Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
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Medikamentenabhängigkeit:<br />
Ein Problem von Frauen?<br />
Schlaf- und Beruhigungsmittel<br />
und an<strong>der</strong>e Psychopharmaka<br />
werden Frauen fast doppelt so<br />
häufig verschrieben wie Männern.<br />
Zwei Drittel aller Medikamentenabhängigen<br />
sind Frauen.<br />
Selbsthilfegruppen für Frauen<br />
können helfen, die Problematik<br />
zu bewältigen. Informationen<br />
und Anleitung zur Selbsthilfe erhalten<br />
Frauen und Angehörige<br />
durch das neue Handbuch <strong>der</strong><br />
DHS (Deutsche Hauptstelle für<br />
Suchtfragen e. V.). In Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> BKK wurden aufklärende<br />
und motivierende Materialien<br />
zum Thema erstellt<br />
Frauen sehen ihre Gesundheit eher<br />
ganzheitlich und heben psychische<br />
Aspekte stärker hervor. Dies kann<br />
dazu führen, dass ihre somatischen<br />
Beschwerden nicht ernst genommen<br />
und gesellschaftlich als „psychisch“<br />
abgetan werden. Ärzte müssen bei <strong>der</strong><br />
Medikation mit abhängigkeitsverursachenden<br />
Schlaf- und Beruhigungsmitteln<br />
umsichtig vorgehen, denn<br />
eine zu hohe Dosis o<strong>der</strong> zu lange Einnahmezeit<br />
führt bei vielen dieser häufig<br />
verordneten Medikamente schnell<br />
zur Abhängigkeit.<br />
Frauen sind stärker betroffen<br />
Sogenannte Benzodiazepine werden<br />
millionenfach vor allem Frauen zur<br />
Behandlung von zum Beispiel Nervosität,<br />
Unruhe, Schlafstörungen, Ängsten<br />
und Panikattacken ärztlich verordnet.<br />
Diese Mittel bergen jedoch,<br />
neben <strong>der</strong> erwünschten therapeutischen<br />
Wirkung, auch das hohe Risikopotential<br />
<strong>der</strong> Medikamentenabhängigkeit.<br />
Hier sind Informationen für<br />
die Patientinnen wichtig, damit sie die<br />
Gefahren von Missbrauch und Abhängigkeit<br />
einschätzen können. Die Broschüre<br />
„Immer mit <strong>der</strong> Ruhe ... Nutzen<br />
und Risiken von Schlaf- und Beruhigungsmitteln“<br />
mit Basis-Informationen<br />
kann dabei helfen, zusammen mit<br />
Ärztinnen o<strong>der</strong> Ärzten eine sorgfältige<br />
Entscheidung über die Einnahme<br />
von Schlaf- und Beruhigungsmitteln<br />
zu treffen. Der gut verständliche und<br />
umfassende Flyer war lange vergriffen<br />
und ist jetzt in aktualisierter und<br />
überarbeiteter Form neu erschienen.<br />
Selbsthilfegruppen für Frauen<br />
mit Medikamentenproblemen<br />
Frauen versuchen häufiger, ihre Belastungen<br />
im Alltag mit Hilfe von Medikamenten<br />
zu bewältigen. Ihr Anspruch,<br />
trotz Beschwerden weiterhin<br />
den Alltag zu bewältigen, kann<br />
in einen Teufelskreis münden. In einer<br />
Selbsthilfegruppe können betroffene<br />
Frauen sich dazu austauschen,<br />
unterstützen und ermutigen. Schwierige<br />
und sensible Themen, die damit<br />
im Zusammenhang stehen, können<br />
leichter unter Frauen besprochen<br />
werden. „Wir möchten alle Frauen ermutigen,<br />
den Schritt zu mehr Unabhängigkeit<br />
zu wagen“, sagt Gabriele<br />
Bartsch von <strong>der</strong> DHS, „es lohnt sich!<br />
Körper und Seele werden es Ihnen<br />
danken.“<br />
Das Handbuch „Gemeinsam mehr<br />
erreichen! Frauen, Medikamente,<br />
Selbsthilfe“ macht betroffenen Frauen<br />
Mut und hilft bei <strong>der</strong> Gründung einer<br />
Selbsthilfegruppe für Frauen mit<br />
Medikamentenproblemen. Der Band<br />
gibt Erläuterungen zu Arbeitsweisen<br />
in Gruppen und beschreibt wichtige<br />
Gruppenthemen. Interessierte Leserinnen<br />
finden zudem viele Informationen<br />
zur Medikamentenabhängigkeit<br />
und Expertentipps für einen besseren<br />
Umgang mit Stress.<br />
Beide Broschüren können dank <strong>der</strong><br />
Unterstützung des BKK Bundesverbandes<br />
kostenlos bei <strong>der</strong> DHS unter:<br />
www.dhs.de bestellt werden.<br />
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