14.01.2014 Aufrufe

Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auchen viel mehr Bestätigung. Ich<br />

will doch meinen Partner nicht ausstechen<br />

nach dem Motto, ich bin ja<br />

viel toller als du, ich spiele ja viel häufiger.<br />

Dann ist da die finanzielle Ungewissheit.<br />

Schauspieler sind nicht<br />

auf Dauer angestellt. Wir hangeln uns<br />

von Stück zu Stück, von Film zu Film.<br />

Und nur mit Glück gibt es dazwischen<br />

Arbeitslosengeld. Und wenn dann<br />

beide nichts zu tun haben, beginnt die<br />

Angst, ob das Geld noch zum Überleben<br />

reicht. Das ist ein Beruf, bei dem<br />

die Unsicherheit eine große Rolle<br />

spielt und das wirkt sich nicht gerade<br />

positiv auf eine Schauspielerpartnerschaft<br />

aus. Man ist vielleicht eher ein<br />

Einzelkämpfer. Schauspielerei ist auf<br />

jeden Fall kein Familienberuf in <strong>der</strong><br />

heutigen Zeit. Ich bin sehr froh, dass<br />

meine Kin<strong>der</strong> erwachsen sind und ich<br />

sie nicht mehr so sehr unterstützen<br />

muss. Das könnte ich gar nicht mehr.<br />

Ich möchte nicht wissen, wie viele<br />

Schauspieler von Hartz IV leben müssen.<br />

Dazu kommt das Problem, dass<br />

ein Schauspieler seine Energie loswerden<br />

muss, indem er spielt. Wie denn<br />

aber, wenn keine Angebote da sind.<br />

Der Einstieg in eine „bürgerliche“ Existenz<br />

ist aber auch nicht wirklich möglich.<br />

Wenn ich mich morgen zum Immobilienmakler<br />

umschulen lasse, was<br />

ich mit Sicherheit könnte, aber übermorgen<br />

kommt ein toller Film, bin ich<br />

weg. Dann ist <strong>der</strong> Film vorbei und <strong>der</strong><br />

Zirkus beginnt von vorne. Bisher haben<br />

wir nicht wirklich eine Lobby in<br />

Deutschland und so wird dieses Problem<br />

von <strong>der</strong> Öffentlichkeit oft verzerrt<br />

wahrgenommen. Bestimmt denken<br />

auch viele Ihrer Leser, dass Schauspieler<br />

eher faul, überbezahlt und<br />

reich sind.<br />

Sind denn Ihre Kin<strong>der</strong> in Ihre<br />

Fußstapfen getreten?<br />

Nein, die Tochter hat bis zum Alter<br />

von acht Jahren ein paar Rollen<br />

gespielt. Es hätte vermutlich lustig<br />

weitergehen können, aber wir wollten<br />

kein „Filmkind“ aus ihr machen.<br />

Sie hat Kommunikation studiert und<br />

mein Sohn studiert noch Volkswirtschaft.<br />

So haben sie eine gute Basis<br />

und können auf dieser Ebene entspannt<br />

schauen, was sie aus ihrem<br />

Leben machen.<br />

Was war das Wichtigste in<br />

<strong>der</strong> Erziehung?<br />

Unendlich viel Liebe, ganz viel Vertrauen<br />

in sich selbst und Eigenständigkeit.<br />

Es war immer klar, dass unsere<br />

Kin<strong>der</strong> die Schule gut machen<br />

sollen und wir für ein unbeschwertes<br />

Leben sorgen. Kämpfen müssen sie<br />

später noch genug.<br />

Haben Sie Hobbys?<br />

Ich lese sehr viel und reise leidenschaftlich<br />

gerne. Und ich beschäftige<br />

mich gerne mit Innenarchitektur,<br />

aber wer denn eigentlich nicht. Mein<br />

Ex-Freund und ich haben uns 2007 in<br />

Frankreich ein altes Haus gekauft, das<br />

