Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
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auchen viel mehr Bestätigung. Ich<br />
will doch meinen Partner nicht ausstechen<br />
nach dem Motto, ich bin ja<br />
viel toller als du, ich spiele ja viel häufiger.<br />
Dann ist da die finanzielle Ungewissheit.<br />
Schauspieler sind nicht<br />
auf Dauer angestellt. Wir hangeln uns<br />
von Stück zu Stück, von Film zu Film.<br />
Und nur mit Glück gibt es dazwischen<br />
Arbeitslosengeld. Und wenn dann<br />
beide nichts zu tun haben, beginnt die<br />
Angst, ob das Geld noch zum Überleben<br />
reicht. Das ist ein Beruf, bei dem<br />
die Unsicherheit eine große Rolle<br />
spielt und das wirkt sich nicht gerade<br />
positiv auf eine Schauspielerpartnerschaft<br />
aus. Man ist vielleicht eher ein<br />
Einzelkämpfer. Schauspielerei ist auf<br />
jeden Fall kein Familienberuf in <strong>der</strong><br />
heutigen Zeit. Ich bin sehr froh, dass<br />
meine Kin<strong>der</strong> erwachsen sind und ich<br />
sie nicht mehr so sehr unterstützen<br />
muss. Das könnte ich gar nicht mehr.<br />
Ich möchte nicht wissen, wie viele<br />
Schauspieler von Hartz IV leben müssen.<br />
Dazu kommt das Problem, dass<br />
ein Schauspieler seine Energie loswerden<br />
muss, indem er spielt. Wie denn<br />
aber, wenn keine Angebote da sind.<br />
Der Einstieg in eine „bürgerliche“ Existenz<br />
ist aber auch nicht wirklich möglich.<br />
Wenn ich mich morgen zum Immobilienmakler<br />
umschulen lasse, was<br />
ich mit Sicherheit könnte, aber übermorgen<br />
kommt ein toller Film, bin ich<br />
weg. Dann ist <strong>der</strong> Film vorbei und <strong>der</strong><br />
Zirkus beginnt von vorne. Bisher haben<br />
wir nicht wirklich eine Lobby in<br />
Deutschland und so wird dieses Problem<br />
von <strong>der</strong> Öffentlichkeit oft verzerrt<br />
wahrgenommen. Bestimmt denken<br />
auch viele Ihrer Leser, dass Schauspieler<br />
eher faul, überbezahlt und<br />
reich sind.<br />
Sind denn Ihre Kin<strong>der</strong> in Ihre<br />
Fußstapfen getreten?<br />
Nein, die Tochter hat bis zum Alter<br />
von acht Jahren ein paar Rollen<br />
gespielt. Es hätte vermutlich lustig<br />
weitergehen können, aber wir wollten<br />
kein „Filmkind“ aus ihr machen.<br />
Sie hat Kommunikation studiert und<br />
mein Sohn studiert noch Volkswirtschaft.<br />
So haben sie eine gute Basis<br />
und können auf dieser Ebene entspannt<br />
schauen, was sie aus ihrem<br />
Leben machen.<br />
Was war das Wichtigste in<br />
<strong>der</strong> Erziehung?<br />
Unendlich viel Liebe, ganz viel Vertrauen<br />
in sich selbst und Eigenständigkeit.<br />
Es war immer klar, dass unsere<br />
Kin<strong>der</strong> die Schule gut machen<br />
sollen und wir für ein unbeschwertes<br />
Leben sorgen. Kämpfen müssen sie<br />
später noch genug.<br />
Haben Sie Hobbys?<br />
Ich lese sehr viel und reise leidenschaftlich<br />
gerne. Und ich beschäftige<br />
mich gerne mit Innenarchitektur,<br />
aber wer denn eigentlich nicht. Mein<br />
Ex-Freund und ich haben uns 2007 in<br />
