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Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - BiBB

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Europa etwa 200.000 Menschen. Wie viele Beschäftigte<br />

davon bei der Errichtung, Inbetriebnahme und<br />

Instandhaltung von Offshore-Windenergieanlagen<br />

zukünftig benötigt werden, haben die Forscher/-innen<br />

des ITB mittels Szenarien für das Jahr 2020 ermittelt.<br />

Aufgrund des derzeit schleppenden Ausbaus<br />

in Nord- und Ostsee gingen sie von drei Szenarien<br />

aus: Im optimistischsten Fall beliefe sich der Bedarf<br />

deutschlandweit auf etwa 10.000 Fachkräfte für die<br />

Errichtung und den Service von Offshore-Anlagen,<br />

im ungünstigsten Fall wären es nur etwa 5.000 Personen.<br />

Selbst bei <strong>eine</strong>r Ausbildungsquote von 6,5%<br />

in den Betrieben entstünden somit weniger als 1.000<br />

Ausbildungsplätze. Durch die Hinzunahme der derzeit<br />

annähernd 24.000 Onshore-Windenergieanlagen<br />

eröffnet sich jedoch ein deutlich größeres Potential<br />

der Fachkräftequalifizierung.<br />

„Offshore ist ein teures Lernfeld!“<br />

Gespräche mit Sektorexpertinnen und -experten sowie<br />

mit Servicefachkräften für Windenergieanlagen<br />

zeigten immer wieder, dass die Offshore-Facharbeit<br />

spezifischen Bedingungen unterliegt. Hier bestehen<br />

merkliche Besonderheiten, bspw. in der Logistik mit<br />

den daraus resultierenden Anforderungen an die<br />

Fachkräfte. Höhen- und Seetauglichkeit sind ebenso<br />

ein Muss wie die Fähigkeit zur Kommunikation<br />

und Zusammenarbeit in internationalen Teams. Die<br />

Offshore-Fachkräfte sind insbesondere gefordert,<br />

sowohl sicherheitsbewusste als auch ökonomisch<br />

vertretbare Entscheidungen selbstständig und eigenverantwortlich<br />

zu treffen.<br />

Da die Windenergieanlagen für den Einsatz an Land<br />

und auf See grundsätzlich ähnlich und vergleichbar<br />

sind, konnten die Inhalte beruflicher Facharbeit<br />

mittels Arbeitsprozessanalysen an Onshore-WEA<br />

erforscht werden. In sich anschließenden Experten-Facharbeiter-Workshops<br />

wurden die identifizierten<br />

Kernarbeitsprozesse dann in ihrer Bedeutsamkeit<br />

bewertet und auf Vollständigkeit überprüft.<br />

Diese bilden die Grundlage für ein Berufsprofil zum /<br />

zur „Mechatroniker/-in“ für WEA.<br />

Kernarbeitsprozesse als Standards für das Kompetenzprofil<br />

bei der Errichtung und Inbetriebnahme<br />

von WEA<br />

Montage der WEA<br />

Der Kernarbeitsprozess Montage bündelt die<br />

Arbeitsprozesse, die die Errichtung des Turmes<br />

mitsamt der Ausrüstung, der Montage der Gondel<br />

sowie der Nabe und der Rotorblätter zum<br />

Gegenstand haben. Das Vormontieren von Installationen<br />

im Turminneren sowie das Errichten und<br />

Für den Einsatz auf See ergeben sich infolge<br />

der Küstenentfernung von Offshore-Windparks,<br />

maritimen Rahmenbedingungen und Unterschieden<br />

zwischen On- und Offshore-Windenergieanlagen<br />

besondere Schwerpunkte für<br />

die Qualifizierung von Fachkräften hinsichtlich:<br />

33<br />

Arbeitsorganisation<br />

33<br />

Technischer Anforderungen<br />

33<br />

Sicherheit<br />

Herausforderungen der Facharbeit an Offshore-<br />

Windenergieanlagen<br />

Abbildung 2: Montage von Turmsegmenten bei der<br />

Errichtung <strong>eine</strong>r Windenergieanlage vom Typ GE<br />

2,75-103 im Windpark Askombjär bei Falkenberg /<br />

Schweden (Foto: ITB)<br />

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