Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
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Das Schmerzfreie <strong>Krankenhaus</strong><br />
ist eine Erfolgsgeschichte<br />
Patienten sind auch nach großen Eingriffen ganz entspannt<br />
– Reha kann schneller beginnen – Positive Zwischenbilanz<br />
Dr. med. Manfred Molls<br />
Dr. med. Manfred Molls, Chefarzt <strong>der</strong><br />
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
am <strong>Ev</strong>angelischen <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Bergisch</strong> <strong>Gladbach</strong> (EVK)<br />
sorgt seit fast zehn Jahren nun schon<br />
für eine kompetente und standardisierte<br />
Akutschmerztherapie, die im<br />
Qualitätssiegel des TÜV Rheinland<br />
seine offizielle Bestätigung gefunden<br />
hat. In Abstimmung mit den Chirurgischen<br />
Kliniken des EVK <strong>Bergisch</strong><br />
<strong>Gladbach</strong> kümmert sich Molls um<br />
eine umfassende Schmerztherapie,<br />
die punktgenau auf die Bedürfnisse<br />
des Patienten abgestimmt ist. Ihre<br />
wohltuende Wirkung entfaltet die<br />
Schmerztherapie vor allem bei größeren<br />
Eingriffen wie <strong>der</strong> Implantation<br />
künstlicher Gelenke, Eingriffen<br />
im Bauchraum o<strong>der</strong> bei Geburten.<br />
Aber auch wenn es unvorhergesehen<br />
ziemlich weh tut, also bei einem Beinbruch,<br />
einem eingeklemmten Leistenbruch<br />
o<strong>der</strong> einer Gallenkolik, sorgen<br />
die Schmerzspezialisten des EVK für<br />
Lin<strong>der</strong>ung.<br />
Schon vor <strong>der</strong> OP findet ein Gespräch<br />
mit den Patienten statt, in dem sie<br />
auf die beson<strong>der</strong>en Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Schmerztherapie hingewiesen<br />
werden. Die Patienten werden ermutigt,<br />
die Schmerzen nicht so lange wie<br />
möglich auszuhalten, son<strong>der</strong>n sich so<br />
früh wie möglich zu melden, wenn’s<br />
zu weh tut.<br />
„Nach den Operationen gibt es<br />
zweimal täglich eine Schmerzvisite,<br />
bei <strong>der</strong> die Patienten selbst eine Einschätzung<br />
abgeben“, umreißt Molls<br />
den Ablauf. Hierzu bekommen die Patienten<br />
eine Skala von null (schmerzfrei)<br />
bis zehn (stärkster denkbarer<br />
Schmerz) und sollen ihr Schmerzempfinden<br />
angeben. „Unser Ziel ist eine<br />
drei o<strong>der</strong> besser“, erklärt Molls.<br />
Ein beson<strong>der</strong>s wirkungsvolles Behandlungsinstrument<br />
stellt <strong>der</strong><br />
Schmerzkatheter dar. Hierbei handelt<br />
es sich um einen sehr dünnen<br />
Plastikschlauch, <strong>der</strong> vom Rücken bis<br />
in die Nähe des Rückenmarks vorgeschoben<br />
wird (Periduralkatheter) bzw.<br />
in <strong>der</strong> Nähe jener Nervenbahnen platziert<br />
wird, die den Arm o<strong>der</strong> das Bein<br />
versorgen. Mithilfe des Katheters wird<br />
ständig Schmerzmittel an die großen<br />
Nervenwurzeln gepumpt. Reicht die<br />
Dosierung nicht aus, kann sich <strong>der</strong><br />
Patient beim Pflegepersonal melden<br />
und <strong>der</strong> Katheter wird neu eingestellt.<br />
Eine Operation fast ohne Schmerzen<br />
hat etliche Pluspunkte. Zum einen<br />
fühlt sich <strong>der</strong> Patient viel wohler als<br />
sonst. Zum an<strong>der</strong>en sind die Betroffenen<br />
schneller wie<strong>der</strong> fit und können<br />
sofort mit <strong>der</strong> Nachbehandlung<br />
starten.<br />
Auch bei großen Bauchoperationen<br />
bringt <strong>der</strong> Schmerzkatheter viele Vorteile.<br />
„Man braucht während <strong>der</strong> Operation<br />
weniger Narkosemittel und<br />
die Patienten sind unmittelbar nach<br />
dem Eingriff wie<strong>der</strong> wach“, berichtet<br />
Molls. Das allerbeste jedoch: „Die Betroffenen<br />
können noch am selben<br />
Tag wie<strong>der</strong> etwas essen.“ In früheren<br />
Zeiten stand noch eine Woche lang<br />
die künstliche Ernährung auf dem<br />
Speiseplan.<br />
Außerdem senkt eine effektive<br />
Schmerztherapie erwiesenermaßen<br />
die Rate an Thrombosen, Lungenembolien,<br />
Lungenentzündungen und<br />
Herzinfarkten.<br />
Beson<strong>der</strong>s häufig wird <strong>der</strong> Schmerzdienst<br />
am EVK, <strong>der</strong> übrigens 24<br />
Stunden am Tag einsatzbereit ist,<br />
von Patientinnen im Kreißsaal in Anspruch<br />
genommen. Bei starkem Wehenschmerz<br />
o<strong>der</strong> Geburtsstillstand<br />
kann durch die Anlage eines Schmerzkatheters<br />
in vielen Fällen die Geburt<br />
wesentlich erleichtert werden.<br />
Das Schmerzfreie <strong>Krankenhaus</strong> wurde<br />
von externen Prüfern genauestens<br />
unter die Lupe genommen und mit<br />
einem Gütesiegel ausgezeichnet. Das<br />
EVK war das erste <strong>Krankenhaus</strong> im<br />
Rheinisch <strong>Bergisch</strong>en Kreis, dessen<br />
Akut- und postoperative Schmerztherapie<br />
vom TÜV Rheinland ausgezeichnet<br />
wurde.<br />
Die regelmäßig durchgeführten Patientenbefragungen<br />
zur Schmerztherapie<br />
belegen eine extrem hohe Patientenzufriedenheit.<br />
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