Wirkungen der Ausbildungsplatzförderprogramme des Hessischen ...

HA Hessen Agentur GmbH – Standortentwicklung –
sen insbesondere dadurch, dass das Existenzgründerprogramm einen überproportional
hohen Anteil an den Förderfällen hat.
Bei den Expertengesprächen wurde die Frage erörtert, wie der Befund, dass etwa
rund ein Fünftel der Förderung als mitnahmeverdächtig einzustufen ist, zu werten
ist. Einigkeit bestand dahin gehend, dass jeder Betrag Fördergeld, der nicht als ursächlich
für das Förderziel identifiziert werden kann, insofern fehlinvestiert und deshalb
möglichst zu vermeiden ist. Allerdings – und auch darin war man sich einig –
gibt es kaum eine Möglichkeit, derartige „Streuverluste“ von Fördergeldern gänzlich
zu vermeiden. Im Stadium der Antragstellung erscheint es nicht möglich zu sein, valide
Informationen zu bekommen, durch die die Fördernotwendigkeit sicher beurteilt
werden kann. Es ist zu beobachten – so die Aussage der bewilligenden Stelle, von
beratenden Institutionen sowie Anmerkungen bei der schriftlichen Befragung –, dass
viele Betriebe von vorneherein massiv nach Fördermöglichkeiten verlangen und
dann teilweise sehr heftig reagieren, wenn ein ablehnender Bescheid erteilt wird.
Zur Beurteilung eventueller Mitnahmeeffekte in den Programmen können des Weiteren
die Antworten der Unternehmen bei der Frage danach herangezogen werden, in
wieweit die Ausbildung der geförderten Jugendlichen besondere Herausforderungen
an den Betrieb stellt, die Mehraufwand verursachen (vgl. Kapitel 4.2.6).
Weitere Programmteilnahme
Ein Indikator für die Zufriedenheit der Betriebe mit den Ausbildungsplatzförderprogrammen
ist der Grad der Bereitschaft, erneut einen Ausbildungsplatz bei Beteiligung
an einem der Förderprogramme einzurichten. Getrennt nach den Bewilligungsjahren
wurden deshalb die Betriebe gefragt, ob sie ein weiteres Mal gefördert worden
sind (Bewilligungsjahr 2004) bzw. ob sie in der Zukunft erneut an einem Förderprogramm
teilnehmen würden (Bewilligungsjahr 2007).
Die tatsächlich realisierte erneute Teilnahme der ab 2004 geförderten Betriebe liegt
im Durchschnitt der Programme bei 28 %. Getrennt nach Programmen zeigt sich,
dass die Betriebe des Insolvenzprogramms am seltensten erneut die Förderung in
Anspruch genommen haben (9 %). Diese Betriebe nehmen eine Sonderstellung
hinsichtlich einer erneuten Förderung ein, weil eine erneute Teilnahme weniger von
den Betrieben selbst, sondern vielmehr von der Insolvenz eines anderen Betriebes
mit einem beruflich passenden Auszubildenden abhängt. Die Existenzgründer hingegen
haben vergleichsweise häufig auch in den Folgejahren an dem Programm
teilgenommen:
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