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Aktuell
ENGAGIERT
ENGAGIERT
»Mit Kletterkursen für
Greenpeace fing es an«
Der Firmengründer Klaus
Denart ist heute Vorsitzender
der Globetrotter Stiftung. Ein
Gespräch über engagierte Taten
– von Kulturaustausch bis hin
zum Besetzen von Schornsteinen.
Klaus, wann habt ihr bei Globetrotter
eure wohltätige Ader entdeckt?
Um 1980 herum, also im zweiten Jahr
nach der Eröffnung unseres ersten Ladens,
hat mein Kompagnon Peter Lechhart
Greenpeace-Aktivisten im Klettern ausgebildet,
und wir haben ihnen entsprechendes
Material zur Verfügung gestellt.
Wir haben also dazu beigetragen, dass sie
zum Beispiel Schornsteine besetzen und
Integrative Sporthalle
Die Hamburger Stiftung Alsterdorf
baut die erste umfassend behindertengerechte
Sporthalle Norddeutschlands.
Das bedeutet beispielsweise:
alle Toiletten entsprechend ausgestattet,
sämtliche Türen breit genug
für Rollstühle, Berührungsleitsysteme
für Sehbehinderte. Die Halle wird
nicht nur den Kindern und Jugendlichen
der integrativen Bugenhagen-
Schulen zur Verfügung stehen, sondern
allen Behindertensportlern sowie
Hamburger Vereinen oder Firmengruppen,
die mit Behinderten Sport treiben
möchten. In der Halle finden auch
Angebote Platz wie »Jugend trainiert
für Paralympics«. Ende des Jahres
soll die Halle stehen – mitsamt einer
Kletterwand, die von der Globetrotter
Stiftung gespendet wird.
dort Plakate anbringen konnten. Das
Gleiche mit der Umweltschutzorganisation
Robin Wood.
Was waren damals die
umweltpolitischen Brennpunkte?
Vor allem der Dioxin-Skandal der Firma
Boehringer, die hier in Hamburg höchst
giftige Abfälle verbuddelt hat.
Mit Greenpeace hattet ihr
ja gleich einen prominenten
Namen auf der Empfängerliste …
… und weitere kamen hinzu. Zum Beispiel
bat Arved Fuchs um unsere Hilfe, weil er
das grönländische Inlandeis zu Fuß überqueren
wollte, was Peter zuvor bereits geschafft
hatte. Heute ist Arved ein guter
Zwei Hilfsprojekte von vielen
Bäche für Eisvögel
Seit den 1990er-Jahren renaturiert
der NABU Hamburger Bäche, um
Lebensräume für zahlreiche Tierarten
zu schaffen, etwa den seltenen Eisvogel.
So schlängelt sich heute, nach
siebenjähriger Arbeit vieler Helfer,
die Seebek wieder wild durch die
Stadtteile Bramfeld und Steilshoop
– und tatsächlich haben Eisvögel
die Nistkästen bezogen. Als nächster
Bach ist die Osterbek an der Reihe.
Globetrotter unterstützt das NABU-
Projekt Eisvogel finanziell, logistisch
und auch tatkräftig durch den freiwilligen
Einsatz von Mitarbeitern.
Mehr über die Stiftung: globetrotter.de/wir/verantwortung.
»Mr. Globetrotter« Klaus Denart.
Freund des Hauses Globetrotter und angesehener
Experte in Sachen Klimawandel.
Oder auch Rüdiger Nehberg: Wir unterstützten
ihn bei seinen Aktionen für die
Yanomami-Indianer in Brasilien, und bis
heute spenden wir für seine Organisation
Eine Sporthalle vor allem für Behinderte. Renaturierung von Bächen in Hamburg.
So können Sie helfen
Wer die Arbeit der Globetrotter
Stiftung unterstützen möchte:
Spendenkontonummer 12 80 30 66 53,
BLZ 20 05 05 50,
Haspa Hamburg.
