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kann. Hier aber zieht die Sonne den Satelliten weiter nach vorn, was eine relative<br />
Beschleunigung ergäbe.<br />
Die Anziehungskraft der Erde ist in Höhe der Satelliten so stark, dass sie einen 3<br />
km/s schnellen Körper von seiner tangentialen Richtung umlenken kann in eine<br />
Kreisbahn. Eine tangentiale Richtung ist allerdings nur in zwei Positionen gegeben<br />
(bei 12- und 0-Uhr). In allen anderen Positionen fliegen die Satelliten in andere<br />
Richtungen. Die Anziehung wirkt dort also nur entsprechend zum vektoriellen Anteil.<br />
Die Geschwindigkeit der Satelliten ist nirgendwo 3 km/s, sondern etwa zehnfach<br />
höher (mit 27 bis 33 km/s). Ihre Trägheit ist somit 100-fach größer. Die Erd-<br />
Anziehungskraft ist also niemals in der Lage, die Satelliten in die gewünschte Bahn<br />
zu zwingen. Über die Ungeheuerlichkeit dieser Fehl-Kalkulation darf jeder selbst<br />
nachdenken.<br />
Links in diesem Bild sind noch einmal die Satelliten eingezeichnet und die blauen<br />
Linien repräsentieren ihre Kreis-Bewegung um die Erde. Die grauen Linien<br />
repräsentieren die Vorwärtsbewegung um die Sonne. Diese Bewegung ist<br />
vereinfachend als Gerade gezeichnet. Die roten Linien repräsentieren die<br />
Resultierende aus beiden Bewegungen - genau so, wie sich geostationäre Satelliten<br />
im Raum bewegen müssen. Die Wellen-Bahn ergibt sich also nicht aus dem<br />
Zusammenwirken der Anziehungskräfte der Erde und der Sonne - sondern schlicht<br />
aus der Überlagerung zweier ´Strömungen´ auf Kreisbahnen.<br />
Bei der bekannten Ermittlung des Radius für geostationäre Satelliten wird also nur<br />
nach dem Modell eines um eine ortsfeste Achse drehenden ´Rades´ gerechnet. Die<br />
völlig anders gelagerten Trägheitskräfte aus der zusätzlichen Vorwärtsbewegung<br />
werden schlichtweg ausgeklammert. Die Rechnung ist vollkommen falsch angelegt,<br />
was nicht stimmiger wird durch ein (zufällig) einigermaßen zutreffendes<br />
Rechenergebnis (siehe unten).<br />
Glaube und Irrtum<br />
Es ist ein Irrglaube, man könne das Funktionieren dieser<br />
Welt in einer einzigen Formel beschreiben. Leider hat<br />
heute die Mathematik in den meisten Sachgebieten eine<br />
dominante Rolle, obwohl durch Formeln niemals das<br />
Wesen einer Sache zu begreifen ist. Auch scheinbar<br />
richtige Rechenergebnisse sind wertlos, weil sie in aller<br />
Regel auf einer Anzahl von Faktoren basieren, die<br />
jeweils im Zirkelschluss definiert sind. Nur wenn man die<br />
Vielfalt der Erscheinungen in der Natur und das<br />
Wesentliche des ´Lebens´ ausblendet, kann man ´naturwissenschaftlich´<br />
simple Formeln bilden - und selbst<br />
dann unterlaufen gravierende Fehler.<br />
Richard Feynman war ein großer Physiker und er betonte stets, nur über Modelle<br />
reden zu können, die Realität aber möglicherweise ganz anders sein könne. In seiner<br />
berühmten Vorlesung zur Gravitation ´betrachtet er voller Ehrfurcht die Natur, die mit<br />
solcher Vollkommenheit und Allgemeingültigkeit einem derart raffiniert einfachen<br />
Gesetz wie dem der Gravitation folgt: F=G*m1*m2/r^2´. Etwas später kommt er beim<br />
Bild einer Kugel-Galaxis ins Schwärmen: ´Wer nicht erkennt, dass hier Gravitation<br />
am Werk ist, der hat keine Seele´. Hoffentlich hat seine Seele nicht Schaden<br />
genommen bei der (zu späten) Erkenntnis, dass es in Kugelsternhaufen in aller<br />
Regel keine Rotation gibt, also keine Fliehkräfte als Gegenpart zur Anziehung<br />
zwischen den Massen - und die Haufen unaufhaltsam in sich zusammen stürzen<br />
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