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Schneller Magazin 03/13 (PDF, 2MB) - EMS

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ABWÄSSER OHNE GRENZEN<br />

Abwasserproblem im Kidrontal braucht israelisch-palästinensische Lösung<br />

Durch das Kidrontal (hier nahe Jerusalem)<br />

fließen jährlich 15 Millionen Kubikmeter<br />

ungeklärte Abwässer.<br />

Foto: Kerstin Göller<br />

Als Mose auf sein Lebensende zuging,<br />

wissend, dass es ihm nicht erlaubt sein<br />

würde, seinen Fuß in das gelobte Land<br />

zu setzen, da segnete er die Kinder<br />

Israels. „Ich nehme Himmel und Erde<br />

heute über euch zu Zeugen: Ich habe<br />

euch Leben und Tod, Segen und Fluch<br />

vorgelegt, damit du das Leben<br />

erwählst und am Leben bleibst, du<br />

und deine Nachkommen…“ (Deuteronomium<br />

30, 19) Dieser Segensvers ist<br />

von besonderer Bedeutung in Zusammenhang<br />

mit dem Abwasser im Kidrontal<br />

bzw. dem Wadi Al-Naar,<br />

welches in einer Menge von 15 Millionen<br />

Kubikmetern pro Jahr zum Toten<br />

Meer hinunter fließt, und welches das<br />

Thema dieses Beitrags ist.<br />

An den südöstlichen Hängen der<br />

Jerusalemer Altstadt öffnet sich das<br />

Kidrontal zu einem Flussbett, welches<br />

durch Überschwemmungen, Regenwasser<br />

und Wasser aus der Siloah-Quelle<br />

geschaffen wurde. Dieses Flussbett ergießt<br />

sich ins Tote Meer, wobei sein Verlauf von<br />

Klöstern und biblischen Stätten gesäumt<br />

ist, vor der Kulisse einer der bedeutendsten<br />

historischen Landschaften dieser Welt.<br />

Aufgrund der geopolitischen Unentschiedenheit<br />

hinsichtlich Jerusalems ist<br />

das Kidrontal jedoch seit Jahrzehnten zum<br />

„Hinterhof“ der Stadt geworden. Die<br />

Stadtentwicklung ist ohne Investitionen<br />

in Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen<br />

und Grünflächen fortgeschritten – und<br />

dies zum großen Teil illegal. Darüber hinaus<br />

stellt ungeklärtes Abwasser in Jerusalems<br />

östlichem Wassereinzugsgebiet eine<br />

Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar.<br />

Zugleich zerstört es jede Hoffnung auf<br />

wirtschaftliche und kulturelle Nachhaltigkeit<br />

für die nahezu 200.000 Einwohner in<br />

den Orten im und am Kidrontal.<br />

Während der gegenwärtigen Legislaturperiode<br />

haben wir als Stadtverwaltung versucht,<br />

diesen Problemen entgegenzutreten.<br />

Unter Einbeziehung vieler Betroffener<br />

wurden in einem Prozess die Herausforderungen<br />

einer nachhaltigen Entwicklung<br />

angegangen – einschließlich Abwasseraufbereitung,<br />

Legalisierung der meisten bestehenden<br />

Gebäude, Errichtung dringend<br />

benötigter Wohneinheiten, und nicht<br />

zuletzt der Wiederherstellung der Landschaft<br />

und des Kulturerbes an einem der<br />

wichtigsten Pilgerwege in Jerusalem, vom<br />

Toten Meer zur Altstadt. Diese Strecke ist<br />

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