Schneller Magazin 03/13 (PDF, 2MB) - EMS
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GLAUBEN LEBEN UND GESTALTEN IN DER PLURALITÄT<br />
Internationale Konsultation nimmt Deutschland und Libanon in den Blick<br />
„Wo in der Gesellschaft bewegen wir<br />
uns als Christen in Deutschland und<br />
im Libanon?“ Diese Frage stand im<br />
Zentrum der internationalen Konsultation<br />
„Implikationen einer Minderheitensituation“,<br />
zu welcher die<br />
Evangelisch-Theologische Fakultät in<br />
Bochum, das Studienprogramm „Studium<br />
im Mittleren Osten“ (SiMO)<br />
sowie die Near East School of Theology<br />
(NEST) in Beirut Ende Juni eingeladen<br />
hatten.<br />
Die Vorträge wiesen auf die zahlreichen<br />
Facetten des Themas hin, die<br />
zunächst die religiösen Landschaften<br />
in Deutschland und im Libanon<br />
beleuchteten, sich dann aber vor allem<br />
dem Problem der schwindenden Kirchenmitglieder<br />
generell stellten und nach<br />
Chancen kirchlicher Arbeit unter den<br />
gegenwärtigen Herausforderungen in Ostund<br />
Westdeutschland, in Orient und Okzident<br />
fragten. Natürlich stand auch immer<br />
wieder die Frage nach der Zukunft der<br />
Christen in den Umbrüchen im Nahen<br />
Osten im Raum. Die arabischen Christen<br />
zeigten sich hoffnungsvoll: „Immerhin<br />
passiert etwas in der arabischen Welt“, sagte<br />
Dr. George Sabra, der Präsident der<br />
NEST, der mit vier weiteren Dozenten aus<br />
Beirut nach Bochum gekommen war.<br />
Einhellige Meinung aller Beteiligten<br />
war, dass sowohl im Orient als auch im<br />
Okzident der christliche Glauben inmitten<br />
der Pluralität der größeren und kleineren<br />
Mehr- und Minderheiten gelebt und<br />
gestaltet werden muss und dass dies nur<br />
im toleranten Miteinander möglich ist.<br />
Wichtig ist, dass sich Menschen immer<br />
wieder aufmachen, um den anderen zu<br />
verstehen und ihm zu begegnen. Das Studienprogramm<br />
SiMO ist eine Möglichkeit,<br />
dies einzuüben. Seit einigen Jahren können<br />
über dieses Programm deutsche Theologiestudierende<br />
ein Jahr an der NEST<br />
verbringen und sich mit der christlichen<br />
Vielfalt des Nahen Ostens sowie dem<br />
christlich-muslimischen Dialog auseinandersetzen.<br />
„Die Tage hier in Bochum<br />
waren für uns ein Fest. Wir konnten<br />
sehen, welche Früchte das SiMO-Programm<br />
trägt“, sagte Sabra am Ende und<br />
kündigte an, dass der gemeinsame Weg<br />
fortgesetzt werden soll. Die NEST wird im<br />
September 2015 in Beirut die nächste Konsultation<br />
ausrichten.<br />
Dr. Claudia Rammelt ist Mitglied im<br />
geschäftsführenden Ausschuss von SiMO<br />
sowie Vorsitzende des Vereins Freunde der<br />
NEST (www.freunde-der-nest.de).<br />
Foto: Christian Kurzke<br />
Teilnehmende und Vortragende der internationalen<br />
Konsultation zur Minderheitensituation<br />
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