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Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - BiBB

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<strong>Berufliche</strong> <strong>Bildung</strong> für<br />

<strong>eine</strong> <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

Infoblatt November 2013<br />

Nachhaltigkeitsorientiertes Rahmencurriculum<br />

für die Ernährungs- und Hauswirtschaftsberufe<br />

Nachhalge <strong>Entwicklung</strong><br />

Ausgangslage<br />

Zur Deckung menschlicher Konsumbedarfe wird<br />

Energie in großem Umfang eingesetzt. So erfordert<br />

das „Wohnen“ mehr als 30 Prozent des<br />

Primärenergieeinsatzes privater Haushalte. Auf<br />

Platz 2 liegt mit rund 20 Prozent das Bedarfsfeld<br />

„Ernährung“. Hier zeigt sich die Relevanz des Ernährungsthemas<br />

für <strong>eine</strong> Wende in Richtung <strong>eine</strong>r<br />

nachhaltigkeitsorientierten Versorgung und<br />

Lebensgestaltung.<br />

33<br />

Gestiegener Fleischverzehr (hoher Ressourceneinsatz)<br />

33<br />

Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungskette<br />

„from field to fork“ (laut<br />

Welternährungsorganisation FAO zwischen<br />

30 und 50 Prozent)<br />

33<br />

Hohe Energieaufwendungen für das Überangebot<br />

an Lebensmitteln sowie die Produktion<br />

und Bereitstellung von hoch verarbeiteten<br />

Lebensmitteln (Convenience)<br />

33<br />

Widersprüchliche Verhaltensweisen der<br />

Konsumenten: <strong>eine</strong>rseits sensible Reaktion<br />

auf Lebensmittelskandale, andererseits<br />

Fokus auf Bequemlichkeit, Verfügbarkeit,<br />

Zeit- und Geldersparnis<br />

Beispiele für Herausforderungen im Handlungsfeld<br />

„Ernährung“<br />

Wirksame Veränderungen dürfen nicht allein vom<br />

Konsumenten erwartet werden. Korrespondierend<br />

zu <strong>eine</strong>m veränderten Verbraucherverhalten<br />

müssen gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Strukturen geschaffen und gefördert werden, die<br />

nachhaltigkeitsorientierte und -förderliche Verhaltensweisen<br />

unterstützen. Infolge sich verändernder<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen erhält<br />

die Außer-Haus-Verpflegung <strong>eine</strong>n immer größeren<br />

Stellenwert – über 40 Prozent aller Nahrungsmittelausgaben<br />

fließen in diesen Sektor. Vor allem<br />

hier fehlt es bisher an <strong>nachhaltige</strong>n Angeboten<br />

auf breiter Basis. Das Augenmerk muss daher verstärkt<br />

auf die Angebotsseite gerichtet werden, wo<br />

vielzählige Berufe für die Sicherung und Gestaltung<br />

der Ernährung bzw. Lebensmittelversorgung<br />

der Bevölkerung tätig sind. Hier wird gut ausgebildetes<br />

Personal benötigt, das in der Lage ist, betriebliche<br />

Abläufe ganzheitlich zu gestalten und<br />

zu kommunizieren.<br />

Fachkräfte brauchen Nachhaltigkeitskompetenzen<br />

Ziel muss sein, den Fachkräften <strong>eine</strong> sichere Orientierung,<br />

fundiertes Wissen und umfassende Handlungskompetenzen<br />

zur <strong>nachhaltige</strong>n Ernährung<br />

zu vermitteln. So wird es ihnen möglich, nachhaltigkeitsförderliche<br />

Lösungen entlang der Wertschöpfungskette<br />

von Lebensmittelproduktion,<br />

Ernährung und Verpflegungsdienstleistungen zu<br />

entwerfen, umzusetzen und zu vermarkten.<br />

Das Nachhaltigkeitsthema hat das Potenzial, der<br />

heterogenen Domäne Ernährung / Hauswirtschaft<br />

ein modernes Profil mit hoher Attraktivität, Innovations-<br />

und Vernetzungsfähigkeit zu verleihen.<br />

Nicht zuletzt in der beruflichen Lehrerbildung der<br />

Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaft kann<br />

das Thema „Nachhaltigkeit“ umgesetzt werden,<br />

um Lehrkräfte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren<br />

sowie als Mentorinnen und Mentoren<br />

<strong>eine</strong>r nachhaltigkeitsorientierten <strong>Entwicklung</strong> in<br />

der Berufspraxis zu unterstützen.<br />

Das Berufsfeld Ernährung / Hauswirtschaft umfasst<br />

<strong>eine</strong> breite Palette an Berufen, die von den<br />

Nahrungshandwerks- über die Gastgewerbeberufe<br />

bis hin zu hauswirtschaftlichen und familienpflegerischen<br />

Berufen reicht. Aufgaben im<br />

Kontext von Ernährung und Verpflegung stellen<br />

sich den Fachkräften in vielfältiger Weise:<br />

Produktion von und Handel mit Lebensmitteln,

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