten, obwohl eine regelmässige Auslautverhärtung dort nicht bekannt<br />

ist. Im Deutschen lässt sich diese Vorgehensweise <strong>zu</strong>sätzlich durch koartikulatorische Prozesse<br />

und regionale Variation begründen, wie Siebs (1969, S. 22) bestätigt: ,,In Mittel- und<br />

Oberdeutschland gibt es weithin keine stimmhaften Lenes.” Es scheint, dass es für Obstruenten<br />

eine <strong>zu</strong>verlässige Zuordnung von Schriftzeichen auf das phonologische Merkmal<br />

stimmhaft oder stimmlos gibt.<br />

In Krech (1998) finden sich Bemerkungen <strong>zu</strong>r /r/-Realisierung. Dieses tendiert demnach<br />

<strong>zu</strong> einer vokalisierten Aussprache, wobei eine besondere Klangfärbung erhalten bleibt.<br />

Laut Siebs (1969) ist in der Hochlautung das /r/ als Zungenspitzentrill oder als uvularer<br />

Laut <strong>zu</strong> bilden. Vokalisierungen sind demnach in der Hochlautung nicht erwünscht, sind<br />

aber in der Umgangssprache vor allem in der Silbenkoda der Regelfall. Dem Autor sind<br />

61 Im Mittel traten die Namen ca. 5 mal im Telefonbuch auf.<br />

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