Fragen bitte per Mail an
stiftung@globetrotter.de.
Foto: NABU/C. Gerbich
Target, die sich vor allem gegen
die weibliche Genitalverstümmelung
in Afrika einsetzt. So
haben wir viele Dinge gefördert,
ohne dass wir das gebündelt
haben. 2008 haben wir
dann eine Stiftung gegründet,
an die wir seither jedes Jahr einen
Teil des Gewinns abführen.
Ist das ein fixer Satz à la
»One Percent for the Planet«?
Nein, wir variieren. Hinzu kommen
Zustiftungen und Spenden
von Privatleuten oder Unternehmen,
die wir sofort als
Spenden an Projekte weitergeben
können. Da nehmen wir
uns selbst natürlich nicht aus.
So hat unser Geschäftsführer
Andreas Bartmann an seinem
50. Geburtstag statt um Geschenke
um Spenden für die
Stiftung gebeten.
Wie viele Projekte fördert
die Globetrotter Stiftung
dauerhaft?
Derzeit sind es sechs Stück.
Und zwar in den Bereichen
Natur schutz, Völkerverständigung
und Armuts bekämpfung,
wobei der Schwerpunkt im
Soziale n liegt. Beispielsweise
das Projekt »Switch – in vier
Tagen um die Welt«: Da können
Hamburger Kinder vier Tage
bei Gastfamilien mit unterschiedlichem
kulturellem Hintergrund
verbringen. Das entspricht
der Philosophie von
Globetrotter: dass man auf
Reise n auf die Einheimischen
zugeht und offen für ihre
Lebens art ist. Beim Jahresfest
von Switch sah ich, wie viele
kunterbunte Freundschaften
sich da entwickelt haben. Das
war wirklich rührend.
Es werden gewiss viele
Gesuche an euch
herangetragen. Wer
entscheidet bei der Stiftung
über die Hilfswürdigkeit?
Das machen wir im Team. In
erster Linie unterstützen wir
Organisationen, die als gemeinnützig
anerkannt sind.
Häufig schauen wir uns die
Projekte vor Ort an, um einen
persönlichen Eindruck zu bekommen.
Manchmal entdecken
Filialmitarbeiter auf Reisen
interessante Hilfsprojekte.
Du sitzt zugleich im Vorstand
der NABU-Umweltstiftung
Hamburg. Wie kommt’s?
Zwischen dem NABU und der
Globetrotter Stiftung gibt es
eine sehr lange Partnerschaft.
So vergeben wir gemeinsam
seit 17 Jahren den Hanse-Umweltpreis
an Naturschutzprojekte
und Privatleute, die sich
in Hamburg für die Umwelt
einsetzen. Mit unserer Hilfe
hat der NABU zahlreiche
Aktionen umgesetzt (siehe
Kas ten). Und eure Kollegen
von 4-Seasons.tv produzieren
Filme für die NABU-Website,
die sehr schön die Arbeit der
Umweltschützer veranschaulichen
(nabu-tv.de).
Hat dein Engagement
etwas mit deiner
Lebensgeschichte zu tun?
Das Thema soziale Gerechtigkeit
beschäftigt mich seit
meiner Jugend. Und natürlich
habe ich mich auf den Reisen
immer für die Menschen interessiert.
Ich bin beispielsweise
1968 in Addis Abeba auf dem
Universitätsgelände in eine Demonstration
gegen den damaligen
Kaiser geraten, bei der
es sogar Tote gab. Als Weißer
konnte ich mich relativ unbehelligt
bewegen, und so bin ich
dazwischengegangen, als Studenten
wahllos verprügelt wurden.
Das klingt heldenhafter,
als es war. Wahre Helden sind
für mich die Mitarbeiter der
Projekte, die wir über unsere
Stiftung fördern.
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Philippe Batoux - Val de Cogne, Italy ©P. Tournaire