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Download der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

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Allerdings muss nicht jede Krampfa<strong>der</strong><br />

gleich körperliche Beschwerden<br />

nach sich ziehen. Patienten können<br />

unter Umständen ein Leben lang mit<br />

Varizen leben, ohne dass ihre Lebensqualität<br />

eingeschränkt ist.<br />

Den Krampfa<strong>der</strong>n<br />

auf die Spur kommen<br />

Wenn ein Patient erstmals zu Dr.<br />

Bieber kommt, reicht dem Mediziner<br />

in <strong>der</strong> Regel ein Blick, um eine entsprechende<br />

Diagnose zu stellen. „Wir<br />

führen zudem eine klinische Untersuchung<br />

durch und führen ein sehr<br />

intensives Gespräch, um heraus zu<br />

finden, wie sehr <strong>der</strong> Patient unter<br />

den Krampfa<strong>der</strong>n leidet – körperlich<br />

und psychisch. Dieser Dialog gibt uns<br />

einen wichtigen Hinweis über den Zustand<br />

des Betroffenen“, berichtet <strong>der</strong><br />

Chefarzt <strong>der</strong> Gefäßchirurgie am EVK.<br />

Das Ultraschall-Duplex-Verfahren,<br />

das am EVK durchgeführt werden<br />

kann, gibt eine gute Einschätzung <strong>der</strong><br />

Varizen. „Der Einblick in den Körper<br />

ist genau“, erklärt Dr. Bieber. „Mithilfe<br />

<strong>der</strong> Duplexuntersuchung lassen sich<br />

die krankhaften Venen und die umgebenden<br />

Strukturen farblich darstellen.<br />

Eine zusätzliche Sonde liefert Informationen<br />

über die Fließgeschwindigkeit<br />

des Bluts durch die Venen.“<br />

Die Phlebographie, eine weitere Untersuchungsmethode,<br />

wird nur in<br />

unklaren Fällen angewendet. „Hier<br />

werden die Beinvenen mittels Röntgenuntersuchung<br />

gescannt, bei <strong>der</strong><br />

die Betroffenen ein jodhaltiges Kontrastmittel<br />

in die Vene injiziert bekommen.<br />

Das Mittel führt dazu, dass<br />

eventuelle krankhafte Verän<strong>der</strong>ungen<br />

sichtbar gemacht werden.“ Dies erfolgt<br />

in <strong>der</strong> Radiologie des EVK, die<br />

von Dr. med. habil. Gudrun Lasek geleitet<br />

wird.<br />

Die digitale Photo-Plethysmographie<br />

(D-PPG) gibt wie<strong>der</strong>um darüber<br />

Auskunft, wie das Venensystem arbeitet.<br />

Hierbei handelt es sich um<br />

eine nichtinvasive Screeningmethode,<br />

bei <strong>der</strong> die Rücktransportkapazität<br />

<strong>der</strong> Venen untersucht wird.<br />

„Ein Messkopf wird oberhalb des Innenknöchels<br />

angesetzt. Drei Strahlungsquellen<br />

senden Infrarotstrahlen<br />

an einen Strahlungsempfänger. Über<br />

elektrische Impulse wird ein Signal<br />

von einem Schreiber erfasst, <strong>der</strong> ein<br />

Bild von <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> Venen<br />

zeichnet“, sagt Dr. Bieber.<br />

Als letzte diagnostische Möglichkeit<br />

zieht Dr. Bieber die Venenverschluss-<br />

Plethysmographie (VVP) in Betracht<br />

– eine nichtinvasive Methode zur indirekten<br />

Messung von Volumenän<strong>der</strong>ungen<br />

im Bein, insbeson<strong>der</strong>e zur<br />

Verlaufsbeobachtung <strong>der</strong> Venenfunktion<br />

nach einer tiefen Venenthrombose.<br />

Krampfa<strong>der</strong>n erfolgreich<br />

behandeln – am EVK für jeden<br />

Betroffenen möglich<br />

Am EVK werden unterschiedliche Behandlungsmethoden<br />

angewandt, um<br />

Patienten bestmöglich zu helfen. Dr.<br />

Bieber: „Unser Ziel ist es, Sie strumpffrei,<br />

also frei von Stützstrümpfen zu<br />

bekommen.“ Die jeweilige Therapie<br />

wird in enger Absprache zwischen Patient<br />

und Dr. Bieber und seinem Team<br />

erstellt.<br />

Bei <strong>der</strong> sogenannten CHIVA-Methode<br />

soll die Vene größtenteils erhalten<br />

werden. Der befallene Venenabschnitt<br />

wird hierbei durch Unterbindung<br />

außer Funktion gesetzt und<br />

im Bein belassen. Dr. Bieber: „Dies<br />

ist ein operativer Eingriff, bei dem<br />

wir vor <strong>der</strong> OP den Blutfluss in den<br />

Beinvenen mit <strong>der</strong> Duplexuntersuchung<br />

messen.“ Dort, wo das Blut in<br />

die falsche Richtung fließt, wird die<br />

Krampfa<strong>der</strong> durch winzige Schnitte<br />

hervorgezogen und mit einem winzigen<br />

Faden abgebunden. „So bleibt<br />

die Vene im Bein.“ Nach dem Eingriff<br />

wird dem Patienten ein Kompressionsstrumpf<br />

angelegt, den er für rund<br />

vier Wochen tragen muss. In einigen<br />

Fällen ist ein Folgeeingriff nötig, um<br />

noch an an<strong>der</strong>en Stellen Venen zu behandeln<br />

und „nur bei sehr wenigen<br />

Betroffenen kommt es kurzzeitig zu<br />

einer Venenentzündung, die mit Medikamenten<br />

behandelt werden muss“,<br />

sagt <strong>der</strong> EVK-Chirurg. In seltenen<br />

Fällen muss das Krampfa<strong>der</strong>leiden<br />

dann doch durch die konventionelle<br />

Stripping-OP komplettiert werden.<br />

Dr. med. Klaus Bieber ist Spezialist am EVK für die Behandlung von Krampfa<strong>der</strong>n. Beim Medizindialog<br />

berichtet er über <strong>der</strong>en Entstehung, Diagnose und Therapie.<br />

Fortsetzung auf Seite 24<br />

StippVisite<br />

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