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GOTiSCHEN KONSTRUKTIONEN.

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1. Die Ausbildung der TünÜe von der altchristlichen bis zur gotischen Zeit. 571<br />

Keim für die Ausbildung z w e I er \Ye s t tÜr me gelegt (s. Fig. 1343, Liebfrauenkirche<br />

zu Mastricht).<br />

13440<br />

\<br />

~134-2.<br />

~13lt2 CL. 1343.<br />

'w'l<br />

An der Abteikirche zu Laach treten gleichzeitig<br />

ein aufgesetzter :Mittelturm und zwei angebaute<br />

runde Treppentürme auf (s. Fig. 1346). Dieser Reichtum<br />

erklärt sich daraus, dass bei der Doppelchörigkeit<br />

der Laacher Kirche der Vorbau mehr den Ka-<br />

(11<br />

rakter des Querschiffes beibehalten hat und auf ihm<br />

ein sonst dem östlichen Querschiff zugewiesenes Motiv<br />

(vgl. Mainz) angewandt ist. Sonst ist bei dem ausgesprochenen<br />

westlichen Vorbau die Dreitürmigkeit<br />

selten; häufiger kommt es schon vor, dass sich der<br />

1346.<br />

Querbau zu einem hohen :Mittelturm zusammenzieht.<br />

und diesem direkt seitliche Treppentürme angesetzt sind (so am Dom zu Paderborn, Fig. 1347).<br />

~ In<br />

13lt7.<br />

Die einfachen WesttÜrme treten naturgemäss bei den kleinen einschiffigen Kirchen<br />

auf, während die grossen mehrschiffigen Stadtkirchen und besonders die Dome mit<br />

wenigen Ausnahmen (wie Paderborn, Freiburg, Ulm) zwei WesttÜrme erhalten haben.<br />

Die beiden Türme können mit dem Querbau darunter ohne namhafte senkrechte oder wagerechte<br />

Teilung zu einer einzigen :Masse verwachsen sein, wie bei vielen alten niedersächsischen Bauten, s.<br />

Fig. 1344, Neuwerker Kirche zu Goslar; oder sie setzen sich auf eine Gesimsteilung in Traufenhöhe<br />

des Querbaues, wie bei der Pfarrkirche zu Andernach oder zeigen sich schliesslich schon von unten<br />

auf als selbständige Baukörper ausgesprochen, sei es durch trennende Lisenen oder Strebepfeiler, sei<br />

es durch ein Vorspringen des Zwischenbaues (Jerichow), oder sei es durch ein Vortreten der Turmfluchten.<br />

Diese Absonderung der Türme von ihrem Zwischenbau kommt schon in früher Zeit vor<br />

und verschafft sich gegen Schluss der romanischen Zeit mehr Geltung, bis sie in der Gotik zur alleinigen<br />

Herrschaft gelangt. Dabei kann der Zwischenbau sein quer gerichtetes Da~h bewahren, was<br />

besonders in Niedersachsen noch lange der Fall war, oder es kann der Giebel des :Mittelschiffes an<br />

der Westseite zu Tage treten, wie es sich schon früh an den rheinischen, süddeutschen, südfranzösischen<br />

und normannischen Kirchen zeigt. Siehe als Beispiel Figur 1345, Kirche zu Gebweiler.<br />

Ihrer Grundform nach waren die alten TreppentÜrme häufig rund (S. Vitale<br />

zu Ravenna, Aachen), aber auch l' und e GI 0 c k e n tÜr m e kommen vor (Ravenna); in Grundform<br />

Deutschland sind runde TÜrme vielfach am Rhein anzutreffen, die Regel bildet aber wes~~rme.<br />

fÜr den romanischen Turm die quadratische Form, die sich bis oben zu dem Zeltdach<br />

oder bis zu der aus den Giebeln wachsenden vierseitigen Haube ohne Veränderung<br />

emporhebt. Beachtenswert ist, dass die niedersächsischen Kirchen schon sehr frÜh eine<br />

ÜberfÜhrung in das Achteck zeigen, sei es hoch oben, wie an der Stiftskirche<br />

zu Königslutter, oder schon weit unten, wie am Dom zu Braunschweig, der Neuwerkerkirche<br />

zu Goslar (Fig. 1344).<br />

Eine Ge s c h 0 s s t eil u n g ist bei manchen altchristlichen und romanischen TÜrmen<br />

UNGEWITTER, Lehrbuch etc. 37

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