Schneller Magazin 03/13 (PDF, 2MB) - EMS
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TRAUM ODER ALBTRAUM? – WASSER IM NAHEN OSTEN<br />
WASSERGERECHTIGKEIT –<br />
EINE FRIEDENSHOFFNUNG IM NAHEN OSTEN<br />
Ein Tropfen kann bekanntlich das Fass<br />
zum Überlaufen bringen. Doch ein<br />
leeres Fass kann noch mehr: es kann<br />
Konflikte eskalieren lassen. Das ist die<br />
Erfahrung der Menschen im Nahen<br />
Osten. Da das knappe Wasser zudem<br />
sehr ungleich verteilt ist, bedeutet<br />
jeder Schritt zu mehr Wassergerechtigkeit<br />
auch einen Schritt hin zum Frieden.<br />
Beispiele aus vier Ländern zeigen,<br />
wie unterschiedlich die Herausforderungen<br />
sind – und auch die Lösungen.<br />
Palästina –<br />
Knappes Wasser wirkungsvoller nutzen<br />
Der palästinensischen Bevölkerung auf der<br />
Westbank und im Gazastreifen wird von<br />
der Besatzungsmacht systematisch der<br />
Zugang zu sauberem Wasser erschwert.<br />
Viele Betroffene erleben das als Versuch,<br />
ihnen ihre Heimat zu nehmen. Die Tiefbrunnen<br />
der israelischen Siedlungen verursachen<br />
zudem ein Absinken des<br />
Grundwasserspiegels. Viele palästinensische<br />
Brunnen fallen trocken. Nur mit israelischer<br />
Genehmigung dürfen die<br />
Palästinenser neue Brunnen graben, und<br />
die wird ihnen fast immer verweigert.<br />
Schließlich machen die zerstückelten<br />
Autonomiegebiete eine landesweite Trinkwasserversorgung<br />
unmöglich.<br />
Mit Unterstützung der Europäischen<br />
Union, der Weltbank und anderer Geber<br />
werden deshalb in größeren Städten wie<br />
Ramallah lokale moderne Trinkwasserund<br />
Abwassersysteme aufgebaut. Parallel<br />
dazu wird in den ländlichen Gebieten versucht,<br />
die Brunnen gegen Übergriffe israelischer<br />
Siedler zu verteidigen und sich<br />
Foto: Florian Freundt<br />
gegen Landenteignungen zu wehren, die<br />
mit dem Verlust von Brunnen und Quellen<br />
verbunden sind.<br />
Im Jordantal leben die palästinensischen<br />
Familien mit zahlreichen Restriktionen.<br />
Umso hartnäckiger verteidigen sie<br />
ihr Land und ihr Wasser, vor Gericht und<br />
im Alltag. Die deutsche Organisation<br />
„medico international“ zum Beispiel hat<br />
die Bewohner des Dorfes Jiftlik dabei<br />
unterstützt, Plastikschläuche zu verlegen<br />
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