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12 Träume leben<br />

Träume leben 13<br />

»Ich bin kein Spezialist, kein<br />

Tiefsee taucher o<strong>de</strong>r Höhenbergsteiger.<br />

Eher Outdoor-Allroun<strong>de</strong>r.<br />

Solche Leute gibt es doch viele.«<br />

hoher See und starkem Westwind, also direkt von vorne. Segeln<br />

war unmöglich, wir fuhren unter Motor, <strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>r ausfiel.<br />

Aber alles ging gut, und eigentlich war dieser Auftakt genau das<br />

Richtige, <strong>de</strong>nn ich lernte, dass ich Boot und Skipper vertrauen<br />

konnte.<br />

Ist so ein Törn auch für Anfänger geeignet?<br />

Grundwissen und Erfahrung min<strong>de</strong>stens im Jollensegeln sollte<br />

man schon haben. Wir waren – inklusive Georg, <strong>de</strong>m Skipper – zu<br />

fünft. Je<strong>de</strong>r außer Georg hatte zweimal täglich einige Stun<strong>de</strong>n<br />

Bordwache, in <strong>de</strong>r man das Boot steuert und verantwortlich ist.<br />

Georg übernahm keine Wache, stand aber je<strong>de</strong>rzeit auf Abruf. Das<br />

hat sehr gut funktioniert.<br />

Einmal erwischte mich nachts ein Squall, so ein Mini-Tief. Innerhalb<br />

von 45 Minuten drehte <strong>de</strong>r Wind komplett um 360 Grad. Das<br />

Großsegel wird nachts fixiert, damit es nicht umschlagen und die<br />

Wache über Bord werfen kann. Das be<strong>de</strong>utet aber auch, dass die<br />

Wache das Boot mitdrehen muss, sonst kann <strong>de</strong>r Wind das Schiff<br />

umhauen. Ich bin also einmal komplett im Kreis gesegelt und<br />

habe trotz Kompass die Orientierung verloren. Da habe ich Georg<br />

geweckt. Zwei an<strong>de</strong>re brenzlige Situationen haben wir im Team<br />

gut bewältigt. Bei gutem Wetter sieht <strong>de</strong>r Alltag gemütlicher aus.<br />

Abwechselnd segeln, angeln, vorschlafen und abhängen. Auch<br />

beim Kochen und <strong>de</strong>r Hausarbeit wur<strong>de</strong> durchgewechselt.<br />

Klingt harmonisch. Kein Lagerkoller an Bord?<br />

Schon. Auf elf Meter Bootslänge kann man sich kaum aus <strong>de</strong>m<br />

Weg gehen. Durch eine längere Flaute kam es zur Verknappung<br />

von Trinkwasser und Sprit. Als klar wur<strong>de</strong>, dass wir länger als die<br />

üblichen 20 bis 25 Tage für die Überquerung brauchen wür<strong>de</strong>n,<br />

gab es offenen Streit – einige hatten fixe Termine für <strong>de</strong>n Heimflug.<br />

Die einen wollten auf Wind warten, die an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>m<br />

knappen Sprit nach Sü<strong>de</strong>n fahren, weil dort <strong>de</strong>r Wind vielleicht<br />

besser sein könnte. Ich hatte keinen Zeitdruck und habe mich<br />

rausgehalten. Aber sowohl die Flaute – 3000 Kilometer Wasser<br />

um dich herum und es bewegt sich einfach nichts – als auch die<br />

Fast-Meuterei waren interessante Erlebnisse.<br />

Der große Moment: Horst startet in Mendoza Richtung Patagonien. Sekun<strong>de</strong>n nach dieser Aufnahme wirft ihn sein Pferd ab.<br />

Also war vieles an<strong>de</strong>rs, als du erwartet hattest?<br />

Manches. Aber es gab auch diese magischen Momente. Das<br />

Faszinierendst e waren die Nachtwachen. Da bist du <strong>de</strong>r Herr über<br />

die Jacht, die an<strong>de</strong>ren schlafen. Du segelst unter einem wahnsinnigen<br />

Sternenhimmel mit unendlich vielen Sternschnuppen. >

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