Schneller Magazin 03/13 (PDF, 2MB) - EMS
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MEDIEN<br />
überraschender Facetten und Charakterköpfe,<br />
immer wieder angereichert<br />
durch Exkurse zu den anderen<br />
deutschsprachigen, evangelischen Institutionen<br />
in Jerusalem. Seine tiefe<br />
Sympathie für diese Einrichtungen verhehlt<br />
der Autor nicht. Es ist ein werbendes<br />
Buch geworden – werbend auch für<br />
ihre Eigenständigkeit in einem Jerusalem,<br />
in dem das Neben- und Miteinander<br />
von Kirchen ganz unterschiedlicher Sprachen<br />
und Kulturen seit jeher eine Selbstverständlichkeit<br />
ist.<br />
Äußerst zurückhaltend bleibt freilich<br />
die Kritik an dem nicht immer nur segensreichen<br />
Wirken europäischer Mächte im<br />
„Heiligen Land“. Fragen ergeben sich spätestens<br />
da, wo der (parteilose) Hausvater<br />
der Jahre 1935-1939 zitiert wird. In den<br />
damaligen Unruhen in Palästina wollte er<br />
kein politisches Bekenntnis durch das Tragen<br />
des Tarbush oder der Keffiyyah ablegen<br />
und heftete sich stattdessen das<br />
Hakenkreuz an. Welchen Widerhall fanden<br />
die Entwicklungen im fernen Deutschland<br />
auch unter den Menschen, die<br />
damals im Johanniter-Hospiz ein- und<br />
ausgingen? Hier wird einmal mehr deutlich,<br />
dass eine umfassende Aufarbeitung<br />
der NS-Geschichte der deutschen, evangelischen<br />
Einrichtungen in Palästina (übrigens<br />
auch des Syrischen Waisenhauses!)<br />
immer noch aussteht.<br />
Bei alledem legt Eisler ein gut lesbares,<br />
schönes Buch vor, welches mit mehr als<br />
achtzig, zum Teil bislang unveröffentlichten,<br />
Grafiken und Bildern angereichert ist.<br />
Es zeugt von der tiefen Verbundenheit mit<br />
einem Haus, dessen Wirken man auch für<br />
die Zukunft Gottes Segen wünschen kann.<br />
Dr. Uwe Gräbe<br />
Horst Kopp (Hg.)<br />
Jordanien und<br />
Deutschland –<br />
Über die Vielfalt<br />
kultureller Brücken<br />
Reichert Verlag 20<strong>13</strong><br />
254 Seiten<br />
Euro 29,90<br />
Eine Liebeserklärung an Jordanien<br />
Seit 50 Jahren gibt es die Deutsch-Jordanische<br />
Gesellschaft (DJG), der auch der<br />
Evangelische Verein für die <strong>Schneller</strong>-<br />
Schulen (EVS) freundschaftlich verbunden<br />
ist. Höhepunkt im Jubiläumsjahr wird<br />
der große Festakt in Hannover am 6. Oktober<br />
sein, zu dem auch wir unsere herzlichen<br />
Glückwünsche senden. Seit April<br />
liegt nun der prächtige, reich bebilderte<br />
Jubiläumsband vor, der in einzigartiger<br />
Weise die Breite und Tiefe der deutschjordanischen<br />
Beziehungen ebenso auslotet<br />
wie die Zukunftsfragen, denen sich das<br />
Haschemitische Königreich zu stellen hat.<br />
Wer noch wenig Erfahrung mit Jordanien<br />
hat, tut gut daran, mit der Lektüre<br />
von hinten her anzufangen. Denn erst im<br />
dritten und letzten Teil zur allgemeinen<br />
Landeskunde Jordaniens steuert der Vorsitzende<br />
der DJG, Helmut Henseler, eine<br />
wunderbare Liebeserklärung an dieses einzigartige<br />
Land und seine Menschen bei.<br />
Aber auch die anderen Aufsätze sind echte<br />
Augenöffner: Mit großem Sachverstand<br />
und sehr gut lesbar werden beispielsweise<br />
Fragen der Wasserproblematik, der Energieversorgung,<br />
des Umweltschutzes, des<br />
christlich-muslimischen Verhältnisses, der<br />
historischen Stätten oder eines nachhaltigen<br />
Tourismus behandelt.<br />
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