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Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

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Die unsichtbare Krankheit<br />

Wenn <strong>der</strong> Alltag zur Herausfor<strong>der</strong>ung wird:<br />

Junge Rheumatiker klären über Rheuma auf<br />

„Nicht nur ‚Omas‘ haben<br />

Rheu ma. Ich auch“, sagt Gudrun<br />

Baseler. Die 35-Jährige hat seit<br />

ihrem 2. Lebensjahr rheumatoide<br />

Arthritis. Auf den ersten Blick<br />

sieht man ihr die Krankheit nicht<br />

an. Doch wer die Hände <strong>der</strong> jungen<br />

Ärztin genauer studiert, sieht<br />

Verformungen. Die Krankheit<br />

hat Spuren hinterlassen. Gudrun<br />

Baseler engagiert sich für die<br />

Rheuma-Liga. Sie möchte an<strong>der</strong>en<br />

Menschen näher bringen, was<br />

es bedeutet, Rheuma zu haben.<br />

Eine starke Gemeinschaft<br />

Mit 270.000 Mitglie<strong>der</strong>n ist die Rheuma-Liga die größte deutsche Selbsthilfeorganisation<br />

im Gesundheitsbereich. Sie bietet Menschen mit rheumatischen<br />

Erkrankungen Rat und praktische Hilfen, zum Beispiel Funktionstraining, unterstützt<br />

aber auch Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Die<br />

Rheuma-Liga finanziert ihre Arbeit vorrangig durch Mitgliedsbeiträge, För<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Kranken- und Rentenversicherer, Projektmittel und Spenden. Damit<br />

berät und hilft sie betroffenen Patienten und Eltern rheumakranker Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlicher unabhängig.<br />

Bildrechte: Björn Teutriene, Deutsche Rheuma-Liga<br />

Geschwollene, schmerzende Gelenke<br />

und bleierne Müdigkeit sind die<br />

Hauptsymptome von rheumatischen<br />

Erkrankungen. Rheuma kann bereits<br />

in jungen Jahren auftreten. 20.000<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche unter 18 Jahren<br />

sind hierzulande betroffen. Dank<br />

mo<strong>der</strong>ner Medikamente können die<br />

meisten ein fast normales Leben führen.<br />

Dennoch stehen sie und ihre Familien<br />

vor vielen Problemen im Alltag<br />

und müssen mit Vorurteilen in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft fertig werden.<br />

„Ich habe seit 1979 Rheuma“ – in Berlin machten junge Rheumatiker<br />

mit diesen Themen-T-Shirts auf ihre Erkrankung aufmerksam.<br />

Deshalb macht die Rheuma-Liga immer<br />

wie<strong>der</strong> auf die Probleme Betroffener<br />

aufmerksam. Gudrun Baseler<br />

ist seit sieben Jahren Bundesjugendsprecherin<br />

<strong>der</strong> Rheuma-Liga und seit<br />

2012 auch im Vorstand des Bundesverbandes<br />

<strong>der</strong> Rheuma-Liga tätig.<br />

Im Herbst vergangenen Jahres organisierten<br />

die „Jungen Rheumatiker“,<br />

eine ehrenamtlich organisierte<br />

Gruppe <strong>der</strong> Rheuma-Liga für junge<br />

Betroffene, einen aufsehenerregenden<br />

Aktionstag in einem Einkaufszentrum<br />

in Berlin. Dort<br />

sollten Passanten einen<br />

Rheuma-Handschuh anziehen,<br />

<strong>der</strong> die Schmerzen<br />

und die fehlende<br />

Kraft von rheumakranken<br />

Händen simuliert. Die<br />

Besucher staunten, wie<br />

schwierig ihnen plötzlich<br />

alltägliche Handgriffe wie<br />

das Öffnen einer Flasche<br />

fielen. Anhand von Fotos<br />

sollten Passanten raten,<br />

wer an Rheuma erkrankt<br />

ist und wer nicht.<br />

Keine einfache Aufgabe,<br />

denn auf den ersten Blick<br />

ist die Krankheit oft „unsichtbar“. Außerdem<br />

verläuft sie in Schüben – zwischen<br />

Schmerzepisoden gibt es beschwerdearme<br />

Zeiten. Auch deshalb<br />

haben Betroffene oft mit Vorurteilen<br />

zu kämpfen. Gerade <strong>der</strong> Schulalltag<br />

wird häufig zum Spießrutenlauf,<br />

wenn die erkrankten Kin<strong>der</strong> nicht<br />

beim Sport mithalten können o<strong>der</strong> bei<br />

einer Klassenarbeit mehr Zeit benötigen,<br />

weil sie mit ihren schmerzenden<br />

Fingern viel langsamer schreiben als<br />

ihre Klassenkameraden.<br />

Zu wenig Energie<br />

Wie fühlt es sich an, immer weniger<br />

Energie als Altersgenossen zu haben<br />

und nie mithalten zu können? Mit einem<br />

speziellen „Löffelstand“ brachten<br />

die Jungen Rheumatiker Gesunden<br />

näher, wie schwierig es oft für sie<br />

ist, mit ihrer verfügbaren Energie vorausschauend<br />

zu planen. Dabei steht<br />

ein Löffel für eine Energieeinheit pro<br />

Aktion, etwa für das morgendliche<br />

Anziehen. Doch wie kann man einen<br />

ganzen Tag mit gerade einmal<br />

13 „Energielöffeln“ bewältigen? Ein<br />

Kind, das den Löffelstand besuchte,<br />

war ganz erschrocken, dass die Löf-<br />

14 StippVisite überregional

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