Frankreich ein altes Haus gekauft, das<br />
vorwiegend ich mit ganzer Liebe ausgebaut<br />
und eingerichtet habe. Durch<br />
die Trennung wird es auf einen Verkauf<br />
des Hauses hinauslaufen. Ich war<br />
gerade in Frankreich und bin schon<br />
wie<strong>der</strong> den Tränen nahe. Aber natürlich<br />
muss man da auch einen Schlussstrich<br />
ziehen.<br />
Es klingt, als würden Sie noch<br />
an Helmut Zierl hängen.<br />
Es war eine große Liebe und ich<br />
wollte mit diesem Mann alt werden.<br />
Aber man muss auch den Tatsachen<br />
ins Auge sehen und keine Angst vor<br />
Neuem haben. Natürlich werden wir<br />
uns nach diesen vielen gemeinsamen<br />
Jahren freundschaftlich verbunden<br />
bleiben.<br />
Treiben Sie Sport?<br />
Ich jogge leidenschaftlich gerne. Lei<strong>der</strong><br />
habe ich Knieprobleme, aber einen<br />
Halbmarathon würde ich locker<br />
schaffen.<br />
Was sind Ihre Stärken?<br />
Ich bin sehr strukturiert und sehr sozial.<br />
Ich denke viel an an<strong>der</strong>e und bin<br />
für sie da.<br />
Ausgelassene Stimmung beim Jubiläumsshooting 1.500<br />
„Rote Rosen“ Folgen in Lüneburg mit den Heldinnen:<br />
(v.l.n.r.) Saskia Valencia, Isabel Varell, Angela Roy,<br />
Sandra Speichert (die aktuelle Heldin <strong>der</strong> ARD-Telenovela<br />
„Rote Rosen“) und Sabine Vitua<br />
Quelle: Thorsten Jan<strong>der</strong>, ARD Bildredaktion<br />
Und Ihre Schwächen?<br />
Ich denke nicht für mich mit, das<br />
heißt, ich vergesse mich dabei.<br />
Jetzt noch ein paar „gesunde“<br />
Worte für unsere Leser.<br />
Es ist wichtig, mit sich selbst im Reinen<br />
zu sein. Man muss in sich reinschauen,<br />
wie man ist, was man ist<br />
und was man isst! Man darf Probleme<br />
nicht in sich „hineinfressen“, son<strong>der</strong>n<br />
muss eine Lösung finden. Krankheiten<br />
sind ein Spiegel <strong>der</strong> Seele. Und ich<br />
bin sicher, dass die meisten Krankheiten<br />
dadurch entstehen, dass die<br />
Seele krank ist. Ich mache zum Beispiel<br />
Ende des Jahres eine Ayurveda<br />
Kur in Sri Lanka – allein. Dort werde<br />
ich komplett „entleert“ und dann wie<strong>der</strong><br />
aufgebaut. Ich schlafe viel, lese<br />
und beschäftige mich mit mir selbst.<br />
Danach komme ich gestärkt zurück,<br />
mein Akku ist aufgeladen und ich<br />
habe die Kraft, für die Theaterstücke<br />
im nächsten Jahr. So etwas sollten Sie<br />
sich auch einmal gönnen. Das klingt<br />
vielleicht jetzt saturiert und verwöhnt,<br />
da dieses Interview aber in Arztpraxen<br />
ausliegen wird, gebe ich einfach mal<br />
zu bedenken, dass die Entscheidung<br />
zwischen <strong>der</strong> Leasingrate für ein Auto<br />
und Präventivmaßnahmen zur eigenen<br />
Gesundheit nicht unbedingt auf<br />
ein neues Auto hinauslaufen muss.<br />
Frau Valencia, vielen herzlichen<br />
Dank für das supernette<br />
Gespräch und viel Erfolg weiterhin<br />
auf <strong>der</strong> Bühne – obwohl<br />
wir Sie auch gerne wie<strong>der</strong> in<br />
einem Film sehen würden.<br />
StippVisite überregional<br />
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