Wirkungen der Ausbildungsplatzförderprogramme des Hessischen ...

Wirkungen der Ausbildungsplatzförderprogramme
7.2 Handlungsempfehlungen
Vor dem Hintergrund der Untersuchung und den Rahmenbedingungen der Förderung
lassen sich folgende Handlungsmöglichkeiten formulieren:
• In der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation, die kurz- und mittelfristig eine
steigende Zahl von Förderfällen speziell auch bei den Auszubildenden aus Insolvenzbetrieben
erwarten lässt, und in der wegen rückläufiger Ausbildungsneigung
auch die Altbewerberzahl mittelfristig wieder steigen dürfte, wird sich die Verteilung
der Anträge auf die drei Förderprogramme verschieben und der Gesamtbedarf
vermutlich steigen. Wenn die Landeshaushaltsmittel für die Ausbildungsplatzförderung
nicht erhöht werden, könnte ein Ausweg darin bestehen, ab 2010
das Altbewerberprogramm so zu modifizieren, dass mehr Förderfälle durch
den „Ausbildungsbonus“ gefördert werden, oder aber vorübergehend auszusetzen,
solange es den Ausbildungsbonus gibt.
• Da der Bundestag im Juni 2009 beschlossen hat, dass der Bund mit dem Ausbildungsbonus
in Zukunft auch Ausbildungsplätze für Auszubildende fördert, die
aus Insolvenzgründen ihren Ausbildungsplatz verloren haben, könnte auch das
Insolvenzlehrlingsprogramm ausgesetzt werden.
Sollten die beiden Förderprogramme fortgeführt werden, können für diese Programme
und die gesamte Förderkulisse folgende Veränderungen erwogen werden:
• Eine Modifizierungsmöglichkeit des Altbewerberprogramms könnte darin bestehen,
Realschulabgänger aus dem Förderkanon zu streichen, weil deren
Chancen am „normalen Ausbildungsstellenmarkt“ hinreichend gut sind. Die frei
werden Mittel könnten für andere Zielgruppen verwendet werden. Durch ein Engerfassen
der Kriterien zur Definition der Problemgruppen könnte der Gefahr von
Verdrängungs- und auch Mitnahmeeffekten entgegengewirkt werden.
• Die Administration des Altbewerberprogramms ist durch die Anteilsfinanzierung
für die Bewilligungsbehörde arbeitsaufwändig. Im Sinne einer Verwaltungsvereinfachung
könnte eine Kombination aus dem bis vor einigen Jahren
praktizierten Pauschalsystem und dem derzeitigen Anteilssystem erwogen werden,
die die Vorteile beider Systeme vereint. Ein Beispiel für ein solches System
wird in Kapitel 4 präsentiert.
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