Ausgabe herunterladen - DRF Luftrettung
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Siegfried Denneler (seit 5/1973) l l l Hans-Josef Ganser (seit 5/1973) l l l Barbara Reske (seit 5/1973)<br />
Der tragische Tod eines kleinen Jungen im Mai 1969 gilt als Geburtsstunde der <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong>.<br />
Ute und Siegfried Steiger beschritten damals einen besonderen Weg, um den Tod ihres Sohnes zu<br />
verschmerzen: Sie gründeten die Björn Steiger Stiftung mit dem Ziel, das Rettungswesen in Deutschland<br />
zu optimieren. Auf Initiative der Stiftung entstand die <strong>DRF</strong> (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.),<br />
die im März 1973 ihren Einsatzbetrieb aufnahm. Wir haben aus den vergangenen vier Jahrzehnten die<br />
Meilensteine der heutigen <strong>DRF</strong> <strong>Luftrettung</strong> für Sie zusammengetragen. Was damals als reine<br />
Zukunftsvision galt, ist heute Realität geworden.<br />
Wettlauf gegen die Zeit<br />
A<br />
uf 3 Uhr liegt eine Person auf der Waldlichtung,<br />
das müsste der Mann sein“, informiert der Pilot<br />
die medizinische Besatzung über den Bordsprechfunk<br />
und leitet eine 90-Grad-Kehre ein. Der Wanderer<br />
hatte mit seinem Handy über die 112 gerade noch<br />
einen Notruf abgesetzt, bevor er auf der Lichtung zusammengebrochen<br />
war. Doch die Leitstelle konnte<br />
das Handy orten und der Hubschrauberbesatzung<br />
die Koordinaten direkt ins Cockpit übertragen. So<br />
vergehen nur wenige Minuten, bis der Patient notärztlich<br />
versorgt werden kann. Der Mann ist ansprechbar<br />
und klagt über starke Schmerzen in der<br />
Brust. Der Notarzt schließt ihn an das Corpuls 3 an,<br />
ein Hightech-Gerät der Medizintechnik, das unter<br />
anderem ein Elektrokardiogramm (EKG) darstellen<br />
kann. „Sieht aus, als hätten Sie einen Herzinfarkt“,<br />
informiert er den Patienten, nachdem er einen Blick<br />
auf den Monitor geworfen hat. „Wir bringen Sie jetzt<br />
in eine Klinik, die auf Herzerkrankungen spezialisiert<br />
ist“, erfährt der 56-Jährige vom Rettungsassistenten.<br />
Für den Transport in die 60 km entfernte<br />
Spezialklinik benötigt der Hubschrauber lediglich<br />
15 Minuten.<br />
Foto: Conny Winter<br />
So gestaltet sich im Jahr 2013 ein Einsatz mit einem<br />
Rettungshubschrauber, der heute zum unverzichtbaren<br />
Bestandteil in der Notfallrettung geworden ist. Vor<br />
40 Jahren war dies reine Zukunftsvision. „Damals<br />
musste man erst die Polizei anrufen, um einen Krankenwagen<br />
zu bestellen, etwas anderes gab es damals<br />
ja nicht“, erinnert sich Siegfried Steiger. Der Krankenwagen<br />
war lediglich mit einem Fahrer besetzt, der<br />
die Aufgabe hatte, den Patienten in das nächste Krankenhaus<br />
zu transportieren. Aus dieser Zeit stammt die<br />
umgangssprachliche Bezeichnung „Rückspiegelret-<br />
Ute und Siegfried<br />
Steiger<br />
gründeten 1969<br />
die Björn Steiger<br />
Stiftung, auf<br />
deren Initiative<br />
nur wenige Jahre<br />
später die <strong>DRF</strong><br />
(Deutsche Rettungsflugwacht<br />
e.V.) entstand.<br />
<strong>Luftrettung</strong> 1 || 2013 7