vorwiegend ich mit ganzer Liebe ausgebaut<br />

und eingerichtet habe. Durch<br />

die Trennung wird es auf einen Verkauf<br />

des Hauses hinauslaufen. Ich war<br />

gerade in Frankreich und bin schon<br />

wie<strong>der</strong> den Tränen nahe. Aber natürlich<br />

muss man da auch einen Schlussstrich<br />

ziehen.<br />

Es klingt, als würden Sie noch<br />

an Helmut Zierl hängen.<br />

Es war eine große Liebe und ich<br />

wollte mit diesem Mann alt werden.<br />

Aber man muss auch den Tatsachen<br />

ins Auge sehen und keine Angst vor<br />

Neuem haben. Natürlich werden wir<br />

uns nach diesen vielen gemeinsamen<br />

Jahren freundschaftlich verbunden<br />

bleiben.<br />

Treiben Sie Sport?<br />

Ich jogge leidenschaftlich gerne. Lei<strong>der</strong><br />

habe ich Knieprobleme, aber einen<br />

Halbmarathon würde ich locker<br />

schaffen.<br />

Was sind Ihre Stärken?<br />

Ich bin sehr strukturiert und sehr sozial.<br />

Ich denke viel an an<strong>der</strong>e und bin<br />

für sie da.<br />

Ausgelassene Stimmung beim Jubiläumsshooting 1.500<br />

„Rote Rosen“ Folgen in Lüneburg mit den Heldinnen:<br />

(v.l.n.r.) Saskia Valencia, Isabel Varell, Angela Roy,<br />

Sandra Speichert (die aktuelle Heldin <strong>der</strong> ARD-Telenovela<br />

„Rote Rosen“) und Sabine Vitua<br />

Quelle: Thorsten Jan<strong>der</strong>, ARD Bildredaktion<br />

Und Ihre Schwächen?<br />

Ich denke nicht für mich mit, das<br />

heißt, ich vergesse mich dabei.<br />

Jetzt noch ein paar „gesunde“<br />

Worte für unsere Leser.<br />

Es ist wichtig, mit sich selbst im Reinen<br />

zu sein. Man muss in sich reinschauen,<br />

wie man ist, was man ist<br />

und was man isst! Man darf Probleme<br />

nicht in sich „hineinfressen“, son<strong>der</strong>n<br />

muss eine Lösung finden. Krankheiten<br />

sind ein Spiegel <strong>der</strong> Seele. Und ich<br />

bin sicher, dass die meisten Krankheiten<br />

dadurch entstehen, dass die<br />

Seele krank ist. Ich mache zum Beispiel<br />

Ende des Jahres eine Ayurveda<br />

Kur in Sri Lanka – allein. Dort werde<br />

ich komplett „entleert“ und dann wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut. Ich schlafe viel, lese<br />

und beschäftige mich mit mir selbst.<br />

Danach komme ich gestärkt zurück,<br />

mein Akku ist aufgeladen und ich<br />

habe die Kraft, für die Theaterstücke<br />

im nächsten Jahr. So etwas sollten Sie<br />

sich auch einmal gönnen. Das klingt<br />

vielleicht jetzt saturiert und verwöhnt,<br />

da dieses Interview aber in Arztpraxen<br />

ausliegen wird, gebe ich einfach mal<br />

zu bedenken, dass die Entscheidung<br />

zwischen <strong>der</strong> Leasingrate für ein Auto<br />

und Präventivmaßnahmen zur eigenen<br />

Gesundheit nicht unbedingt auf<br />

ein neues Auto hinauslaufen muss.<br />

Frau Valencia, vielen herzlichen<br />

Dank für das supernette<br />

Gespräch und viel Erfolg weiterhin<br />

auf <strong>der</strong> Bühne – obwohl<br />

wir Sie auch gerne wie<strong>der</strong> in<br />

einem Film sehen würden.<br />

StippVisite überregional<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!