Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

Fortsetzung von Seite 21
Krampfadern: Stripping,
CHIVA, Laser? Moderne
Behandlungs- und
Operationsmethoden
Eine weitere Möglichkeit ist die
Laser-Varizen-Therapie. „Eine Lasersonde
wird vom Fußknöchel aus
in die große oberflächliche Sammelvene
bis zur geschädigten Hauptvene
eingeführt“, berichtet Dr. Bieber.
„Nun wird die Laserenergie aktiviert.
Die entstehende Hitze verschließt auf
diese Weise die kranke Hauptvene
und die einmündenden Verbindungsvenen.“
Bei dem VNUS-Closure-Verfahren
erfolgt dies mit einer Radiowellensonde.
Diese Methoden sind jedoch ebenfalls
bei einem fortgeschrittenen Venenleiden
nicht mehr möglich, außerdem
kann es hierbei zu verschiedenen
Komplikationen kommen,
sodass nachoperiert werden muss. Dr.
Bieber gibt zu: „Ich bin von dieser Methode
nicht überzeugt.“
Eine sehr gute Option stellen die
Cross ektomie und das Stripping dar.
„Bei der Crossektomie werden in der
Leiste alle in die tiefe Beinvene einmündenden
Verbindungen zwischen
den oberflächlichen Krampfadern
und der tiefen Beinvene unterbunden
und durchtrennt“, erläutert Dr. Bieber.
Im Anschluss daran folgt nach dem
Stripping (Herausziehen) der Stammvene
die Miniphlebektomie, für Dr.
Bieber ein wichtiges Verfahren: Die
erkrankte Vene wird mitsamt ihrer
Seitenäste durch kleine Hautschnitte
mit einem Häkchen aus dem Bein herausgezogen.
Es verbleiben nur kleine
punktförmige Wunden, die wie ein Insektenstich
abheilen.
Von Krampfadern betroffen sind sowohl Frauen als auch Männer. Einen Unterschied allerdings
gibt es: Frauen wagen früher den Gang zum Arzt.
Dr. Bieber erläutert die Verfahrensweise
einer weiteren Methode, der
Schaumsklerosierung: „Ein Verödungsschaum
wird direkt in die
Krampfader gespritzt. Der Schaum
wiederum enthält Substanzen, die
im Gefäß eine Entzündung auslösen
und so die Vene verschließen“. Die
Krampfader verschließt sich schließlich.
„Für mich ist diese Methode jedoch
nicht die erste Wahl unter den
Behandlungsmöglichkeiten“, resümiert
der Mediziner. Diese Methode
erfolgt bei fixierten Varizenanteilen.
Zu den konservativen Varianten der
Krampfader-Therapie gehört das
Tragen von Kompressionsstrümpfen.
„Damit das gestaute Blut in den Gefäßen
schneller abfließen kann,
werden Kompressionsstrümpfe angelegt,
die die Venen zusammendrücken“,
berichtet Dr. Bieber. Dieses
Verfahren aber beseitigt die Varizen
nicht, es wird vielmehr als Basistherapie
angewandt, wenn andere Verfahren
nicht in Betracht kommen.
Zum Stichwort Venensalben macht
der Chefarzt klar: „Diese Salben
können ein wenig kühlen, aber mehr
nicht. Sie helfen in erster Linie dem
Hersteller.“
Nachsorge und Vorsorge
Folgende Regeln sollten im Rahmen
der Nachsorge einer Krampfader-Behandlung
beachtet werden: Viel Bewegung
– und ausgedehntes Stehen
und Sitzen vermeiden. Die anschließende
Entspannungsphase ist allerdings
ebenfalls wichtig. „Beine hochlegen
entstaut die Venen. Bei leichten
Krampfadern ist das Abduschen des
Knie- und Beinbereichs mit kaltem
Wasser zu empfehlen. Das fördert den
Rückstrom.“
Als vorbeugende Maßnahme gilt die
Venengymnastik. „Ob Auf-der-Stelle-
Gehen, abwechselndes Gehen auf den
Fersen und dem Fußballen oder Radfahrbewegungen
mit einem Bein im
Wechsel in Rückenlage – diese täglichen
Übungen helfen und trainieren
den Venenfluss.“
Venenmittel können ebenfalls zusätzlich
eingesetzt werden. Zu empfehlen
sind Rosskastanienpräparate
in Kapsel- oder Tablettenform. Meistens
sind die venenstabilisierenden
Mittel auf pflanzlicher Basis hergestellt
und helfen bei geschwollenen
oder schweren Beinen, insbesondere
in der warmen Jahreszeit.
Ihr Ansprechpartner am EVK
zu diesem Thema ist Dr. med.
Klaus Bieber, Chefarzt der
Gefäßchirurgie, erreichbar unter
Telefon 02202 122-2310.
Sprechstundentermine erhalten Sie
unter Telefon 02202 122-2330.
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