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GOTiSCHEN KONSTRUKTIONEN.

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4. Die Entwickelung der Triforien. 407<br />

teiJigcn Gruppen gebildet. Es; mochte auch schon das aus der steileren Lage der Seitenschiffsdächer<br />

sich ergebende bedeutende Höhen verhältnis der Triforien eine derartige<br />

Anordnung wÜnschenswert machen, durch welche die Übermässigen Höhen der Säulen<br />

o.m besten zu vermeiden waren.<br />

An dem Chor zu Meo.ux hat das aus der geringen Länge der Polygonseiten sich<br />

ergebende bedeutende Höhen verhältnis des Triforiums sogar auf die Vereinigung beider<br />

Gruppen unter einem gemeinschaftlichen Spitzbogen geführt, eine Anordnung, welche<br />

bei grösserer Jochlänge' natürlich unmöglich gewesen sein würde. Der Zusammenhang<br />

zwischen Fenster und Triforium wird besonders innig, wenn entweder eine Verdoppelung<br />

oder eine Uebereinstimmung der Zahl der Abteilungen stattfindet, allemal aber die stäTkeren<br />

Säulen des TrifoTiums den altEm FensteTpfosten unterstehen. Das System der<br />

Gruppenbildung fÜhrt dann im Triforium entweder auf die Abwechselung zwischen<br />

stärkeren und schwächeren Säulen, wie in Ste. Gudule zu BrÜssel (s. Fig.917),<br />

oder auf eine den }'ensterpfosten bei zusammengesetztem System analoge Gliederung.<br />

Sowie nun durch den Wechsel der alten und jungen Pfosten die Stärke der<br />

Fensterwand zu einer ungleichmäs~igen wird, kann es angezeigt erscheinen, auch in<br />

der Vorderwand des Triforiums die den alten Pfosten unterstehenden Säulchen bis<br />

zur Uebereinstimmung mit denselben zu verstärken. Noch mehr lassen sich Fenster<br />

und Triforium dadurch in Einklang bringen, dass die alten Fensterpfosten bis<br />

auf die Sohle des Tri fo ri ums oder bis 0.uf die Ka pi tä le der stärker en<br />

Trifo I'i ums ä ul e n hinablaufen.<br />

Im ersteren Falle wird daher, wenn die Fig. 918a den Grundriss des alten Fensterpfostens mit<br />

dem eingezeichneten j ul1gen darstellt, der erstere zugleich dem der primiiren und der zweite dem der<br />

sekundären Triforiul11säulen entsprechen. Die jungen wie die alten Fensterpfos1en enthalten aher noch<br />

ausser elen Säulchen die innere, den Falz fÜr die Verglasung bildende Gliederung, welche, in dieser<br />

Ge~talt-.\I\ den TriforiuJUsäulen ÜberflÜssig, dem Säulchen c an denselben entsprechen. Dieses letztere<br />

kal\11 (bun in der Aufrissentwickelung des Triforiunui nur zur Anlage von tertiären Säulchen c' verwertet<br />

\\"Cl"dCl1, welche also auf eine in elen :Fenstern nicht vorhandenc Unterabteilun.c;., ,1- h. auf die<br />

Verdoppelung (kr AJlt('iJ\lllg~zald d,'~ FCl1"t,'r~ flir (las TriforiuJ\\ führen, Hiernach nhillt di(, Fenster-<br />

~oh]bank nnr die Stiirke der jllngl'n Pfosten uml (ler vortretende Gesim~raJl(l buft ent\reder an das<br />

hinabgeh ende Säulchen des alten Pfostens an (s. Fig. 922), oder i"t um dasselbe gekröpft. Beispiele<br />

solcher Triforicn zeigen Lei zweiteiligen Fenskrn die Kathedrale von Beauvais t,. Fig.847),<br />

bei vierteiligendas Schiff von Chalons (s. Fig. 918) und das Strassburger ;llÜnster, l)(,i dreiteiligen<br />

,ler KreuzHiigel von Chalon~ (~. Fig. 0HJ).<br />

IVir machcn hier auf llie eigcntÜmliche Auskragung \Jer Siiulchen (Jer :111('11l'r,,~tell in der<br />

letzteren Figur bei x aufJl1erk~am, welche darin ihren Grund ktt, dass im Kreuztliigel (He entsprechemJen<br />

seitlichen Säulchen an den IV andl'fo~ten nicht wie im Schiff auf dem Boden des Triforiums<br />

aufsetzen (s. y iu Fig.918), sondern bis auf ,Jen .Fussbodcn der Schiffe hinilblallfcn (s. Fig.019),<br />

mithin fiir die gleich weit vorspringenden Mitklsäulchen der Grun

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