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GOTiSCHEN KONSTRUKTIONEN.

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so<br />

2. Die Gc~jll1~e, 441<br />

fällt den hier in Frage kommcllllcn Gesimscn fast ausnahmslos die Aufgabe zu, \Vasser<br />

zum Abtropfcn zu :Dringen, Entweder haben sie grössere Mengen angesammelten ,Vassers<br />

ablaufen zu lassen (z. B. Gesimse unter Fellsterbrustungen) oder sie haben unter ihnen<br />

liegende Mauerteile bez. auch empfindliche Fugen gegen auffallendes Wasser zu schÜtzen<br />

(z. B. VerdachungRn).<br />

,<br />

,<br />

Es erfordern: daher .diese Gesimse in der Regel eine kräftig ausgebildete Wasserschräge<br />

oder einen vVasserschlag, der ja bei Hauptgesimsen mit Überstehendem Dach- Ausbildung<br />

k 1 ,,' . .<br />

h b d d . . ..<br />

D h<br />

d . 'der Tropfrand<br />

fehlen yonnte; es asst SlC a er em Je es leser, ac gesImse, Wle Sle Ie 'F Iguren "<br />

kante.<br />

992-999 zeigen, in ein Gesims obiger Art verwandeln, sowie umgekehrt dasselbe<br />

von' den unter Fig. 1003--1008 aufgeführten Profilen gilt. Die Figuren 1003 bis<br />

1008 enthalten einige Umgestaltungen des Ausladungsverhältnisses durch die Bildung<br />

des oberen Randes. Die meisten der seitherigen Profile zeigten ganz oder nahezu die<br />

Ausladung der Höhe gleich, von diesem Verhältnis machten nur diejenigen eine Aus"<br />

nahme, an welchen durch ,Veglassung des untersten Gliedes eine Höhenverringerung<br />

eintrat. Ebensowol aber lässt sich auch die Ausladung bei unveränderter Höhe vergrössern.::<br />

Es geschieht dies am leichtesten durch eine Verlängerung des vorhängenden<br />

Teiles a in Fig. 1000 nach unten, so dass sich durch Ansatz einer an der Flucht<br />

dieses Gliedes tangierenden Hohlkehle die Gestaltung von Fig. 1003 und mit Beibehaltung<br />

des in Fig. 1000 angegebenen zusammengesetzten Gliedes die von Fig. 1004<br />

ergeben wird. Beide Gestaltungen sind der \Vestseite der Kirche zu Haina entnommen.<br />

Diese Verlängerung des Randes kann ferner geschehen durch Ansatz eines<br />

Rundstabes oder eines ganzen oder halben geschweiften Stabes an die :Fase ab in Fig.<br />

1006. ,Vird nun in diesem Falle der Mittelpunkt dieses Stabes über ab hinausgerückt,<br />

so liegt es nahe, den oberen Wasserschi ag nach einer an den Bogen des Stabes<br />

tan~ie:Fenden flachen Kurve zu bilden, 'wie gleichfalls in Fig. 1005 angegeben. ,<br />

y-- --. --C,'-,<br />

Dasselbe Resultat einer vergrösserten Unterschneidung kann erzielt werden durch<br />

Bildung der Hohlkehle nach einem Spitzbogen, was an den Mühlhäuser Kirchenhäufig<br />

vOl'kommt; Fig. 1006 zeigt dieselbe. Am entschiedensten aber wird dieser Zweck erreicht,<br />

WGnn die Gesimsgliederung ausschliesslich aus der wagrechten Unterfläche des WerkstÜckes<br />

hera0.sgearbeitet wird und nur der vordere Rand des \Verkstückes eine Abfasung<br />

oder sonstig~ Gliederung erhält.<br />

So kann aber das Verhältnis der Ausladung auch ein überwiegendes weHlen<br />

durch eine geringere Neigung des vVasserschlages, .etwa von a nach c in Fig. 1005 oder<br />

von b nach c in Fig. 990. Es kommt dann auf die Beschaffenheit des Steines an,<br />

ob die obere Kante b eine spitzwinklige bleiben darf oder durch eine veränderte Richtung<br />

der oberen Fase wieder in die rechte Ecke überzuführen ist. Die beste Aushülfe<br />

gewährt in die~em Falle die Gestaltung des oberen Gliedes nach einem Ruüds'taboder<br />

geschweiften Stab.<br />

Die bisherigen Figuren zeigen meist, eine Neigung der Schräge VOll 45 °, dass'<br />

. sie als aus der Grundform des übereckstehenden Quadrates gebildet betrachtet werden<br />

können, solä.sst, sich die letztere auch durch das gleichseitigeJ:)J:'eieck ersetzen, wie<br />

Fig. 1008 ieigt, deren Konstruktion aus den angegebenen Hülfslinien erhellt.<br />

Im, kircJ;uichen~Stil' bilden diese fl acheren N eigu ngen des Wasserschlages<br />

eine besonders der letzten Periode der Gotik zugehörige Ausnahme. In den nicht kil'ch- Neigungdes<br />

lichen \Verken,gagegen kann es in manchen Fällen, z. B. bei eineransehnlichenTief~<br />

~~:~~s~<br />

der Fenstergewände, vorteilhaft sein, die Höhe des Wasserschlages der Sohlbank' dm:ch '

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