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Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - BiBB

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entwickeln. Wasserstoff als Treibstoff gilt als wenig<br />

zukunftsträchtig, (EE-)Gas-Hybridmotoren perspektivisch<br />

durchaus. Hybrid- und E-Mobilität bieten insbesondere<br />

im Lieferverkehr „auf der letzten Meile“<br />

interessante Chancen. Änderungen im Gesamt-Mobilitätssystem<br />

mit integrierten Angeboten, neuen<br />

Dienstleistungen und der Reduktion von Individual-<br />

Verkehr auf Langstrecken sind zentral.<br />

Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Ladeinfrastruktur,<br />

u. a. da es für Stromtankstellen im<br />

öffentlichen Raum bislang kein funktionierendes<br />

Geschäftsmodell gibt. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass Strom auch in Zukunft im Wesentlichen privat<br />

oder im halböffentlichen Raum „getankt“ wird,<br />

wobei induktives Laden in Zukunft <strong>eine</strong> stärkere<br />

Rolle spielen könnte.<br />

Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, E-Mobilität<br />

und das Handwerk<br />

Zwar sind den BEE-Mobil-Erhebungen zufolge bereits<br />

zwei Drittel (62%) der potenziell von Erneuerbaren<br />

Energien und Energieeffizienz tangierten<br />

Handwerksunternehmen mit entsprechenden Produkten<br />

und Leistungen am Markt aktiv und die von<br />

der Bundesregierung im Bereich Erneuerbare Energien<br />

gesetzten politischen Ziele werden mehrheitlich<br />

als angemessen betrachtet, aber nur die Hälfte misst<br />

diesen Zielen auch <strong>eine</strong>n spürbaren Einfluss auf das<br />

Handwerk zu.<br />

Dagegen orientiert sich lediglich jeder Fünfte (19%)<br />

der in Frage kommenden Betriebe auf E-Mobilität.<br />

Nur <strong>eine</strong> Minderheit meint, dass E-Mobilität <strong>eine</strong>n<br />

Einfluss auf die <strong>Entwicklung</strong> im Handwerk hat. Über<br />

die Hälfte aller befragten Unternehmen hält das von<br />

der Bundesregierung gesteckte Ziel für „zu hoch<br />

gegriffen“. Aber nicht nur die geringe Marktdurchdringung<br />

von E-Autos, auch breit debattierte technologische<br />

Unsicherheiten verstärken „an der Basis“<br />

Zweifel, dass E-Mobilität <strong>eine</strong>n relevanten Bedarf an<br />

handwerklichen Leistungen erzeugt.<br />

Wie realistisch sind die Ziele der Bundesregierung<br />

für 2020 in Bezug auf ...?<br />

35% Erneuerbare Energien<br />

34% 54% 12%<br />

1 Mio. Elektro-Fahrzeuge<br />

55%<br />

37%<br />

eher zu hoch gegriffen eher angemessen eher zu niedrig<br />

Welchen Einfluss haben Ziele der Bundesregierung<br />

auf das Handwerk in Bezug auf?<br />

Erneuerbare Energien<br />

51% 37% 12%<br />

Elektromobilität<br />

40%<br />

36%<br />

24%<br />

spürbaren Einfluss weder noch k<strong>eine</strong>n Einfluss<br />

Abbildung 1: Einschätzungen des Handwerks<br />

Allgemein setzen Investitionen in <strong>Bildung</strong> voraus,<br />

dass die Betriebe Klarheit bezüglich der technologischen<br />

<strong>Entwicklung</strong> und der politischen Rahmenbedingungen<br />

haben und der Markt entsprechende<br />

Leistungen honoriert. Hiervon kann in der gegenwärtigen<br />

Debatte kaum die Rede sein, was sich auch<br />

in der Haltung der Betriebe widerspiegelt.<br />

Handwerkliche <strong>Bildung</strong> für die Zukunftsmärkte<br />

In Bezug auf Erneuerbare Energien, Energieeffizienz<br />

und E-Mobilität finden sich im Handwerk sowohl<br />

„Traditionalisten“, die die <strong>Entwicklung</strong> eher abwarten,<br />

als auch „Protagonisten“, die die <strong>Entwicklung</strong><br />

aktiv vorantreiben. Insgesamt ist sich ein überwältigend<br />

hoher Anteil des Handwerks bewusst, dass<br />

technische Neuerungen <strong>eine</strong>n entsprechenden Fachkräftebedarf<br />

und Wettbewerbsdruck erzeugen, was<br />

auch den Druck zur Qualifizierung erhöht. So zeigen<br />

mehr als drei Viertel der befragten Betriebe grundsätzlich<br />

Bereitschaft, ihre Aus- und Weiterbildungsaktivitäten<br />

zu verstärken.<br />

Obwohl das Handwerk in hohem Maße ausbildet,<br />

sind in vielen Bereichen erforderliche Kompetenzen<br />

auf dem Feld von Energieeffizienz und Erneuerbaren<br />

Energien nicht gesichert. Als Gründe werden das<br />

Fehlen passender <strong>Bildung</strong>sangebote und unklare<br />

Rahmenbedingungen (s. o.) genannt. Zudem wird<br />

festgestellt, dass der Markt hohe Qualität auf dem<br />

Stand der Technik noch nicht genügend einfordert,<br />

beurteilen kann und honoriert.<br />

Hinzu kommen Probleme bei der Rekrutierung von<br />

geeigneten Auszubildenden bzw. <strong>eine</strong> wachsende<br />

Diskrepanz zwischen gestiegenen Anforderungen<br />

und schulischer Vorbildung. Die soziale und<br />

8%<br />

21

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